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Liebesschmarrn und Erdbeerblues - Wie alles begann

Liebesschmarrn und Erdbeerblues - Wie alles begann

Titel: Liebesschmarrn und Erdbeerblues - Wie alles begann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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wäre ich vor Scham im Boden versunken. Helmut Leitner machte keinen Hehl daraus, dass er mich für dieses dumme Missgeschick nur zu gern rausgeworfen hätte. Und ich konnte ihn verstehen. Ich hätte in so einem Fall auch überlegt, mich zu feuern.
    Doch wenn ich einen Fehler machte, stand ich dazu. Ich würde die Sache in Ordnung bringen, indem ich mich bei beiden Männern höchstpersönlich entschuldigte.
    Als Erstes fuhr ich zum Saunaclubbetreiber.
    Es kostete mich einige Überwindung, das Arabian Nights zu betreten. Erstaunlicherweise war der Club schon am Vormittag gut besucht. Waren das lauter Schichtarbeiter? Oder Urlauber? Oder Ehemänner, von denen die Frauen glaubten, dass sie in der Arbeit wären?
    Und Moment – der Mann neben der offenherzigen südländischen Schönheit, der bei meinem Anblick hastig den Kopf in die andere Richtung gedreht hatte, war das nicht der Vorsitzende unseres Schützenvereins?
    »Was soll’s«, dachte ich und schmunzelte. Schließlich ging mich das nichts an.
    »Kann ich bitte Ihren Chef sprechen?«, fragte ich höflich eine Rothaarige hinter der Theke, die optisch betrachtet ihre besten Jahre schon seit einer Weile hinter sich hatte.
    »Wir suchen zur Zeit keine neuen Mädchen«, entgegnete sie scharf.
    Wie? Die dachte doch wohl nicht, dass ich mich hier bewerben wollte! Ich wurde schlagartig rot. Einige Männer, die an der Bar saßen, schauten mich sehr neugierig und interessiert, um nicht zu sagen lüstern, an.
    »Ich brauche keine Arbeit! Ich bin hier, um …«, weiter kam ich nicht, denn plötzlich stand der Chef neben mir und grinste anzüglich.
    »Komm mit in mein Büro, hübsches Täubchen«, forderte er mich auf.
    Da ich hier war, um mich beim Kunden für meinen Fehler zu entschuldigen, schluckte ich diese Unverschämtheit hinunter und folgte ihm. Irgendwie kam ich mir vor wie ein Huhn, das zur Schlachtbank geführt wurde.
    Eine halbe Stunde später verließ ich mit hochrotem Kopf und heißen Ohren das Etablissement. Die Sache war bereinigt. Zu dem eben geführten Gespräch würde mir nie ein Wort über die Lippen kommen. Es war zu peinlich gewesen. Ich schwor mir zähneknirschend, dass ich zukünftig jede Telefonnummer doppelt und dreifach prüfen würde. So etwas würde mir nicht noch einmal passieren!
    Anwalt Michael Sommer ließ mich zappeln. Er empfing mich mit ernster Miene in seinem sehr modern eingerichteten Büro in der Innenstadt. Mir wurde mulmig zumute. Ja, es war ein Fehler gewesen, die Telefonnummern zu vertauschen. Ein peinlicher Fehler. Aber so dramatische Auswirkungen konnte mein Versehen doch nicht haben, dass es diesen strengen Blick rechtfertigte, oder?
    Noch nicht mal der gute Verlagswein, den ich zur Entschuldigung dabeihatte, konnte ein Lächeln auf seine vollen Lippen zaubern.
    »Herr Sommer, es tut mir wirklich von Herzen leid.« Ich verschränkte hilflos meine Hände ineinander.
    »Wissen Sie, was Sie damit angerichtet haben?«, fragte er streng und seine Augen blitzten.
    Himmel, was war denn nur passiert? Hatte er deswegen wichtige Mandanten verloren? Oder Probleme mit der Anwaltskammer bekommen?
    »Nein. Ich weiß es nicht. Aber wenn ich es irgendwie gutmachen kann …« Mehr konnte ich nicht darauf sagen.
    »Ja. Das können Sie!« Puh. Ich würde es ausbügeln. Ganz sicher. Egal wie.
    »Sagen Sie mir einfach, was ich tun kann.« Innerlich machte ich mich auf einiges gefasst.
    »Gehen Sie heute Abend mit mir essen.«
    Wie bitte? Essen gehen mit ihm? Und einem Mandanten, um diesen zu beruhigen? Oder wie meinte er das? Erst als sein Gesicht zuckte und er plötzlich breit grinste, erkannte ich, dass er mich die ganze Zeit nur an der Nase herumgeführt hatte. Er war gar nicht sauer auf mich. Mistkerl. Vielleicht sollte er überlegen, eine Karriere als Schauspieler ins Auge zu fassen. Talentiert war er ganz offensichtlich. Obwohl er dieses Talent sicher auch gut in einem Gerichtssaal gebrauchen konnte. Unter seinen Blicken bekam sicherlich manch ein Gegner weiche Knie.
    Ich überlegte, ob ich eingeschnappt sein sollte. Doch als er mir versöhnlich seine Hand entgegenstreckte und mich anlächelte, konnte ich nicht böse sein.
    »Frieden?«, fragte er zwinkernd.
    »Frieden.«
    Ich schlug ein. Fünf Minuten später stießen wir mit dem guten Verlagswein an und nach weiteren zwei Minuten waren wir per du.
    Pünktlich um halb acht kamen wir gleichzeitig vor dem Restaurant an. Unter meinem Mantel trug ich ein ockerfarbenes Strickkleid mit

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