Liebst du ihn noch immer
hatte ich noch keine Zeit."
„Meinst du nicht, sie sollten es von dir hören, statt aus den Nachrichten?" Doch Doug antwortete nicht, und gleich darauf hörte sie ihn unter der Dusche singen.
So war es an ihr, die Cramers anzurufen und ihnen die Neuigkeit zu übermitteln. Sie machten sich sofort auf den Weg und kamen an, kurz nachdem Doug wieder in seine Kleidung geschlüpft war.
Während Kate das Abendessen bereitete und Shanna fütterte, genoßen sie ihre Wiedervereinigung. Aber solange alle um den großen Tisch versammelt waren, hatte Kate keine Gelegenheit, mehr über Dougs Abenteuer zu erfahren, als sie schon aus dem Gerichtssaal wußte.
Dougs Eltern gingen bald nach dem Abendessen. Er brachte sie zur Tür und kam dann in die Küche zurück. Gähnend und sich reckend verkündete er: „Ich denke, jetzt ist Schlafenszeit. Ich bin groggy." Er kam zu Kate, die die Spülmaschine füllte, legte ihr die Arme um die Hüften und strich ihr mit einer Hand über den Po. „Hast du mich vermißt?" fragte er, beugte sich zu ihr hinab und drückte seine Nase an ihren Nacken.
Kate versuchte, stillzuhalten. Es fiel ihr schwer, denn seine Berührungen waren wie in jenem Traum, den sie von ihm geträumt hatte. „Laß", sagte sie entschieden und wich ihm aus. „Jetzt ist es wohl an der Zeit, daß wir uns unterhalten. Ich habe ein paar Fragen und erwarte aufrichtige Antworten."
„Aber unsere besten Unterhaltungen hatten wir doch immer im Bett”, murmelte er.
„Das ist wohl auch der Grund, weshalb wir nicht mehr miteinander geredet haben, nachdem du erfahren hast, daß ich schwanger war", entgegnete sie. „Damals hast du mich nicht sehr attraktiv gefunden."
Er schob ihre Bemerkung beiseite. „Du weißt, ich wollte nicht, daß du schwanger wirst."
„Davon wußte ich nichts."
„Doch. Wir hatten uns gegen Kinder entschieden."
„An das Gespräch erinnere ich mich auch nicht. Wir waren uns einig, daß wir warten wollten. Aber inzwischen war ich fünfunddreißig. Ich konnte nicht ewig warten."
„Na ja, das ist ja jetzt vorbei. Und du siehst gut aus. Ich finde deine Figur besser als zuvor. Ich habe immer gefunden, du müßtest vollere Brüste haben."
Bestürzt schüttelte sie den Kopf. „Sieh mal, ich finde, wir sollten unsere Zeit jetzt nicht damit verbringen, über meine Brüste zu reden. Ich will wissen, wo du gewesen bist und warum du mich verlassen hast."
Er wandte sich ab und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf das Zurechtrücken der Salz- und Pfefferstreuer. „Du hast doch gehört, was ich vor Gericht aussagte. Ich war krank. Ich konnte nicht zurückkommen."
„Lüg mich nicht an, Doug. Ich weiß, daß du während einer Sturmnacht hier im Haus warst. Ich habe dich gesehen. Versuche nicht, mir weiszumachen, du habest an Amnesie gelitten. Jetzt erzähl mir die Wahrheit. Hast du die ganze Sache geplant?"
Er wandte ihr das Gesicht zu, doch sein Blick wich ihr aus. Mehrere Minuten schwieg er, als versuche er, sich zu einem Entschluß durchzuringen. Als Kate schon glaubte, er würde ihr nichts erzählen wollen, sagte er: „Ich habe es für dich getan." Sein Tonfall war auf Wirkung bedacht.
„Laß das, Doug, wenn du nicht ehrlich zu mir sein willst, dann..."
„Nein, wirklich", protestierte er. „Ich habe es wirklich für dich getan. Die Firma war dem Bankrott nahe. Ich konnte keine neuen Aufträge bekommen, und wir hatten so viele Schulden. Ich rechnete mir aus, daß du mit meiner Versicherungssumme alles bezahlen könntest und noch eine beträchtliche Summe auf dem Bankkonto hättest. Ich habe sogar den neuen Helikopter zerstört, damit die Versicherung zahlen mußte. " Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. „Es stand so schlecht, und mir ging alles schief. Ich habe alles versucht, aber es gab keine andere Lösung. Ich wollte dich nicht verlassen, doch ohne mich warst du besser dran. Mir war gar nicht klar, daß sie meine Lebensversicherungspolice nicht sofort auszahlen. Siehst du", er schluchzte auf, „nicht mal das habe ich richtig gemacht."
„Oh, Doug", rief sie wütend aus, „du hättest mir von den Schulden erzählen sollen! Ich hatte ja keine Ahnung, daß es um die Firma so schlecht stand. Ich hätte mir eine Arbeit suchen können, um unsere Lage zu erleichtern."
„Ich wollte dich schonen. Ich wäre mir wie ein Versager vorgekommen, wenn ich zugegeben hätte, daß ich nichts zusammenhalten kann. Ich wollte nicht, daß meine Frau arbeitet."
„Das ist nichts als dummer
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