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Liebhaber der Finsternis

Liebhaber der Finsternis

Titel: Liebhaber der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Postfachs fand sie eine neue Mail von Jeqon vor. Darin stand, dass es Turel besser ging. Dank der guten Pflege konnte er bereits wieder die Augen aufschlagen und lächeln. Das war eine gute Nachricht. Schade, dass sie nicht dabei war. Cian ging wie immer seiner Wege und ließ zur Freude aller seinen Bruder in Ruhe. Corben war nur noch ein Schatten seiner selbst, er verließ sein Zimmer kaum und aß nur sporadisch. Jeqon machte sich Sorgen um ihren Anführer. Wenn er so weitermachte, würde er bald in Starre verfallen. Wie lange diese andauern würde, wusste er nicht vorherzusehen.
    Sie war schockiert. Was hatte sie angerichtet? Nur, um ein Menschenleben zu retten. Wenn sie bloß wüsste, wie sie Corben sagen könnte, dass sie ihn liebte, dass er alles war, was sie begehrte.
    Leah schrieb eine knappe Antwort und ging mit den anderen auf die Jagd. Ihr besonders aufreizendes Outfit kam ihr jetzt noch falscher vor und am liebsten wäre sie zu Hause geblieben. Das schwarze, hautenge Minikleid und die Stiefel umschmeichelten ihre Figur im Spiegel. Ihre Lippen waren blutrot geschminkt und lockten verheißungsvoll wie Licht ein Insekt.
    Die Nacht war wolkenverhangen und kühl. In England hätte bei ähnlichem Wetter jetzt sicher dichter Nebel geherrscht. Dann riss sie sich zusammen und ging mit den weiblichen Vampiren los. Eine Gruppe hübscher Frauen war immer unauffälliger und einen passenden Blutspender zu finden war leichter als unter männlicher Aufsicht. Ihr Deutsch war noch nicht perfekt, aber zum Flirten würde es reichen. Sie hatte schnell gelernt, viel schneller als zu Lebzeiten.

    Jeqon las Leahs knappe Antwort und schüttelte traurig den Kopf. Sollte er seinem Anführer einen Tipp geben? Er brauchte ihm nur kurz Zutritt zu seinen Gedanken gewähren und er wüsste über Cians falsches Spiel Bescheid.
    Wenn Leah wüsste, was er ihr alles verheimlichte. Bei Turels Befreiungsaktion war Corben ausgeflippt. Er hatte ein wahres Massaker angerichtet. Collin hatte es am schlimmsten getroffen. Er hatte ihr erst das Herz und dann die Kehle rausgerissen. Anschließend hatte er ihren Körper in Stücke zerfetzt. Das Blut klebte an den Wänden. Er wollte sich kaum beruhigen. Doch von keinem hatte er auch nur einen Tropfen getrunken. Jeqon hatte seinen Anführer noch nie so unbeherrscht gesehen.
    Etwas Gutes hatte es dennoch, denn Collin hatte Verbindung nach Deutschland und diese Information hatte er an Sariel weitergeleitet. So würde der deutsche Clan vielleicht endlich ihre vermissten Kameraden wiederfinden können.

    Als sie auf der sündigen Meile, wie sie allerorts genannt wurde, ankamen, war es schon spät. Kurz vor Mitternacht war hier die Hölle los. Man zog sie in eine Disco und als Erstes sah sie Azza, der schönen schwarzhaarigen Vampirin, bei der Jagd zu. Sie fackelte nicht lange und nahm sich den ersten Kerl, der sie ansprach. Leah sah das Flackern in ihren Augen, als sie ihn bannte. Menschen würden es nicht erkennen, es war so schnell wie der Flügelschlag eines Kolibris. Wenig später verschwand Azza mit ihrer Beute in einer dunklen Nische. Was dort geschah, konnte sie sich denken. Leah hoffte, wenn sie an der Reihe war, auch die Beherrschung aufbringen zu können, rechtzeitig mit dem Trinken aufzuhören. Sollte sie ihr Opfer umbringen, kam das einer Katastrophe gleich. Die Instruktionen für diese Nacht waren umfassend gewesen. Unter anderem hatte man sie gewarnt, sie sollte erst an ihrem potenziellen Blutspender riechen. Drogen und Alkohol galt es, zu vermeiden. Um sicherzugehen, dass alles glatt lief, hatte man ihr Amy an die Hand gegeben. Die kleine zarte Vampirin mit flammend roten Haaren hatte etwas Zerbrechliches. Man hatte das Bedürfnis, sie beschützen zu wollen. Natürlich wusste Leah, dass das nicht notwendig war. Die kleine Zahnlücke zwischen ihren Schneidezähnen war niedlich. Ihre Augen waren mandelförmig und braun. Ein Grübchen im Kinn rundete ihr französisches Aussehen ab. Hätte sie mit einem derartigen Akzent gesprochen, wäre Leah nicht verwundert gewesen.
    Es war sehr laut für ihre empfindlichen Ohren, die Menschen drängelten und schoben sich durch die Menge. Wilde Lichtblitze durchschnitten die schummrige Beleuchtung und ließen sie blinzeln.
    Als Amy ihr am Arm das verabredete Zeichen gab, zuckte sie bei deren Berührung zusammen. Sie versuchte den Wink, den sie ihr gegeben hatte, zu deuten. Dann sah sie den Mann, der sie mit seinen Blicken auszuziehen schien.
    Ein echt heißer

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