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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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einen kurzen Moment darbot, bis es um die Ecke verschwand.
    Dieselbe Ecke wie letztes Mal. Derselbe Hinterkopf des Fahrers wie letztes Mal mit den langen blonden Haaren. Dasselbe Auto wie letztes Mal.
    Zwar ging alles blitzschnell, doch ich glaubte, den Schriftzug „Twingo“ erkannt zu haben.
    Ein weiter es Fahrzeug wich mir mit einem raschen Schlenker aus, was mich wieder in die Realität zurückbrachte. Eine Realität, in der ich auf dem Asphalt saß mit einem Pochen in der Hüfte und einem Brennen am linken Knie.
    Die Zähne im Kampf gegen die drohenden Schmerzen zusammengepresst quälte ich mich hoch und versuchte ein paar humpelnde Schritte. Das ging besser als erwartet. Offenbar hatte ich mich nicht ernsthaft verletzt, nur die Hüfte geprellt und das Knie aufgeschürft. Das Schlimmste war, dass meine Lieblings-Seidenglanzleggins aufgerissen waren.
    Verdammt!
    Zum Glück kam ich ungeschoren an Frau Koslowskis Tür vorbei.
    Ich hatte mir gerade das aufgeschürfte Knie mit Sprühverband versorgt und mich umgezogen, als es klingelte.
    Es war der Hauptkommissar. Strahlend. „Hallo Xenia! Ich weiß, ich bin zu früh, aber ich war schon früher als erwartet mit meinem Bericht fertig, und da dachte ich, wenn es Ihnen passt, könnten wir unser Essen etwas vorverlegen.“
    „Hallo Jürgen. Kommen Sie doch rein!“
    Ich führte ihn in die Küche, wo ich Tee kochte. Den hatte ich nämlich jetzt nötig. „Sind Sie sehr böse, Jürgen, wenn wir nicht essen gehen? Mir ist überhaupt nicht danach.“
    Sein Polizistenblick s cannte mich. „Was ist passiert?“
    „ Hat Caroline einen dunkelblauen Twingo?“
    Verwirrt zog er die Augenbrauen hoch. „Nein, sie fährt e inen roten Porsche und ihr Mann einen silbergrauen BMW. Warum?“
    Beim Tee erzählte ich es ihm, während Jürgen sich Not izen machte.
    „Damit scheidet Caroline als Täterin aus“, schloss ich.
    „Nicht unbedingt. Sie könnte sich den Wagen für die Anschläge auch geliehen haben.“ Jürgen nippte an seiner Tasse. „Momentan begleitet sie ihren Mann bei einem Psychotherapeutenkongress in Magdeburg. Aber für den Anschlag könnte sie, wenn sie gerissen ist, natürlich hierher und dann wieder zurückgefahren sein.“
    „Jetzt bin also doch ich das Ziel und nicht Hartmann.“ Die Vorstellung erschien mir abartig.
    „ Es scheint so. Und Sie haben noch immer keinen Verdacht, wer ein Motiv haben könnte außer Dr. Hartmanns Exfrau?“
    „ Keine Ahnung. Eine Geschäftspartnerin vielleicht, die sich ungerecht behandelt fühlt? Oder vielleicht falle ich ja auch in das Opferprofil einer Psychopathin, die ich gar nicht kenne.“ Unwillkürlich erschauderte ich. „Wahrscheinlich schaue ich zu viele Krimiserien.“
    „Nein, das ist durchaus möglich. Auf jeden Fall werde ich das Haus hier rund um die Uhr überwachen lassen.“
    „Ist das wirklich nötig?“
    „Ich denke schon. Alle Anschläge haben sich hier ereignet. Entweder auf der Straße vor den Haus oder hier drinnen. Vielleicht kriegen wir so die Täterin.“
    „Ja, hoffentlich.“
    Langsam aber unerbittlich reifte in mir eine Idee.

    Es war eines dieser kastenförmigen Hotels ohne Atmosphäre, doch dafür mit Tagungsräumen unterschiedlicher Größe. Da es der einzige Kongress in Magdeburg war, wusste der Taxifahrer gleich, wo es hinging. Weil ich mit dem Auto da war, fuhr er mir einfach voraus. Gegen Bezahlung.
    Natürlich wusste ich die Termine des Kongresses nicht. Doch mit meiner umfangreichen Seminarerfahrung nahm ich an, dass die Vorträge um neun Uhr morgens beginnen würden. Wenn ich Pech hatte, würde Caroline ihren Mann begleiten und sich die Referate anhören. Wenn ich Glück hatte, würde sie in der Zeit etwas anderes unternehmen, dem ich mich anschließen konnte.
    Um halb neun erreichte ich das Hotel.
    An der Rezeption erfuhr ich, dass der Psychotherapeutenkongress um zehn Uhr beginnen würde und dass die Teilnehmer sich derzeit im Frühstücksraum dafür stärken würden. Ich bedankte mich und mischte mich im Frühstücksraum unter die Seminarteilnehmer.
    Wie gut, dass die Tarnung es erforderte, dass ich mir auch Kaffee servieren ließ und mich an dem üppigen Büffet bediente! Später würde ich eben ein ordentliches Trinkgeld dalassen.
    Während ich mein Müsli aß, durch forstete mein Blick alle anwesenden Frauen und filterte zielsicher alle langhaarigen Blondinen heraus. Es waren vier.
    Eine schied gleich aus, da ich sie auf Mitte fünfzig schätzte und nicht davon ausging, dass

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