LIEBESTRAUM AN DER COTE D'AZUR
plötzlich wie ausgetrocknet. Er sieht atemberaubend aus, dachte sie. Xavier lehnte am Türrahmen, die Arme vor der breiten Brust verschränkt, sodass man seine beachtlichen Muskeln sah. Er trug ein verwaschenes schwarzes T-Shirt, Jeans und an den nackten Füßen Bootsschuhe. Jane errötete, als ihr bewusst wurde, dass sie ihn buchstäblich angestarrt hatte.
Rasch blickte sie wieder hoch. Seine Augen hinter der dunklen Sonnenbrille konnte sie nicht erkennen, aber das spöttische Lächeln war nicht zu übersehen.
„Ich hoffe, ich habe die Prüfung bestanden?“
Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihn anzulächeln. „Ja, das hast du.“
Sie bückte sich und griff nach der Tasche, in die sie ihren Bikini, einen Pareo und ein paar Dinge gepackt hatte, die sie vielleicht brauchen würde. Schließlich hatte er nicht gesagt, was er vorhatte.
Nachdem sie die Haustür zugezogen und abgeschlossen hatte, nahm er die Tasche und führte Jane zum Wagen.
Während er ihn geschickt durch die schmalen, gewundenen Gassen steuerte, entspannte sie sich allmählich und betrachtete die Umgebung. Trotzdem fiel ihr Blick immer wieder auf seine sonnengebräunten Hände mit den langen Fingern und den kurz geschnittenen Nägeln. Rasch schob sie die Sonnenbrille von der Stirn auf die Nase, damit er sie nicht wieder dabei ertappte, wie sie ihn musterte.
„Wie lange bleibst du?“, fragte er wie nebenbei.
„Noch eine Woche. Ich bin schon seit acht Tagen hier.“ Sie machte eine kleine Pause. „Oh, es ist wundervoll!“
„Was meinst du?“
In ihrer Nervosität fing sie an zu plappern. „Ausgeführt … herumgefahren zu werden. Ich habe einen Wagen gemietet, aber die Straßen hier sind ein einziges Labyrinth. Am ersten Tag habe ich eine Stunde gebraucht, um aus der Stadt den Weg zum Hügel hinauf zu finden.“
„Ich weiß, es wird immer verrückter, je mehr Touristen zu uns kommen. Wir hoffen, das gesamte Zentrum in absehbarer Zeit zu einer Fußgängerzone machen zu können.“
Seine Antwort erinnerte sie daran, mit wem sie es zu tun hatte.
Xavier warf ihr einen Seitenblick zu. „Das hat dir doch nicht die Sprache verschlagen, oder?“
Sie zuckte die Schultern. „Ich weiß, es hört sich wahrscheinlich albern an, aber ich vergesse immer wieder, dass du … wer du bist. Dir gehört diese ganze Insel, die Hotelkette. Vermutlich bin ich nur überwältigt. Ich renne dich auf der Straße fast über den Haufen, und nun sitze ich hier in deinem Wagen.“ Jane lachte verlegen auf.
Er sah sie scharf an, aber sie hatte das Gesicht abgewandt.Wenn das eine neue Masche war, so kannte er sie wirklich noch nicht. Meinte sie das ernst? Dass sie sich in seiner Gegenwart wohler fühlen würde, wenn er ein einfacher Pilot wäre? Normalerweise musste er seinen Status nicht herunterspielen, um eine Frau für sich zu gewinnen. Im Gegenteil!
Schön, wenn sie Spielchen spielte, wollte er mitmachen. Sie war faszinierend anders als alle anderen, die er kennengelernt hatte. Ob sie es nur vortäuschte oder nicht, konnte ihm allerdings egal sein. Schließlich wollte er sie nicht heiraten. Eine Affäre würde ihm reichen.
Sein Blick glitt zu ihren langen, wohlgeformten Beinen. Unwillkürlich stellte er sich vor, wie sie sie um seinen nackten Rücken schlang. Die erotischen Bilder hatten handfeste Folgen. Xavier unterdrückte ein ironisches Lächeln. Für gewöhnlich war er in der Lage, seine Hormone zu kontrollieren. Er konnte sich nicht erinnern, dass eine Frau je ein solch heftiges Verlangen in ihm ausgelöst hätte.
Xavier umklammerte das Steuer fester und konzentrierte sich auf die Straße. „Aha, du gibst also zu, dass du mich fast umgerannt hättest, nicht umgekehrt?“
Jane sah ihn an und war erleichtert, als er ihr ein charmantes, neckendes Lächeln schenkte.
Meine Güte, er ist umwerfend!
„Ich dachte, wir fahren ein bisschen mit meinem Boot raus. Ich kenne eine abgelegene, kleine Bucht hier in der Nähe, in die sich selten ein Tourist verirrt. Wir könnten schwimmen gehen und hinterher picknicken.“
Sie beschloss, alles andere zu vergessen und diesen Tag zu genießen. „Das hört sich gut an.“
Er parkte den Wagen und nahm einen Picknickkorb aus dem Kofferraum, ehe er Jane zu einem privaten Jachthafen führte, in dem ein elegantes Boot sich an das andere reihte. Seines war ein schmales, schnittiges Modell mit einer kleinen Kajüte unter Deck.
„So kommst du zur Insel und zurück aufs Festland?“
„Ja, oder ich nehme den
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