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Liebesschloesser

Liebesschloesser

Titel: Liebesschloesser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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Blick zuwirft. Die Augen schimmern wie dunkelblaue Seide.
    Wie gern würde ich jetzt zu ihm gehen. Diesen schmierigen Typ in seine Schranken weisen. Er soll gefälligst die Hände von meinem Freund lassen. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen, in meinem Bauch bricht ein höllisches Feuer aus. Seufzend drehe ich mich weg, trinke den letzten Schluck aus meinem Glas und zeige Sven, dem Barkeeper, dass es Zeit für Nachschub wird.
    Er nickt und erscheint nur Sekunden später mit der Flasche. Die dunkle Flüssigkeit läuft leise glucksend in mein Glas. Ich kann mich kaum zurückhalten, das Glas sofort wieder an meine Lippen anzusetzen.
    „Schweren Tag gehabt?“  Sven sieht mich mitfühlend an.
    „Schwere Woche!“, murmle ich und drehe das Glas in meinen Händen.
    „War wohl viel los auf Arbeit?“
    Er kennt meinen Job, und schaut mich abwartend an. Wie alle ist er immer an spektakulären Einsätzen interessiert, auch wenn er genau weiß, dass ich so gut wie nie über meine Arbeit rede.  
    „Auf Arbeit? Nein, nur das Übliche“, bringe ich mühsam hervor und gähne. Ich bin verdammt müde, aber ich kann nicht schlafen. Nicht, wenn ich weiß, dass er hier ist und womöglich mit jemandem nach Hause geht. Fremde Hände, die ihn berühren, ein fremder Mund, der seinen küsst, und ein verdammter Schwanz, der ...
    „Dann ist es wohl Liebeskummer? Die kleine Brünette von neulich?“
    Ich starre Sven fragend an. Die kleine Brünette? Nein, an die denke ich ganz bestimmt nicht, denn sie ist der Auslöser für mein Dilemma. Der Grund, warum ich hier sitze und mich volllaufen lasse, während er mich so gekonnt ignoriert.
    Ich habe vor seinen Augen mit ihr rumgemacht, wollte ihm zeigen, dass er mir nichts bedeutet. Es war nicht besonders schlau von mir. Denn er war schon längst in meinem Kopf und in meinem Herzen drin. Der Sex mit dieser Frau war einfach nur furchtbar. Zuerst hatte ich Mühe, überhaupt einen hochzukriegen. Ihr Stöhnen hat mich abgetörnt und ihre Fingernägel verursachten schmerzhafte Kratzer auf meinem Rücken. Die ganze Zeit hing sein trauriger Blick über mir. Er sah so verletzt aus … aber das war es, was ich erreichen wollte. Ich wollte ihn verletzen, wegjagen … nur hatte ich nicht damit gerechnet, dass es mir ebenso wehtun würde. Es war eine Katastrophe! In jeder Hinsicht! Ich habe durchgehalten, bis spitze Schreie ihren Orgasmus ankündigten und dann so getan, als wenn ich selbst kommen würde. Mein erster vorgetäuschter Höhepunkt. Kann man eigentlich noch tiefer sinken?
    Jetzt, da ich endlich erkannt habe, dass ich nur ihn will, will er mich nicht mehr. Er hat gesagt, dass er die Nase voll von mir hat, dass ich ein verdammtes Arschloch bin und nur mit seinen Gefühlen gespielt hätte. Was weiß dieses Kind denn von Gefühlen? Kommt daher mit seiner naiven Art, mit seinem umwerfenden Charme und denkt, er kann meine ganze Welt einreißen.
    Scheiße, er hat meine verdammte Welt eingerissen!
    Ich leere das Glas in einem Zug, stelle es etwas zu heftig auf den Tresen. Brennend rinnt der Alkohol meine Kehle hinunter, entfacht ein kleines Feuer in meinem Bauch. Schade, dass die Gedanken und Gefühle nicht in Flammen aufgehen. Gefühle, mit denen ich nichts zu tun haben möchte.
    Tu dein Werk Teufel Alkohol! Ich fange an zu grinsen, betrachte mich in der verspiegelten Wand hinter der Bar. Mein Blick ist ein wenig verschwommen, aber es reicht, um mein beschissenes Aussehen zu erkennen. Dieser Bart lässt mich um Jahre altern. Ebenso die dunklen Ringe unter den Augen. Ein Zeugnis meines Schlafmangels.
    Ich versuche, mein Spiegelbild zu fixieren, aber immer wieder verschwimmt das Bild vor meinen Augen … ich sehe mich doppelt, grinse schief und habe es endlich erreicht. Ich bin besoffen! Lachend winke ich Sven zu mir.
    „Mach das Glas voll“, weise ich ihn mit schwerer Zunge an.
     „Du hast genug!“, erwidert der Barkeeper und schüttelt den Kopf.
    „Ich bezahle den Scheiß, also gieß ein!“, fahre ich ihn an.
    Er brummt irgendetwas, das ich nicht verstehe. Allerdings bleibt mein Glas leer. Stattdessen stellt er mir ein Glas Wasser und einen Espresso auf den Tresen.
    „Das ist besser für dich!“ Er nimmt mir das Schnapsglas weg.
    Zuerst will ich lautstark protestieren. Was weiß der denn schon davon, was gut für mich ist? Aber dann dringt der Duft des Kaffees in meine Nase. Seufzend ergebe ich mich und murmle ein „Danke“ vor mich hin.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass dir das so

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