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Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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Und ich hatte absolut keine Möglichkeit, die Fotos aus dem Netz zu nehmen.
    »Ich muss zu Severin und Alwin«, beschloss ich. »Sie müssen wissen, dass ich nichts damit zu tun habe.«
    »Ruf lieber vorher an. Wer weiß, was bei denen grad los ist.«
    »Ja, du hast recht.« Ich nahm das Telefon und wählte Severins Nummer. Schon nach dem zweiten Klingeln sprang der Anrufbeantworter an.
    »Severin Bayerl hier. Wie jedes Jahr nach dem Maienfest brauchen Alwin und ich ein paar Wochen Urlaub. Deswegen bringt es auch nichts, eine Nachricht zu hinterlassen. Auf Wiederhören.«
    »Sie sind weg.«
    »Wie weg?«, fragte Claudia.
    »In Urlaub. Ich glaube, die haben gar nicht mitbekommen, was da los ist.«
    Ein gewisses Gefühl der Erleichterung machte sich breit.
    »Vielleicht finden wir heraus, wer es war, bevor sie wieder zurück sind«, hoffte ich.
    »Ich versuche, Matthias zu erreichen. Vielleicht hat er eine Idee, was wir jetzt machen sollen«, bot Claudia an.
    Gute Idee, fand ich. Matthias würde sicher was einfallen.
    Und es fiel ihm auch etwas ein. Claudia sollte für die Montagsausgabe ein Interview mit mir machen, um klarzustellen, dass nicht ich es war, die für diese Seite und die Fotos verantwortlich war. Auch wenn die Sache eigentlich keine weltbewegende Angelegenheit war, so barg sie doch einen gewissen Zündstoff. Noch nie hatte jemand in den vielen Jahren gegen das Bayerl’sche Gebot verstoßen und Fotos vom Maienfest gemacht.
    Claudia lieh sich meine Kamera aus und machte Bilder von mir, wie ich am Notebook saß. Das Interview war schnell erledigt. Sie tippte es schwindelerregend schnell und schickte alles per E-Mail an die Redaktion.
    Ich grübelte inzwischen, wer sich unter meinem Namen diese Gemeinheit erlaubt hatte. Und da stand nach wie vor einer ganz oben auf der Liste: Karl Huber. Womöglich war er deswegen kurz zuvor bei mir gewesen, um von sich abzulenken. Aber mir konnte er nichts vormachen. Er war der Einzige, dem ich das zutraute. Aber das würde er mir büßen. Ich nahm mein Handy, und bevor ich es mir anders überlegte, rief ich die Nummer an, unter der er mir nach dem Radioauftritt eine SMS geschickt hatte.
    Er war schneller dran, als ich erwartet hätte.
    »Huber?« Noch war er freundlich.
    Ohne mich vorzustellen, legte ich los: »Wenn du meinst, dass du mich mit so einer Aktion fertigmachen kannst, dann hast du dich aber geschnitten!«
    »Hallo? Wer bitte schön ist da am Telefon?«, fragte er irritiert. Entweder erkannte er mich wirklich nicht oder er war ein begnadeter Schauspieler.
    »Du weißt genau, wer dran ist, Mister Moosbummerl. Kannst du mir sagen, welcher Teufel dich geritten hat?«, giftete ich durchs Telefon.
    Claudia schüttelte mahnend den Kopf, aber ich war gerade so in Fahrt, da half alles Bremsen nicht.
    »Das kann nur die sture Mamsen sein.«
    Hörte ich da einen amüsierten Unterton heraus?
    »Das ist absolut nicht lustig. Sich als Lene Koller auszugeben und Fotos zu veröffentlichen. Das geht einfach nicht.«
    »Moment mal. Wovon redest du überhaupt?« Er tat wirklich so, als ob er keinen blassen Schimmer hätte, worüber ich redete.
    »Von den Facebook-Einträgen unter meinem Namen!«, erklärte ich aufgebracht.
    »Ich weiß wirklich nicht, was du meinst …«
    »Schau ins Internet. Dann siehst du, was ich meine.«
    »Ich kann nicht ins Internet gehen, weil ich im Moment im Seniorenheim bei meinem Opa bin«, erklärte er.
    »Willst du mich jetzt verarschen?« Das konnte doch nicht wahr sein! Der glaubte wohl wirklich, ich wäre total blöd?
    »Nein, hör mal …«, redete er weiter. Aber ich hatte genug und legte auf.
    »Blöder Kerl«, schimpfte ich. »Will mir weismachen, dass er keine Ahnung hat und bei seinem Opa ist.«
    »Und was, wenn er tatsächlich nichts gemacht hat?«, fragte Claudia.
    »Wer außer ihm sollte es denn sonst gewesen sein?«
    Mir fiel niemand anderer ein, der mir so übel mitspielen wollte. Bis auf …
    »Sabine!«, rief ich aufgeregt. Warum war sie mir nicht gleich eingefallen?
    »Ich weiß nicht, Lene«, überlegte Claudia. »So schöne Fotos trau ich ihr eigentlich nicht zu.«
    Das stimmte schon. Die veröffentlichten Bilder waren sehr gut fotografiert. Aber vielleicht hatte Sabine irgendwann mal einen Fotokurs gemacht? Flexibel war sie ja. Und was wussten wir denn auch über sie? Nur dass ihre Haare blondiert, ihre Fingernägel künstlich waren und sie sich ehemals im Arabian Nights als Mitarbeiterin bewerben wollte.
    »Also, einer der

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