- Liebeszeiten
Appartement oder ähnliches wäre schön. Vielleicht in Parknähe.«
Eine halbe Stunde später, hatte Jane fünf Exposés vor sich liegen und der Immobilienmakler brachte ebenfalls eine Tasse Kaffee für beide.
»Schauen sie sich alles in Ruhe an und geben sie mir dann Bescheid.«, sagte der Makler und verließ den kleinen Besprechungsraum.
Jane schaute auf die fünf Ausdrucke. Thomas legte seine Hand in ihren Nacken und kraulte sie.
»Na los, schau sie dir an, du platzt doch schier vor Neugier.«
Jane's Augen begannen zu leuchten.
Sie nahm sich das erste Exposé. Eine kleine 1,5 Zimmer Wohnung, schräg gegenüber ihrer Firma. Im 8. Stock – ein Mehrparteien-Haus. Sie schaute sich die Fotos an. Der Schnitt der Wohnung gefiel ihr nicht. Ein kleiner Flur von dem vier Zimmer abgingen. Sie legte den Ausdruck auf den Stapel zurück.
Der zweite folgte. Dachgeschoss-Wohnung und der Flur wurde mit den Vermietern, die darunter wohnten, geteilt. Sie wollte keine Fotos sehen, diesen Ausdruck schob sie so weit es ging auf dem Tisch von ihr weg. Sie schüttelte den Kopf. Thomas beobachtete sie lediglich, mit einem leicht süffisanten Grinsen.
Jane nahm sich den dritten Ausdruck vor. Außerhalb, im amerikanischen Viertel, in einem Sechs-Parteien-Haus. Die Miete war ordentlich hoch. Sie schaute sich die Fotos auf den nächsten Seiten an. Es war nichts besonderes, aber auch nichts schlechtes. Schlicht und einfach. Sie legte das Exposé auf ihren Schoß.
Dann nahm Sie das vierte auf. Kleines Appartement, insgesamt drei Räume, Preis im gut bezahlbaren Rahmen. Sie schlug die zweite Seite um. Kam man durch die Eingangstür hinein, stand man quasi direkt im Hauptbereich des unmittelbaren Lebens. Zur rechten Hand, war eine größere Nische, an deren rechter Wand eine kleine Einbauküche war, mit Tresen und Barhockern als Raumtrenner, am Ende der langen Wand führte eine Tür ab, sowie in der Mitte der kurzen Wand.
Links befand sich das riesige Wohnzimmer, in dem auch ein Esstisch und Stühle standen. Sie blätterte weiter. Hinter der Tür in der langen Wand befand sich das Badezimmer, mit Badewanne, Dusche und Platz für die Waschmaschine und den Trockner. Hinter der Tür der kurzen Wand war das Schlafzimmer. Ihre Augen leuchteten.
Thomas lachte auf.
»Die wird es! Das sieht man dir an!«
Jane lachte ebenfalls.
»Ja, das hier wird schwer zu toppen sein!«
Sie reichte das Exposé Thomas. Er nickte kurz und fing ebenfalls an den Ausdruck zu studieren.
Jane nahm sich den fünften Ausdruck vor. Ein Haus mit zwei Etagen. Im Grundriss waren zwei Kinderzimmer eingetragen. Sie runzelte die Stirn. Sie legte nun alle auf dem Tisch liegenden Exposés zusammen und schob sie zum Platz des Maklers zurück, während sie die auf ihrem Schoß vor sich legte. Den vierten Ausdruck legte sie, nachdem Thomas ihn durchgeblättert hatte, ebenfalls dazu.
Sie drehte sich zu ihm um.
»Was sagst du?«
Fragend schaute sie ihn an.
»Mach es, Jane! Sie gefällt dir, es ist wichtig, dass du lernst deine Entscheidungen selbst zu treffen.«
Er strich ihr über die Wange.
»Ich hole den Makler, vielleicht haben wir ja Glück und ich kann, also wir können sie heute noch besichtigen.«
Jane sprang förmlich auf und schritt aus dem Raum heraus. Thomas schmunzelte. Ein kleiner Wildfang war sie. Ihm gefiel das.
Sie kehrte Augenblicke später wieder zurück. Hinter dem Makler, gleichgültig drein blickend, ruhig atmend. Der Makler setzte sich. Jane ebenfalls. Sie nippte noch einmal an ihrem Kaffee. Der Immobilienmakler schaute auf den Stapel vor sich, dann auf den Stapel vor Jane.
»Haben sie zu diesen Objekten nähere Fragen, oder ein wenig Zeit mitgebracht? Dann fahren wir gleich mal dort vorbei.«
Jane hätte am liebsten innerlich einen Luftsprung gemacht. Während sie die Tasse zurückstellte, unterdrückte sie jegliche Emotionen und schaute ein wenig gelangweilt auf die beiden Ausdrucke.
»Wir haben Zeit. Gerne.«
Der Makler nickte, nahm sich die beiden Exposés, die vor Jane lagen.
»Ich bin in ein paar Minuten zurück, suche die Adressen heraus und dann können wir los.«
Mit den Worten verschwand er wieder aus der Tür.
Thomas nahm Jane's Hand und drückte sie. Sie schaute ihn an und strahlte.
»Das hat dich aber ganz schön Überwindung gekostet, kleine Wölfin.«
Er zog sie an sich heran und küsste sie.
»Danke.« flüsterte sie ihm ins Ohr.
10 Minuten später saßen sie im Auto und waren auf dem Weg zur ersten Wohnung – im
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