Liebhaberstück Xenia (German Edition)
geht schon in Ordnung.“
„Aber du hast mich nicht mehr besucht.“
„Warum sollte ich? “
„Ich will, dass du wieder kommst. Ohne dich ist es lan gweilig hier.“
„Dann empfehle ich dir ein g utes Buch.“
„Zicke!“
„Mistkerl!“
Bestell dir doch die Frau im Spaghettitr ägerkleid her!
Nein, ich gab mir nicht die Blöße, d as zu zischen, sondern wechselte das Thema: „Wo du gerade anrufst, ich fahre Ende September mit Max nach Disneyland Paris und möchte Lisa mitnehmen. Ich habe sie noch nicht gefragt, weil ich zuerst deine Zustimmung haben wollte. Aber ich denke, dass nichts dagegen spricht.“
„Das würdest du tun für Lisa?“
„Natürlich. Und durch Max kann sie wieder Vertrauen in die Männerwelt fassen, denn er ist zwar ein männliches Wesen, aber gleichzeitig ein Kindskopf, lustig, sicher alles andere als bedrohlich. Du kennst ihn ja. Also, darf Lisa mit?“
„Klar! Darf ich mit?“
„Nein.“
„Komm, besuch mich! Dann können wir das diskutieren.“
„Da gibt es ni chts zu diskutieren. Also tschüss!“
„Halt, warte, Kleines! Ich wollte dir eigentlich eine ganz andere Frage stellen, die mich schon länger beschäftigt. Also, komm schon rüber!“
„ Du kannst mich auch am Telefon fragen.“
„Verdammt! Machst du jetzt wieder auf harte Nuss, oder was? “
Spaghettiträgerkleid!
„Das ist vorbei, wie du weißt, Hartmann! Frag mich jetzt oder lass es!“
Ein Gemurmel drang durch den Hörer, in dem mind estens drei Flüche mitschwangen, dann sagte er: „Das, was du für mich getan hast an meinem Traumwochenende…“
Er machte eine Pause, als ob er über eine geeignete Form ulierung nachdachte, so half ich nach: „Du meinst jenes fiese Ritual, mit dem ich dich heimtückisch verhext habe, glücklich zu sein?“ Uuh, das kam spitz rüber! So als hätte ich meine Tage.
Was ich auch hatte. Aber trotzdem musste ich nicht so klingen!
„Das auch“, erwiderte er. „Damals fand ich das echt nett. Aber ich meine vor allem die anderen Dinge, den tollen Sex, das Kochen, das Massieren, das ganze Paket. Das hast du getan, weil die Wette dich dazu gezwungen hat, aber würdest du das Ganze auch freiwillig für einen Mann tun?“
Noch während ich mich über diese Frage wunderte, hörte ich mich auch schon antworten: „Glaubst du, ich warte so lange auf den Mann meines Lebens und würde ihm das vorenthalten, wenn ich ihn finden würde? Wenn du das annimmst, bist du trotz all deiner vielen Frauen ein armer Mann.“
„Würdest du das Ganze noch mal für mich tun, Kleines?“ Seine Stimme klang so maskulin und doch sanft.
Spaghettiträgerkleid!
„Nein! Das hebe ich auf für den Mann, der bereit ist, mich zu lieben.“ Die nächsten Worte verschafften mir eine perverse Genugtuung: „Ich würde all das tun und noch mehr.“ Dann die ultimative Primärwaffe: „Für ihn!“
„Ver flucht, jetzt kommst du schon wieder mit dieser dümmlichen Gefühlskacke!“
„Also dann tschüss , Hartmann!“
„Störrische Zicke!“
„Einen schönen Tag noch!“ Damit legte ich auf.
Obwohl die Leitung jetzt tot war, hörte ich ihn förmlich fluchen.
Mick hatte versprochen, endlich das Buch über Nahrungsergänzungen vorbei zu bringen, das er sich vor Ewigkeiten bei mir ausgeliehen hatte. Da klingelte es auch schon.
Ich öffnete und erschrak.
Lisa war da, aber neben ihr stand ihr Vater.
„Thorsten !“, entfuhr es mir. „Was machst du hier? Du brauchst dir gar nicht einzubilden, dass ich dich hereinlasse! Sieh zu, dass du wieder in dein Krankenbett kommst, wo du hingehörst! Los, Lisa und ich fahren dich sofort wieder hin!“
„Halt die Füße still, Kleines! Wir sind mit dem Taxi da, das bringt mich auch gleich wieder zurück. Lisa wollte dich nämlich was fr agen.“
Verwirrt scha ute ich Lisa an.
„Pap a hat gesagt, ich darf mit dir nach Disneyland“, sagte Lisa.
Ich sah Thorsten lächeln und wusste sofort, dass es wegen dem Wort Papa war. Es aus ihrem Mund zu hören. Überhaupt irgendwas aus ihrem Mund zu hören. Mein Herz sang für ihn, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.
Ich riss meinen Blick von ihm los und lenkte ihn auf L isa. „Das ist richtig. Wenn du möchtest?“
„Ja !“, jubelte Lisa. „Darf Papa auch mit?“
„Nein.“
„Warum nicht?“ Sie zog ein reizendes Schmollmündchen.
„Weil er… weil er… frisch operiert ist und Schonung braucht.“
„Bis dahin bin ich wieder okay“, wandte Thorsten im Pla uderton ein. Nur das Blitzen
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