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Liebesperlenspiel

Liebesperlenspiel

Titel: Liebesperlenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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nur ein Nicken. Es werden noch einige Details besprochen, dann erheben wir uns alle und ich weiß nicht genau, wie Kinsley es anstellt, mich von Paul zu trennen, doch nach kurzer Zeit verlässt dieser den Raum mit einer gut aussehenden Brünetten. Kinsley bietet mir an, mich ein wenig herumzuführen und ich wage es nicht, seinen Vorschlag abzulehnen. Dass er diese Aufgabe selbst übernimmt, überrascht mich dann doch.

    Die Flure der Zentrale sind mit teuren Exponaten ausgestattet und Jon Kinsley ist ein echter Kunstkenner, er weiß zu jedem der Bilder eine interessante Geschichte zu erzählen. So bekomme ich gar nicht richtig mit, dass wir plötzlich in seinem Büro stehen, wo ein echter Chagall hängt. Ich bin überwältigt von der Farbenpracht und schaue mir das Bild ganz genau an.
    »Ich habe es eigenhändig ersteigert. Hanna, ich darf doch Hanna sagen?«, fragt er galant, und als ich nicke, fährt er fort, »etwas so Kostbares zu finden und es am Ende auch noch zu bekommen, ist Adrenalin pur.« Er schaut mich intensiv an und ich frage mich, ob er gerade über meinen Preis nachdenkt. Er nimmt meinen Arm und führt mich zu der Couch, die in seinem imposanten Büro direkt an der Fensterfront steht.
    »Bitte , Hanna, setzen Sie sich. Wissen Sie, dass Sie mir bereits in Deutschland aufgefallen sind? Sie haben eine wundervolle Art mit Menschen umzugehen. Das hat mir sehr gefallen. Sagen Sie, sind Sie und Paul mehr als nur Arbeitskollegen?«
    Die Frage überrascht mich. Ich finde sie sehr indiskret und weiß nicht genau, was ich darauf antworten soll. »Paul und ich sind zusammen zur Schule gegangen. Jetzt ist er mein Chef und wird bald die Leitung der Firma übernehmen«, mehr fällt mir zu diesem Thema nicht ein.
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    »Ich glaube auch nicht, dass diese Frage etwas mit unserer geschäftlichen Beziehung zu tun hat.« Ich lächele ihn an, obwohl ich am liebsten schreiend aus dem Raum rennen möchte.
    »Wissen Sie, Hanna, ich habe mich gefragt, ob Sie nicht auch bereit wären, ganz für uns zu arbeiten, hier in Atlanta?«
    Ich muss schlucken. Ist das nun ein Jobangebot?
    »Wir würden Ihnen eine Wohnung besorgen, Sie bekämen einen Posten hier in der Chefetage und würden ganz eng mit mir zusammenarbeiten.«
    Was er unter ganz eng versteht, will ich lieber nicht herausfinden. Jon Kinsley ist ein toller Mann, Anfang fünfzig, aber die Art und Weise, wie er mich ansieht, gefällt mir überhaupt nicht und ich habe keine Ambitionen, als Geliebte in seinem Bett zu landen.
    »Tut mir leid, Mr Kinsley, aber ich habe einen Job, der mir außerordentlich gefällt und den ich nicht aufgeben werde.«
    Das Lächeln auf seinem Gesicht erlischt, kaum dass ich meine Worte ausgesprochen habe. »Und Sie sind sich da ganz sicher, Hanna? Sie wissen, was für ein mächtiges Unternehmen wir sind?«
    » Ich denke, Sie sind sogar ziemlich mächtig, doch das wird nichts an meiner Entscheidung ändern.«
    Unvermittelt greift er nach meiner Hand und streichelt mit seinem Daumen darüber. »Nun, die Entscheidung , mit wem wir zusammenarbeiten, liegt bei mir und die Entscheidung, unsere Aufträge an Brakeman, Louis und Westen zu vergeben, würde durch Ihren Wechsel in unsere Firma sehr beeinflusst werden. Zum Positiven natürlich.«
    Das ist der Moment, wo alle Zweifel an Jon Kinsleys Integrität von mir abfallen und mir speiübel wird.
    Abrupt stehe ich au f und bringe etwas Abstand zwischen uns. »Mr Kinsley, ich glaube nicht, dass ich auf Ihr doch sehr verlockendes Angebot eingehen werde.«
    Er hat sich ebenfalls erhoben. »Hanna, ich glaube, Sie werden sich mein Angebot noch einmal überlegen. Ich werde Sie in fünf Tagen anrufen und dann teilen Sie mir Ihre Entscheidung mit. Denken Sie daran , dieser Deal beinhaltet einen fünfundzwanzig Millionen Etat.«
    Er fährt seine Hand aus und streicht mir über die Wange, will mich an sich ziehen, als sich in diesem Moment die Tür öffnet und seine Sekretärin erscheint, gefolgt von Paul. Sofort lässt Kinsley seine Hand fallen und bringt ein paar Schritte zwischen uns. Ich weiß, auch ohne einen Blick auf Paul zu werfen, dass er ahnt, was hier abgegangen ist, und ich habe das Gefühl, ich müsste mich übergeben.
    »Kommst du , Hanna? Ich glaube wir sind hier fertig.« Paul steht steif und mit einem durchdringenden Blick im Raum. Ich nicke, greife nach meiner Handtasche und verlasse das Büro, ohne mich von Kinsley zu verabschieden. Eine beleidigende Geste,

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