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Liebhaber der Finsternis

Liebhaber der Finsternis

Titel: Liebhaber der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um sie zu lieben.
    Neben ihm wurde Leah wach. Sie reckte sich. Ihr von letzter Nacht zerzaustes Haar lag wie ein Schleier über dem zerwühlten Kissen. Corben musste schmunzeln, denn wenn er in ihren Gedanken las, stand neben einer großen Portion warmen Bluts auch er auf ihrem Speiseplan.
    Er läutete nach Sam, der kurz darauf mit einem Tablett bewaffnet ins Zimmer trat.
    „Das Frühstück, Sir“, sagte Sam lächelnd, als er das Tablett auf dem Bett abstellte. „Sie hat einen gesegneten Appetit.“
    „Oh ja, das hat sie“, gab Corben ihm recht und fügte im Stillen hinzu: nicht nur auf Blut.
    „Sir, ich störe Sie nur ungern, aber unsere Vorräte gehen zur Neige. Wenn wir nicht bald etwas besorgen, müssen wir auf die Lebendnahrung zurückgreifen.“
    „Ich werde mich darum kümmern.“

„Da wäre noch etwas. Es wurde eben eine größere Lieferung abgegeben. Das ganze Treppenhaus steht voll mit Möbeln und weiß Gott was. Ich sehe mich nicht in der Lage, das allein zu bewerkstelligen.“
    „Ich habe nichts bestellt.“
    Neben ihm wurde Leah plötzlich hellwach. „Aber ich.“ Sie gähnte und streckte sich wie eine Katze. „Danke Sam, ich werde mich nachher darum kümmern.“
    „Was hast du denn bestellt?“, fragte Corben und küsste ihren Hals.
    „Muss ich jetzt wirklich reden oder liest du es in meinen Gedanken, ich bin noch nicht richtig wach. Reich mir doch bitte das Glas rüber, bevor ich noch in deinen Armen verdurste.“
    Corben griff nach dem Glas und reichte es ihr. Als sie es trank, las er ihre Gedanken und erschrak.
    „Du warst allein bei diesem Abschaum? Dir hätte etwas zustoßen können. Die meisten sind Verbrecher, sie sind die Luft nicht wert, die sie verbrauchen. Und du willst, dass sie in warmen weichen Betten liegen? Wofür? Früher oder später werden sie sterben. Sie leben nur, damit wir darauf zurückgreifen können, wenn unsere Vorräte zur Neige gehen. Was hast du dir dabei gedacht, bist du Mutter Theresa? Genauso die Schnapsidee mit einer Dienerin, du hättest erst mit mir darüber reden müssen. So geht das nicht.“
    „Ihr behandelt mich wie ein Kind. Nichts darf ich allein machen. Ich finde die Zustände da unten menschenunwürdig, und wenn ihr sie so behandelt, seid ihr keinen Deut besser als sie. Ich habe einen Jungen gesehen, der kaum volljährig war. Ein Kind noch, wie konntet ihr ihn gefangen nehmen? Entweder, du hilfst mir oder ich mache es allein“, erwiderte sie trotzig und verzog schmollend den Mund.
    „War das eine Kampfansage?“, fragte er und streichelte ihren Busen.
    „Corben, lass das, mir ist es ernst.“
    „Ich weiß, und wenn du wütend bist, bist du ausgesprochen sexy. Ich könnte dich auf der Stelle vernaschen, und weil ich weiß, wie sehr du es auch ersehnst, werde ich dich jetzt loslassen und aufstehen.“
    Er verließ das Zimmer in Richtung Bad. Ein Lächeln konnte er sich nicht verkneifen, denn bevor sie das Kissen nach ihm warf, rief sie: „Herzloses Ungeheuer!“
    Als er in das Schlafzimmer zurückkehrte, lag sie mit dem Rücken zu ihm noch immer im Bett. Er versuchte, sie zu ignorieren und zog sich an. Mal sehen, wie ernst es ihr wirklich war. Er ging in die Bibliothek, um zu telefonieren.
    Das Gespräch verlief nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Cian kam nicht voran. Sie hatten zwar mittlerweile einige Dealer aufgespürt, aber bis jetzt waren sie nicht weitergekommen. Was ihm viel mehr Sorge bereitete, war Cians Vorschlag, Leah mit hineinzuziehen. Cian glaubte, sie würde eher etwas herausfinden als einer der Gefährten. Außerdem brauchten sie seine Fähigkeit des Gedankenlesens. Alles in allem würde er noch heute Nacht aufbrechen, um zu seinen Brüdern aufzuschließen. Was würde Leah davon halten? Es half alles nichts, er würde sie fragen müssen.
    Es rumpelte im unteren Flur. Augenblicklich wusste er, dass sie bereits ihr törichtes Vorhaben in die Tat umsetzte. Als er in der Halle ankam, hatte Leah die meisten Kartons in den Keller geschafft. Sie wollte eine weitere Matratze die Kellertreppe herunterschaffen, doch er hielt sie zurück.
    „Soll ich dir helfen?“, fragte er, nicht ohne einen Hehl daraus zu machen, wie sehr es ihn amüsierte, dass sie ihren Dickkopf durchsetzte.
    „Nicht nötig, ich bin ja kein schwaches Mädchen mehr, dank dir verfüge ich über genügend Kraft, das hier allein zu schaffen.“ Sie funkelte ihn an. „Wieso plötzlich dieser Sinneswandel?“, hakte sie misstrauisch nach. „Da steckt doch

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