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Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Liebhaberstück Xenia (German Edition)

Titel: Liebhaberstück Xenia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Korb ab. Dann schwenkte er das Licht weiter zu meinem Korb, klaubte ihn vom Waldboden auf und reichte ihn seinem Bruder, der sogleich die Autoschlüssel darin fand und meinen Wagen damit aufschloss.
    Durch das Öffnen der Fahrertür erhellte die Innenbeleuchtung des Golfs schlagartig die Szenerie: Thorsten Hartmann, der sich mit unverschämter Selbstverständlichkeit hinter das Steuer setzte, Mick, der zu einem zweiten Auto ging, das im Lichtkegel der Taschenlampe ein Stück den Feldweg hinunter erkennbar wurde, und Freya, die Mick bereitwillig folgte und mit ihm sogleich schnurstracks davonfuhr.
    „Kommen Sie jetzt endlich, oder wollen Sie hier Wu rzeln schlagen?“, erkundigte sich Thorsten Hartmann, sich Rückspiegel und Sitz zurechtrückend. Er startete den Motor.
    „Also was ist jetzt?“ , hörte ich noch, bevor die Fahrertür – meine Fahrertür – zuschlug und das Auto – mein Auto – anrollte.
    Ich hechtete zur Beifahrerseite, riss die Tür auf. Das Auto stoppte. Auf den Beifahrersitz plumpsend fauchte ich: „Sie sind ein arroganter, anmaßender…!“ Mein Satz endete abrupt, als Hartmanns Hand nach mir langte.
    Die Beifahrertür stand noch immer offen, doch Hartmann griff nicht über mich hinweg, um sie zuzuziehen, wie ich zuerst dachte, sondern in mein Haar. Sanft ließ er die darin hängenden Herbstblätter durch seine Finger gleiten. „Xenia, Sie überraschen mich!“
    Ich schlug seine Hand beiseite. Er lachte, fasste über mich drüber, zog die Beifahrertür zu und fuhr los, heraus aus dem Wald. Draußen auf der Landstraße wartete ein Auto, das nun beschleunigte – Micks Peugeot. Er fuhr in Richtung Gabeldorf, und Thorsten Hartmann folgte.
    „Wohin wollt ihr mit uns?“ , fragte ich nicht ohne Besorgnis. „Um die Uhrzeit kann man bei uns hier auf dem Land nichts mehr trinken gehen.“
    „Keine Ahnung“, antwortete Hartmann. „Das werden i nzwischen wohl Mick und Ihre Freundin miteinander ausgemacht haben.“
    Und so folgten wir weiter dem Scheinwerferlicht von Micks Wagen .

    Wir hielten vor Freyas Elternhaus. Freya deutete uns an, leise zu sein, um ihre Eltern bloß nicht aufzuwecken, als wir die Treppe zu Freyas Wohnung hochstiegen. Unschlüssig folgte ich ihr und den beiden Hartmännern.
    Freya goss den Rest unseres Ritualweines in vier bauchige Gläser und hatte bald durch Kerzenlicht und Enya-Musik diese anheimelnde Atmosphäre geschaffen, die so typisch für ihr Wohnzimmer war wie das Duftlampenaroma, das ständig im Raum hing.
    Kater Loki zog sich misstrauisch auf die oberste Plattform seines Kratzbaumes zurück. Am liebsten hätte ich mich dazu gesellt.
    Wir setzten uns auf d as einst so geräumige Sofa, welches nun durch die Masse der beiden Männer winzig und eng erschien. Thorsten Hartmann saß dicht neben mir. Ich rückte ab, er rückte nach.
    „Sie sind ein unmöglich lästiger Kerl!“ , stieß ich entnervt hervor, wurde jedoch von seinem Lächeln seltsam entwaffnet.
    „Und jetzt erzählt uns mal, was ihr da vorhin Tolles abg ezogen habt!“, forderte Mick. „Ich habe nicht viel gehört, nur irgendwas wie: Heil euch, Wächter der Türme im Osten! Oder so. Was sind denn das für Typen, diese Wächter?“
    „Das sind nur ein paar meiner Geschäftspartner“, antwortete ich.
    Mick lachte auf. „Nein, jetzt im Ernst!“
    „Wir ehren und praktizieren die Religion unserer kelt ischen Ahnen“, erläuterte ich ihm. „Heute feiern wir Mabon, das Fest der Herbsttagundnachtgleiche.“
    „Cool “, kommentierte Mick.
    „ Xenia, Sie überraschen mich!“ Thorsten Hartmann neigte den Kopf.
    „Und wir schätzen dabei keine Zuschauer!“ , betonte Freya.
    „Sorry.“ Mick nippte an seinem Wein. „Aber die Neugier war übermächtig. Und ihr habt so unglaublich schön ausgesehen, so mystisch, wie die Elben in Herr der Ringe .“
    Freya s Lächeln zeigte an, dass er mit diesem Kompliment ihre Vergebung erlangt hatte. Sie unterhielt sich weiter mit ihm über Kelten, Mythen und Schottland, wobei Thorsten Hartmann gelegentlich über mich hinweg etwas zu diesem Gespräch beisteuerte.
    Ich spürte, dass Freya fröhlich war, glücklich geradezu. So freute ich mich mit ihr und ertrug Hartmanns Anwesenheit, obwohl er mich zunehmend mehr als alles irritierte. Besonders wenn er an den Blättern in meinem Haar zupfte und mir dabei sehr nahe kam. Ich rutschte immer weiter von ihm ab, bis ich fast auf Micks Schoß saß.
    Irgendwann entfloh ich der Enge, indem ich ein paar Sof akissen

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