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Liebesvergessen (German Edition)

Liebesvergessen (German Edition)

Titel: Liebesvergessen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Babsy Tom
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wohlmeinend waren. Zur Sicherheit setzte ich schon mal eine provokativ kühle Miene auf, was Herrn Bluhm allerdings wenig beeindruckte. Streng genommen sah er mein mürrisches Gesicht gar nicht, da ich verhüllt war wie der verdammte Reichstag (vor ein paar Jahren), nur diesmal mit Mull und Gips. Reichstag! Was ich nicht alles weiß! Nur nicht, wer ich bin! Verdammt!
    Es klopfte abermals an der Tür. Drei Köpfe flogen herum und hielten inne. Herein traten zwei blaubefrackte Polizisten, die ihre Polizeimützen unter den Arm geklemmt hatten. Einer der beiden war groß und schlank, während der andere dick und klein daher kam, womit sie meiner Meinung nach, das wohl typische Klischee bedienten.
    „Guten Tag, wir suchen Frau ähäm“, der Dicke suchte auf seiner Kladde nach meinem Namen, „aja, da stehts! Frau Penelope Plage.“ Er guckte über seine randlose Brille erst zur Oma und dann zu mir. Der Große trat inzwischen ohne zu zögern an mein Bett und musterte mich mit belehrendem Gesichtsausdruck. Hätte ich gekonnt, hätte ich Haltung angenommen. So guckte ich nur und sagte nichts. Erst mal abwarten, was mir zur Last gelegt würde.
    „Das sind doch Sie“, sagte der Große und zeigte mit seinem Zeigefinger auf mich. Wie ungezogen! Ob dem schon mal jemand gesagt hatte, dass man mit nacktem Finger nicht auf angezogene Menschen zeigte? Na gut, wirklich angezogen konnte man mich auch nicht nennen.
    Ich machte „Mhhh“ und Herr Bluhm sprang auf als wäre ihm gerade eingefallen, dass er sich versehentlich auf ei ne Reißzwecke gesetzt hatte.
    „Aja“, sagte der Dicke und trat nun auch näher. „ Das ist BvD Schmitz“, sagte der Dicke und zeigte auf den Langen, „und ich bin BvD Katze“, deutete er selbst mit einem Kugelschreiber auf sich. „Sie liegen hier also, weil Sie einen Verkehrsunfall verursacht haben. Sehe ich das richtig?“ Der Dicke guckte weiterhin über seine Randlose und hielt seinen Kugelschreiber im Anschlag, bereit, alles aufzuschreiben, was ich lautäußern würde.
    Ich zuckte vorsichtig mit den Schultern.
    „Die hat retrograde Amnesie“, beschied meine Bettnachbarin den beiden Ordnungshütern.
    „Stimmt das? Ist das richtig? Sie können sich an nichts erinnern?“
    Herr Bluhm hüpfte wieder aufgeregt von einem Bein auf das andere und meldete sich behände zu Wort.
    „Naja, wundern tut’s einen ja nicht, das hätten Sie mal sehen sollen, wie
    die Frau Plage da“, Herr Bluhm gestikulierte abermals wild mit den Händen, raufte sich zwischendurch die Haare und formte dabei seinen Mund zu einem stummen „O“, „herumgeflogen ist. Das kann schon gut möglich sein, dass man sich daran nicht mehr erinnern will.“
    „KANN!“, korrigierte ich erbost, „Kann! Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie auch an meinen Namen und an mein Leben. Alles, was ich weiß, ist, dass ich mich in einem Krankenhaus befinde, weil ich in Herrn Bluhms Kleintransporter gelaufen sein soll. Wieso, weshalb, warum ich das getan haben soll?! Keine Ahnung.“
    Der Dicke kam aus dem Protokollieren gar nicht mehr heraus. Er schrieb und schrieb und schrieb und machte zwischendurch: „Aha“ und „So so“ und „Ach ja“. Nur seine Miene änderte sich nie, die parodierte nur ein Wort und zwar Misstrauen .
    „Kann es vielleicht sein“, konstatierte der Lange, „dass sie lebensmüde sind?“
    Oh Gott, jetzt bloß nichts Falsches sagen, sonst werde ich ganz sicher für lange Zeit hospitalisiert, so was machen die doch mit Lebensmüden, oder nicht?
    „Das nehme ich eher nicht an. So wie ich mich jetzt fühle, hänge ich s ehr an meinem Leben Herr Schmitz“, fühlte ich mich genötigt zu schwören. Feierlich und mit der Miene eines Unschuldslamms hob ich sogar zwei gesunde Finger in die Luft.
    „Ja, aber“, wischte BvD Katze meine Einwände mit einer Geste fort, „Sie haben doch eben behauptet, dass Sie sich an nichts erinnern können. WAS DENN NUN?“
    „Pah“, machte ich, „Suizidgedanken müssen Sie mir aber erst einmal nachweisen. Bis jetzt bin ich lediglich ein Unfallverursacher, mehr nicht. Und wenn Sie mich weiter so bedrängen, rufe ich meinen Anwalt an“, drohte ich angstvoll und merkte, wie ich anfing zu schwitzen.
    „Nein, nein, ist ja schon gut“, bemerkte BvD Schmitz und kritz elte noch irgendetwas auf seine Kladde. Die Aussage von Herrn Bluhm haben wir und er sieht von einer Anzeige ab. Für uns ist damit der Drops gelutscht, wie man so schön sagt.“ BvD Katze ließ sich zu einem

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