Liebessklavin
…
„Erica?“
„Ja? Entschuldigen Sie, ich war gerade woanders. Was sagten Sie?“
Er war unbemerkt aufgestanden und an sie herangetreten. Als er sich zu ihr beugte, streichelte sein warmer Atem ihren Hals. Erica schluckte und schloss für einen Moment die Augen.
„Ich durfte Ihre beeindruckende Kreativität kennenlernen. Allerdings gibt es etwas, auf das ich bisher noch keine Antwort gefunden habe.“ Seine Lippen näherten sich ihrem Ohr und seine Stimme senkte sich zu einem rauen Flüstern. „Ich möchte wissen, wer Sie wirklich sind. Ich will erfahren, zu welcher Leidenschaft Sie fähig sind, wohin Ihre Fantasie Sie führen kann. Schenken Sie mir eine Nacht.“
Ein Kribbeln rieselte ihre Wirbelsäule hinunter. Ihr Körper bettelte danach, von ihm berührt zu werden, wollte, dass sie Ja sagte, doch Ihr Prinzip, sich nicht mit Kunden einzulassen, egal, wie anziehend sie sein mochten, ließ sie zögern. Erica suchte nach den richtigen Worten, freundlich, aber bestimmt abzusagen, doch sie kam nicht dazu.
Sein Mund war nah an ihrem Ohr. „Sie haben dieses Paradies geschaffen, wollen Sie nicht wissen, welche Genüsse Sie den Gästen mit Ihrem Sinn für Schönheit, Romantik und Erotik bescheren?“ Die Berührung seiner Fingerspitzen an ihrem Kinn ließ sinnliche Hitze in ihr aufsteigen. Ihr Verstandwarnte in der Ferne, doch ein Nein wollte sie nicht herausbringen. Ihr Schweigen schien ihn dazu zu bringen, sich von ihr zu lösen. Für einen Moment saß Erica wie betäubt da. Pure Erregung zog in Wellen durch ihren Leib und pochte zwischen ihren Schenkeln.
DiLucca blieb einige Schritte von ihr entfernt stehen, lehnte sich lässig an die Wand und verschränkte abwartend die Arme vor seiner Brust.
Ihre Lippen zitterten, in ihrem Inneren tobte ein Kampf. Erica hob ihren Blick und atmete durch, um ihre Fassung zurückzuerlangen. Lag es an dem Mann, der Euphorie über ihren Erfolg oder der aufgeheizten Atmosphäre? Vielleicht war es eine Mischung aus allem, denn Erica räusperte sich, setzte eine selbstbewussteste Miene auf und nickte. „Warum nicht?“
Simon DiLucca betätigte den Summer an der Wand, um einen der Bediensteten zu rufen, der kurz darauf in der Tür erschien und auf Anweisung wartete. Simon flüsterte ihm etwas zu, dann drehte er sich so abrupt zu Erica um, dass sie erschrak. „Lass uns bitte künftig die Förmlichkeiten ablegen. Ich heiße Simon.“ Mit eiligen Schritten verließ er das Zimmer.
Nach kurzer Zeit kehrte der junge Butler allein in den Salon zurück, um Erica in das Kaminzimmer zu führen.
In dem weitläufigen Raum brannte ein wärmendes Feuer im Kamin, vor dem gemütliche Ohrensessel zum Entspannen einluden. Direkt gegenüber stand ein großzügig bemessenes Bett aus dunkler Eiche mit einem Himmel aus schwerem Brokat. Rechts davon befand sich ein Tisch mit hübschen, seidenbezogenen Stühlen. Erdbeeren in einer Silberschale lachten sie rot und saftig an, daneben stand eine Flasche Champagner in einem Eiskühler.
Sie war neugierig, was sich unter den Silberhauben auf den Tellern verbarg, doch sie gab dem Impuls nicht nach. Als sie näher an das Bett trat, entdeckte sie ein langes schwarzes Abendkleid. Darauf lag eine Karte, die sie zögernd an sich nahm und las.
Ein Geschenk für Dich, in dem ich Dich gern sehen möchte. S.D
.
Das Kleid schmiegte sich zart an ihren Körper und fiel hinunter bis an ihre Knöchel. Sie trat ohne die flachen Schuhe, die sie zu ihrem Kostüm getragen hatte, vor den deckenhohen Spiegel neben dem Bett, um sich zu betrachten. Nie zuvor hatte sie ein solch gewagtes Kleidungsstück anprobiert, hätte es sich auch niemals gekauft und sie war überrascht, wie gut es ihr stand.
Der Rücken war so tief ausgeschnitten, dass sie auf den BH verzichtete. Der Slip zeichnete sich unter dem feinen, fast durchsichtigen Stoff ab, dennoch entschied sie, ihn anzubehalten. Dünne Träger lagen hauchzart auf ihren Schultern und der Ausschnitt gab den Ansatz ihrer Brüste frei. Erica spielte mit ihrem langen dunklen Haar, schob es mit den Händen am Hinterkopf empor, um zu sehen, wie eine Hochsteckfrisur aussehen würde, und vergaß darüber die Zeit.
Sie hörte nicht, wie die Zimmertür sich öffnete und erst, als sie Simon hinter sich im Spiegel erblickte, fuhr sie überrascht herum.
„Wunderschön.“ Sichtlich beeindruckt glitt sein Blick an ihrer Figur entlangund sie konnte ihn beinahe spüren wie eine zarte Berührung. Sie kannte Simon nur in
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