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Liebesschloesser

Liebesschloesser

Titel: Liebesschloesser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karo Stein
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zu Herzen geht.“
    Fragend sehe ich ihn an, fühle, wie es in meinem Inneren erneut zu brodeln beginnt.
    „Schlag sie dir aus dem Kopf. Es gibt genügend andere Weiber auf der Welt!“
    Als Barkeeper muss man wohl diese Halbweisheiten draufhaben. Bei mir ist er allerdings damit an der falschen Adresse. Was interessiert mich diese Frau. Ich kann mich nicht einmal an ihren Namen erinnern.
    „Zahlen!“, lalle ich und trinke die kleine Tasse in einem Zug leer. Er ist kräftig und bitter, verstärkt das unangenehme Brennen in meinem Bauch.
    „Schlaf deinen Rausch aus. Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus!“ Er lacht und legt mir die Rechnung hin. Ich kann die Zahlen kaum erkennen, krame umständlich in meiner Hosentasche nach meinem Geld und lege ein großzügiges Trinkgeld dazu.
    Nein, meine Welt wird morgen auch nicht anders aussehen. Trotz des Alkohols weiß ich genau, was ich durch meine eigene Dummheit, durch meine Feigheit, verloren habe. Ich will ihn, nur ihn! Wieso spielt es eine Rolle, was die anderen darüber denken, wie sie reagieren?
    Ich will ihn!
    Ungelenk rutsche ich vom Barhocker. Für einen Moment muss ich mich abstützen, denn die Welt dreht sich etwas schneller als gewöhnlich. Meine Beine sind wackelig. Ich halte mich am Tresen fest, bis ich einen einigermaßen festen Stand habe. Den Ausgang fest im Visier bahne ich mir einen Weg durch die Kneipe. Erleichtert seufze ich auf, als ich die Hand auf die Türklinke lege. Geschafft! Trotzdem kann ich es nicht vermeiden, mich noch einmal umzudrehen.
    Er steht mit dem Rücken zu mir an der Bar und wartet wohl darauf, dass Sven ihm eine Bestellung fertigmacht. Ich starre auf seinen Hintern, der sich in der engen Jeans so wunderbar abzeichnet. Klein und fest und … Ohne darüber nachzudenken, gehe ich auf ihn zu und packe ihn ruppig am Arm. Wütend dreht er sich um.
    „Was willst du?“ Seine Augen funkeln mich an.
    „Ich liebe dich!“, murmle ich und kann selbst nicht glauben, was für ein Bekenntnis meinem Mund entwichen ist. Aber es war so einfach und es ist so verdammt wahr.
    „Wie bitte?“, keucht er.
    Ich versuche, seinem Blick standzuhalten. Aber immer wieder verschwimmt er vor meinen Augen, verdoppelt sich und wird unscharf. Stirn runzelnd straffe ich die Schultern und hoffe, einigermaßen glaubhaft zu klingen.
    „Ich liebe dich, Felix!“ Mein Herz schlägt wie verrückt in meiner Brust.
    Er wendet sich zur Theke und nimmt das Tablett in seine Hand. Sie zittert.
    Schweigend dreht er sich zu mir. In diesem Moment weiß ich es. Es ist nicht nötig, dass er etwas sagt. Ich sehe seinen Gesichtsausdruck. Egal wieviel Alkohol sich in meinem Blut befindet, ich kann es deutlich sehen. Es ist zu spät. Ich habe ihn verloren.
    „Du bist so ein Arschloch, Simon! Lass mich bloß in Ruhe!“
    Felix geht an mir vorbei und verschwindet schnell in der Menge. Der Schmerz, der durch meinen Körper rast, erscheint mir unerträglich. Ich spüre einen merkwürdigen Druck hinter den Augen, kämpfe das Gefühl nieder. Er ist weg! Zuerst wollte ich ihn nicht und nun ist es zu spät.
    Frustriert wanke ich aus der Kneipe. Die frische Luft ist wie ein Schlag in den Magen. Ich fluche, trete  gegen einen der Müllcontainer, die am Straßenrand stehen. Der Lärm hallt durch die Nacht, sorgt für neugierige Blicke hinter den Fensterscheiben. Es ist mir egal. Da wütet nur diese unbändige Gewissheit in mir, etwas Wertvolles verloren zu haben.
    Ich beeile mich, nach Hause zu kommen. Morgen habe ich zum Glück frei.
    ***
     
    Beim dritten Versuch findet der Schlüssel endlich seinen Weg ins Schloss. Ein irres Kichern entkommt mir, als die Tür aufschwingt und ich ins Innere meiner Wohnung gelange. Laut fällt sie hinter mir zu.
    „Du bist so ein beschissener Feigling!“, begrüße ich mein Spiegelbild. „Elender, elender Feigling!“
    Ich wanke in die Küche, öffne den Kühlschrank und hole eine angefangene Flasche Weißwein heraus. Sofort setze ich sie zu einem großen Schluck an. Der Wein ist verdammt kalt. Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper und mein Magen krampft sich einen Moment zusammen.
    Meine Jacke landet auf dem Boden und meine Schuhe fliegen durch den Flur. Ich stolpere ins Wohnzimmer, lasse mich aufs Sofa fallen und trinke erneut einen Schluck. Wein gehört nicht zu meinen Lieblingsgetränken, aber ich habe auch nichts anderes in der Wohnung. Hauptsache, da ist etwas, was dieses dumpfe Gefühl in mir ein wenig betäubt.
    Ich suche die

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