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Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition)

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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lästigen Männer … oder wie hast du noch mal gesagt? Ach ja, die gesammelten Jungs sie so sehr bedrängen. Wie viele sind es denn momentan? Drei? Oder vier?«, fragte sie scharf.
    Jetzt hatte ich aber genug. Ich legte das Besteck beiseite und schaute sie an.
    »Was soll das, Claudia? Ich merke schon eine Weile, dass du dich mir gegenüber seltsam verhältst. Ich möchte jetzt endlich wissen, was mit dir los ist.« So. Jetzt war es heraus. »Habe ich dir irgendetwas getan?«
    Claudia legte ebenfalls das Besteck weg und sah mich mit einem so wütenden Blick an, wie ich ihn selten bei ihr erlebt habe.
    »Seitdem du diese verrückte Theorie aufgestellt hast, benimmst du dich unmöglich. Du siehst zu, wie die Männer dir hinterherdackeln wie läufige Hunde, lässt sie in ihrem eigenen Saft schmoren und machst dich dann über sie lustig.«
    Bei ihren Worten färbten sich meine Wangen dunkelrot. Was sagte sie da? Ich erkannte meine Freundin kaum wieder.
    »Was fällt dir ein, so mit mir zu reden?« Mein Herz pochte wild, und meine Stimme überschlug sich fast.
    »Kannst du dich nicht mal endlich für einen entscheiden und dann bei ihm bleiben?«, fragte sie mich, und plötzlich stiegen Tränen in ihre Augen, die sie trotzig wegwischte. Sie stand auf, packte ihre Handtasche und rauschte ohne ein weiteres Wort hinaus.
    Ich blieb sitzen, war wie erstarrt. Wie konnte sie mir daraus einen Vorwurf machen, dass ich mein Liebesleben nicht auf die Reihe bekam? Das war doch nichts Neues! Zugegeben, in der letzten Zeit waren einige neue Männer in mein Leben getreten. Aber nicht mit einem hatte ich geschlafen! Eben weil ich nicht wusste, welcher von ihnen der Richtige war. Vielleicht war ja auch gar keiner dabei. Gerade das wollte ich eben herausfinden. Warum konnte sie das nicht verstehen? Und warum griff sie mich deswegen so an? Sie hatte sich doch auch immer wieder über Sabine lustig gemacht und mich ermuntert, mir Ernesto zu gönnen. Außerdem war sie sonst auch nicht prüde. Meine Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen. Soeben hatte ich wohl meine beste Freundin verloren – und ich wusste nicht, warum. Es tat verdammt weh.
    Eine Viertelstunde später saß ich immer noch wie versteinert am Tisch, als es erneut klingelte. Ob Claudia zurückkam, um sich zu entschuldigen? Ich wusste nicht, ob ich das jetzt überhaupt wollte. Okay, scheinbar hatte sie Liebeskummer, aber das war noch lange kein Grund, mich so anzugreifen. Ich hatte genug davon, dass die Leute ihren Liebesfrust an mir ausließen. Karl. Sabine. Und jetzt auch noch meine beste Freundin? War ich denn der Prellbock für alle unglücklich Verliebten?
    »Lene? Was ist denn los?«
    »Matthias …?«
    Er stand plötzlich neben mir, eine Flasche Wein in der Hand. Wie war der denn hereingekommen? Ach ja, es war ja sein Haus. Er hatte natürlich noch einen Schlüssel.
    »Ich habe mitbekommen, dass du dir mit Claudia ›Duellanten am Herd‹ anschauen willst. Da wollte ich euch Gesellschaft leisten.« Er stellte den Wein auf den Tisch und ging vor meinem Stuhl in die Hocke.
    »Habt ihr euch gestritten?« Natürlich traf er mit seiner Frage gleich wieder ins Schwarze.
    Ich nickte. Konnte jedoch nichts sagen. In mir herrschte eine sehr ambivalente Gefühlslage. Einerseits war ich wie erstarrt, andererseits brodelte es gewaltig. Plötzlich konnte ich mich nicht mehr still halten. Ich stand auf und räumte die Teller ab, trug alles in die Küche. Matthias half mir dabei. Schweigend. Als er die Töpfe mit den Resten auf dem Herd sah, begannen seine Augen zu leuchten. Natürlich hatte ich wieder mal viel zu viel gekocht.
    »Hm. Das duftet aber lecker. Ich hab heute noch nichts gegessen und darauf gehofft, dass es bei dir was Feines gibt. Darf ich mir etwas warm machen?«, fragte er höflich.
    »Ich mach das schon.« Ich musste ohnehin etwas tun, um mich abzulenken.
    Während ich das Essen aufwärmte, öffnete Matthias den Wein, den er mitgebracht hatte, und schenkte uns ein.
    »Hier. Der hilft immer. Auf dein Wohl.«
    »Prost!« Wir stießen an, und ich nahm einen Schluck. Hmm. Wirklich ein besonderes Tröpfchen. Das erkannte sogar ich.
    Es war erstaunlich, dass Matthias nicht nachfragte, warum Claudia und ich uns gestritten hatten. Obwohl, er wusste ja ohnehin meistens, was in meinem Kopf vorging. Da brauchte er gar nicht zu fragen. Ich war froh, dass ich jetzt nicht darüber reden musste, denn ich hätte es gar nicht erklären können, was vorhin zwischen mir und Claudia

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