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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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bin ich das und keiner sonst. Und erst recht nicht du, Thorsten, kapiert?!“
    Doch der ließ sich nicht beirren. „Ich will, dass du wieder eine Geburtstagstorte für mich machst, Kleines. An jedem Geburtstag.“
    Meine Abwehr hielt dagegen: „Freyas Torten sind besser als meine.“
    „Ich will wieder mit dir lachen.“
    „Auch dazu brauchst du mich nicht. Der Schuh des Manitu auf DVD tut es auch.“
    „Und ich will wieder auf deinem Sofa liegen , Herr der Ringe schauen und deinen Nudelsalat essen. Und deine Käsehäppchen.“
    „Auch dazu brauchen Sie Xenia nicht!“, half Frau Koslowski bereitwillig aus. „Der Nudelsalat der Metzgerei Selzer in der Robert-Koch-Straße ist viel besser als ihrer.“
    „ Die Käsehäppchen des Weigand-Partyservice sind auch besser als die von Xenia!“, bemerkte Jörgs Frau dankenswerterweise.
    Und Frau Koslowski wieder: „Die Wurstplatten von Metzgerei Selzer sind auch üppiger belegt als die von Xenia.“
    „Xenis Pfannengemüse ist Scheiße“, trug Freya unte rstützend bei.
    „Und ihr Gurkensalat ist auch nichts Besonderes.“ Nicole stocherte kritisch darin herum.
    „Und der Marmorkuchen ist nicht locker genug.“ Zur D emonstration hob Frau Frohmüller ein Stück hoch.
    „Der Eiersalat könnte auch mehr Pepp gebrauchen.“ Mick deutete auf die Reste davon auf se inem Teller.
    „Den Eiersalat habe ich gemacht!“ Empört richtete sich Freya kerzengerade auf.
    „Oh!“ Mick schob sich eine Gabel voll im den Mund und sagte kauend : „Köstlich!“
    Freya richtete ihren strafenden Blick weg von ihrem Mann hin zu ihrem Schwager. „Du siehst also, Thorsten, du musst dir schon etwas Glaubhafteres einfallen lassen, um Xeni zu überzeugen, dass du verrückt nach ihr bist.“
    „Jetzt sag’s ihr endlich, du Arschloch !“, forderte Mick.
    „Schnauze, Mick!“ Thorsten schaute von seinem Bruder zurück zu mir. „Und ich will nach einer anstrengenden Hüftgelenks-OP heimkommen und von dir den Rücken massiert bekommen.“
    „Auch dazu brauchst du mich nicht…“ , setzte ich an.
    „Weil Lars das sicher besser kann“, beendete Babs den Satz und zeigte auf ihren Sitznachbarn. „Er ist schließlich Physiotherapeut.“
    „Das kommt ganz drauf an,“ wandte Mick gri nsend ein, „ wo Thorsten massiert werden möchte.“
    Nicole kicherte albern.
    Thorsten ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. „Ich will wieder Sex mit dir in einer heidnischen Kultstätte.“
    „Ach, das hattet ihr?“ Mick fiel eine Cocktailtomate von seiner Gabel. „Wo?“
    Mick und das Gefühl der Blöße ignorierend, entgegn ete ich: „Auch dafür brauchst du mich nicht. Denn, wie wir alle wissen, fällt es dir nicht schwer, eilig Ersatz für deine diversen Affären zu besorgen. Und sicher reist die eine oder andere auch mit dir nach Schottland.“ Das war nun doch schärfer als beabsichtigt herausgekommen.
    „Ich liebe dich!“
    „Auch dafür brauchst du mich nicht… was ?!“ Erst als ich stand, merkte ich, dass ich aufgesprungen war.
    Ich musst e mich wohl verhört haben.
    Natürlich hatte ich das.
    Ein Freud’scher Verhörer, so etwas gab es sicher. Ein selbstzerstörerischer Streich meiner gebeutelten Psyche. Oder ein Scherz von Thorsten.
    Ein zynischer und geschmackloser.
    Mick klatschte sich die Pranke auf den Oberschenkel. „Endlich hast du es ausgekotzt, Alter! Ich hab mich schon gefragt, ob ich es dir aufschreiben und vorlesen lassen soll!“
    „Schnauze Mick !“, rief ich, und schaute Thorsten in die Augen. „Was hast du gesagt?“ Dabei hielt ich mich an der Lehne von Freyas Stuhl fest, so seltsam außer Atem, als hätte ich eine Stunde Stepptanz und eine Schwergeburt hinter mir.
    „Ich liebe dich !“, wiederholte Thorsten.
    Da mir die Knie weich wurden , sank ich zurück auf meinen Stuhl. Und weil mir plötzlich übel wurde. Oder war es Freude? Es musste doch Freude sein! Maßlose Freude! Nein, es war tatsächlich Übelkeit.
    Während meine Gedanken sich verhedderten auf der fieberhaften Suche nach den Abgründen, den Schlaglöchern, den Ja-aber-Fallen, war ich mir der laut schreienden Stille bewusst, die um mich herrschte. Alle erwarteten, dass ich irgendwie reagierte.
    Vor allem Thorsten.
    Als wenn ich das gekonnt hätte, solange mein Denken ein Trümmerfeld war, wo nun zarte Pflänzchen der Hoffnung keimten und sich an den Scherben zerbrochener Träume verletzten!
    „Du glaubst mir nicht?“ Thorsten trat noch näher zu mir. „Das kann ich dir nicht verdenken.

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