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Liebhaber der Finsternis

Liebhaber der Finsternis

Titel: Liebhaber der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Boden.
    „Scheiße, sie hat fürchterliche Schmerzen. Ihr Blut kann das reine Menschenblut nicht vertragen. War eine blöde Idee, sie ist kein Mensch mehr. Es tut mir leid, wir versuchen etwas anderes.“ Er tätschelte ihren Arm, bis ihm bewusst wurde, dass sie es nicht spürte. Wenn es nicht klappte, würde er seinen Bruder bitten, sie zu erlösen. Er war damit überfordert. Gib mir die größte Spritze, die du mitgebracht hast und eine stabile Kanüle“, sagte er zu seinem Freund.
    Marut reichte ihm die vorbereitete Spritze, und als Corben die Nadel durch seine dicke Haut stach, war es sehr schwer, das Blut abzuzapfen. Nur wenige Tropfen flossen in die Spritze.
    „Das wird so nichts. Ich hole ein Glas“, sagte Marut und verschwand kurz in der Küche. „Öffne deine Ader und las einen kleinen Teil reinlaufen, dann können wir ohne Kanüle die Spritze füllen.“
    Corben verstand und biss in sein Handgelenk. Das ölige Blut tropfte in das Glas und Marut saugte es sofort auf. Als die Spritze gefüllt war, versiegelte er seine Wunde und sah gebannt zu, wie der geschickte Gefährte Leah das Blut spritzte. Er konzentrierte sich auf ihre Gedanken und fand Entspannung. Die Schmerzen verschwanden und sie schien langsam wieder Gefühl in ihren Extremitäten zu erlangen. Als ein erstes Zittern durch ihren Körper floss, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er nahm Marut in den Arm und drückte ihn.
    „Danke, das werde ich dir nie vergessen.“
    „Schon gut, du hättest das Gleiche an meiner Stelle getan. Alter, werd nicht sentimental.“
    Corben versuchte, die peinliche Situation mit einem verschmitzten Lächeln zu überspielen. Er vernahm ein Stöhnen, das ihm sagte, dass Leah wieder unter ihnen weilte. Als er sah, wie sie sich unter der Decke zu bewegen begann, schickte er Marut fort.
    „Ich hatte Angst um dich“, gab er zu und streichelte ihr die Haare aus dem erhitzten Gesicht. „Ich werde dich jetzt ruhen lassen. Du musst zu Kräften kommen. Hier, trink das, dann wird es dir gleich noch besser gehen“, sagte er und drückte ihr einen Blutbeutel gegen die Zähne.
    Er sah zu, wie sie die Leben spendende Nahrung hastig aufsog, dann verließ er das Zimmer. Ihr letzter hörbarer Gedanke war die Bitte, mit ihr zu schlafen. Aber so sehr ihn der Gedanke erregte, er war noch nicht bereit, ihr zu vergeben und er wollte seinem Bruder keine weitere Gelegenheit geben, ihn zu demütigen. Er brauchte einen freien Kopf, um Turel zu befreien. Alles andere musste warten, und wenn sie ihn wirklich wollte, würde sie es verstehen.

    Einige Nächte waren nach diesem grauenhaften Erlebnis vergangen. Corben war Leah seitdem aus dem Weg gegangen und auch Cian hielt sich von ihr fern. Sie hatte viel Zeit gehabt, sich über einiges klar zu werden und fast war sie geneigt, es dabei zu belassen. Nur wenige Nächte bis zum Vollmond, nur noch wenig Zeit, bis sie sich an einem anderen Vampir nähren musste und alles in ihr sträubte sich dagegen. Wenn sie nur daran dachte, wie sie sich jedes Mal nach dem Genuss von Vampirblut in ihrer Lust verlor und wie wenig sie in der Lage war, sich dagegen zu wehren, wurde ihr mulmig zumute. Wie sollte sie Corben glaubhaft versichern, dass sie ihn begehrte? Sie wusste es nicht. Vielleicht war es besser, wie es jetzt war. Ohne Verpflichtungen und festen Partner würde es ihr sicher leichter fallen.
    Sie sollte sich langsam mit dem Gedanken vertraut machen, wer ihr nächster Spender war. Wem sollte sie diese Frage stellen? Am besten Sam. Ein kleiner Spaziergang würde ihr guttun und bis zu seinem Zimmer war es nicht weit. Sie hatte sich mit ihm angefreundet, er wusste viele Geschichten zu berichten. Sam kam ihr bereits auf dem Flur entgegen. Er schob einen Wagen mit Putzmitteln vor sich her. Ihr Durst hatte in letzter Zeit nachgelassen und sie brauchte jetzt sogar weniger als die männlichen Clanmitglieder.
    „Sam, ich wollte gerade zu Ihnen auf einen kleinen Plausch. Wie ich sehe, sind Sie beschäftigt. Vielleicht haben Sie später Zeit für mich?“
    „Heute eher nicht. Großputz. Die Herren erwarten in wenigen Tagen Besuch und es wäre mir peinlich, wenn es Grund zur Klage gäbe.“
    „Besuch? Wen denn?“, wollte sie wissen, doch der Diener war schon einige Schritte vorausgeeilt.
    „Gehen Sie in die Bibliothek, das sitzt jemand, der Ihnen Ihre Fragen gern beantworten wird“, rief er und verschwand im Schlafzimmer von Danjal.
    Er war wohl der Flippigste unter den Vampiren. Neuerdings hatte er

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