Liebhaber der Finsternis
So würde sie die einsamen Stunden besser überstehen und hatte jemanden zur Unterhaltung. Ihre erste Aktion wäre, die unhaltbaren hygienischen Zustände im Kerker zu verbessern. Das war würdelos und wer wusste, wie lange die Männer dort unten gefangen gehalten blieben, bis sich ihr Schicksal erfüllte.
Sie stellte den Laptop an und ging ins Internet, orderte zehn Etagenbetten und alles, was dazugehörte, außerdem Tische und Stühle. Shampoo, Duschgel und Handtücher für eine Kompanie und diverse einfache Kleidung, hauptsächlich Jeans und warme Pullover. Leah sah erst auf, als die Tür des Badezimmers geöffnet wurde und eine saubere, aber ängstlich blickende Eva sie beobachtete.
„Du brauchst wirklich keine Angst vor mir zu haben“, versuchte sie, Eva erneut zu beschwichtigen. „Ich werde dir nichts tun. Komm zu mir und setz dich neben mich, ich möchte etwas über dich erfahren“, forderte Leah sie auf und zeigte auf den Platz neben sich.
Nur langsam näherte sich das verunsicherte Mädchen dem Stuhl und nahm nach einer weiteren Aufforderung Platz. Leah musterte die schlanke Frau. Sie hatte lange blonde Haare, blaue Augen und üppige Brüste. Leah hatte ihr eine Jeans und einen Pullover von sich gegeben und die Sachen schmiegten sich an Eva, als wären sie eigens für sie gemacht. Als sie den weißen Hals betrachtete, geschah etwas mit ihr.
Das Blut unter Evas Haut pulsierte, und sie betrachtete die Adern darunter, als wäre die Haut durchsichtig. Leahs Fänge verlängerten sich schlagartig. Eva musste die Veränderung verfolgt haben, denn sie sprang wie ein verschrecktes Tier auf und versuchte, zu fliehen. Leah wollte ihr versichern, dass sie sich nicht fürchten müsste, aber irgendwie brachte sie mit den langen Zähnen keine vernünftigen Worte zustande. Sie war viel zu schnell an der Tür, als dass Eva hätte flüchten können. Und so trat Eva den Rückzug ins Bad an, in dem sie sich zu verschanzen versuchte. Es wäre für Leah ein Leichtes gewesen, die Tür aufzubrechen. Aber sie war mit sich und ihrem Verhalten viel zu sehr beschäftigt, sodass sie es vorerst darauf verzichtete und Eva in Ruhe ließ.
Wieso reagierte sie so? Sie hatte doch gerade erst Blut konsumiert, eigentlich sollte das ein oder zwei Tage anhalten. Aber sie hatte das Gefühl, verhungern zu müssen. Sie trat an das Fenster und spähte hinaus. Morgen war Vollmondnacht. Corbens Nacht, ging es ihr durch den Kopf. Sie würde sich an ihm nähren und allein der Gedanke löste eine Unruhe aus, die sich mit nichts vergleichen ließ und gleichzeitig brannte eine Hitze in ihr, die sie zu verbrennen schien. Sie griff nach ihren steifen Knospen und rieb sie zwischen Zeigefinger und Daumen. Ein Stöhnen entwich ihren Lippen.
Gott, sie musste sich zusammenreißen. Was war mit ihrem Vorsatz, nur Nahrung aufzunehmen ohne Sex? Ja, was war damit? Sie spürte, wie sich Feuchtigkeit in ihrem Schoß ausbreitete und als sie nach der empfindlichen Stelle zwischen ihren Beine griff, wurde das Gefühl, zu verbrennen, unerträglich. Sie hielt es nicht aus, sie musste sich streicheln und reiben, bis sie Erlösung in einem Orgasmus fand.
Wie eine läufige Hündin, dachte sie, während sie noch unter den Nachwehen des Höhepunktes litt. Und dann waren die hellblauen unschuldigen Augen des Jungen aus dem Keller bei ihr und ihre Lust kochte erneut hoch. Leah wusste sich nicht mehr zu helfen. Das Bad konnte sie nicht aufsuchen, also überlegte sie, eines der anderen im Haus zu benutzen und dann fiel ihr Blick auf den dunkel liegenden Pool im Garten. In Windeseile hatte sie Zimmer und Haus verlassen. Sie riss sich schon während des Laufens die Kleider vom Leib. Als sie im Wasser versank, wurde es endlich erträglicher.
Leah blieb am Grund des Beckens und versuchte, sich in den Griff zu bekommen. Sie bewegte sich nicht und genoss die sie umspielende Ruhe des Wassers. Doch irgendetwas veränderte sich an der Oberfläche. Schatten reihten sich um das Becken und sie nahm gedämpfte Stimmen wahr. Sie versuchte, sie auszublenden, indem sie die Augen schloss und zu summen begann.
„Was ist mit ihr los“, fragte Corben den Butler, dabei lugte er zu der Nixe im Pool hinab.
„Sir, ich bitte um Verzeihung, ich hätte Sie anrufen sollen. Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen sagen soll.“
„Nun reden Sie endlich. Ist etwas vorgefallen? War jemand hier? Sam, verdammt!“ Corben raufte sich die Haare.
Cian saß auf der Marmorbank und lugte zu seinem Bruder
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