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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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geblieben in einer schrecklichen Ehe, weil mein Kind feste Verhältnisse dringend gebraucht hat, wie mir alle Kinderpsychologen versichert haben. Das war auch richtig, denn trotz seiner Probleme hat Max sich gut entwickelt.“
    Er wollte etwas sagen, doch ich brachte ihn zum Schwe igen, indem ich die Hand hob. „Bei Lisa ist das anders. Sie braucht mich nicht als Mami, denn die Rolle erfüllt deine Mutter für sie. Ich weiß das, weil ich auch von meiner Oma großgezogen worden bin. Und deine Mutter macht das gut. Mich braucht Lisa als Freundin.“
    Nach einem tiefen, wenn auch zittrigen Durchatmen sprach ich weiter: „ Und das bleibe ich für sie, ich verspreche es. Es ehrt dich, dass du das Leben, das du liebst, für dein Kind aufgeben willst. Aber dein Opfer ist nicht nötig. Du musst so leben, wie es dich glücklich macht! Ein glücklicher Vater, das ist es, was Lisa braucht bei all dem Unglück in ihrer Vergangenheit.“
    Thorsten fuhr sich durch die Haare. „So leben, wie es mich glücklich macht?“ Er schnaubte abfällig. „Durch diesen Fantasy-Zauber an meinem Geburtstag hast du mich gezwungen, darüber nachzudenken, ob es mich glücklich macht, viele Frauen aufzureißen. Aber ich habe es nie getan, um glücklich zu sein, sondern um“, er dachte kurz nach, „um mich abzureagieren.“
    „Und um dich an den Frauen deines Lebens zu r ächen“, drückte ich ihm schonungslos rein. „An deiner Exfrau, weil sie dich betrogen und Lisa im Stich gelassen hat, und an deiner Mutter, weil sie dich nie richtig geliebt hat. Du rächst dich, indem du alle Frauen zu Sexobjekten degradierst.“
    „Schon möglich. Auf jeden Fall befriedigt mich dieses Herumvögeln nicht mehr so wie früher. Dafür vermisse ich den Sex mit dir. Ich muss jetzt wieder meine Ellbogen aufstützen, weil ich nicht weiß, ob die jeweilige Frau mein Gewicht aushält, und das taugt mir nicht mehr.“
    Unsicher darüber, auf was er hinauswollte, starrte ich ihn ve rständnislos an.
    Sein Ton wurde so leidenschaftlich wie bei Mick, wenn er einem zaudernden Interessenten das Geschäft verkaufen wollte. „Verdammt, Kleines, ich will mich nicht aufstützen! Bei dir brauche ich das nicht. Ich sehne mich nach dem Sex mit dir zurück, wo ich mich hemmungslos auf dich schmeißen kann, weil ich weiß, du bist stabil genug und findest das auch noch erregend! Ich habe nach meinem Geburtstag versucht, dich aus meinen Gedanken zu streichen, indem ich es mit jeder Frau getrieben habe, die mir untergekommen ist, aber es hat nicht funktioniert.“
    Seine Hand wanderte hinüber zu meinem Knie. „Ich will dich zurück, Kleines! Nicht nur wegen Lisa, auch weil wir beim Sex so gut zusammenpassen.“
    Sanft aber bestimmt wischt e ich seine Hand von mir. „Das mit Lisa haben wir bereits geklärt. Und was dein Sexleben angeht, so brauchst du mich dazu auch nicht. Ich bin deswegen so stabil , weil ich in meiner Kindheit und Jugend viel körperlich gearbeitet habe. Im forstwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern. Jede Bäuerin kann da auch mithalten.“
    „Was soll das jetzt ?“ Er blinzelte irritiert.
    „Ich will damit sagen: Du hast bisher nur im falschen Teich gefischt, Hartmann. Suche in Zukunft bei den Landfrauen, und du schlägst zwei Fliegen mit einer Klappe! Erstens findest du dort stabile Frauen, die täglich mit schweren Kühen und Bullen umgehen und auch deine hundert Kilo aushalten. Und zweitens brauchst du dich dann nicht auf eine Frau zu beschränken.“
    Unvermittelt sprang er vom Stuhl hoch und ging wie ein eingesperrter Grizzly in der Küche auf und ab. „Verdammt, Kleines! Ich mache dir einen Heiratsantrag, bin freiwillig bereit, auf andere Frauen zu verzichten, und du verarscht mich auch noch!“
    „Nein, das tue ich nicht. Ich habe das durchaus ernst g emeint. Und was deinen Verzicht auf andere Frauen angeht: Ich will einen Mann, für den das kein heroisches Opfer ist, das irgendwann als Bedauern zurückkommt wie ein Bumerang, sondern der mich genug liebt, dass er mit mir zusammen sein will, ohne dass es ihn nach anderen Frauen gelüstet.“
    Ich erhob mich. „Und was die Ehe an sich angeht: Du und ich, Thorsten, wir haben sie ken nengelernt. Ich kenne viele Beziehungen, die nach der Heirat schlechter geworden sind, ein paar wenige, die gleich gut geblieben sind und keine einzige, die dadurch besser geworden ist.“ Entscheiden ging ich zur Wohnungstür.
    Thorsten folgte mir. „Okay, dann vergiss das Heiraten ! Aber los wirst du mich

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