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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Clark
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gequält hatten und ihm jetzt die Laune verdarben.
    Es war nach Mitternacht. Kate würde schon im Bett sein. Kate und Doug. Würden sie sich lieben? Lag sie in seinen Armen, mit dem Rücken an seinem Brustkorb, wie sie es bei Rusty getan hatte? Hatte sie ihm gesagt, daß sie ihn liebte und froh war, ihn wieder zu haben?
    Es war immer Rustys Prinzip gewesen, sich nicht mit verheirateten Frauen einzulassen. Warum sollte man eines anderen Mannes Territorium betreten, wenn es so viele tolle Frauen gab, die alleinstehend waren?
    Er hatte sich nicht in Kate verlieben wollen. Aber es war geschehen. Wenn ein anderer Mann in ihr Leben getreten wäre, wäre Rusty geblieben und hätte um sie gekämpft. Einen anderen hätte er nie mit ihr allein im Haus gelassen. Aber Doug war ihr Ehemann. Das machte alle Ansprüche, die er an Kate haben mochte, zunichte. Plötzlich war er der Eindringling.
    Es schmerzte, sich ruhig verhalten zu müssen. Ungeachtet dessen, daß Doug ein Lump war, lag die Entscheidung doch ganz bei Kate.
    Rustys Blick fiel auf die gefalteten Papiere auf seiner Kommode. Er hatte sie am Vortag in den Akten versteckt gefunden. Sie waren der schriftliche Beweis, daß Doug Kate seit mindestens zwei Jahren hintergangen hatte, Quittungen für teure Kleider, die ganz bestimmt nicht in Kates Schrank hingen. Rechnungen für Doppelzimmer in Städten, in denen Kate sicher nie gewesen war. Unter anderem die Rechnung eines Hotels in einem der teuersten karibischen Erholungsgebiete. Rusty erinnerte sich noch, daß sie einmal erwähnt hatte, während der vergangenen fünf Jahre nicht mehr gesehen zu haben als Austin und Houston.
    Und er hatte Papiere gefunden, denen zu entnehmen, war, daß Vicki Young hohe Barschecks eingelöst hatte, die nicht in der Gehaltsliste auf­ tauchten.
    Er könnte Kate die Unterlagen zeigen, und für den Rest ihres Lebens würde sie Doug nicht mehr trauen. Vielleicht würde sie den Halunken sogar rausschmeißen.
    Aber Rusty zögerte. Denn möglicherweise würde Doug mit Ausreden aufwarten, die Kate ihm abnahm. Man glaubte eben, was man glauben wollte, und möglicherweise war Kate entschlossen, weiterhin an Dougs Unschuld festzuhalten.
    Sie war keine törichte Frau, im Gegenteil, sie besaß eine ausgezeichnete Intelligenz. Doch wenn sie ihrer Ehe eine Chance geben wollte, würde sie vergeben und vergessen, besonders, wenn Doug schwor, sich bessern zu wollen.
    Ihre Anhänglichkeit an Heim, Herd und Familie war ja gerade das, was Rusty ursprünglich so verschreckt hatte. Jetzt aber empfand er diesen Charakterzug als besonders wünschenswert.
    Zu allem anderen wurde die Lage dadurch noch verschlimmert, daß Rusty sich an den Gedanken gewöhnt hatte, Shannas Vater zu sein. Mehr noch, die Vorstellung hatte ihn glücklich gemacht. Er wäre der einzige Daddy gewesen, den Shanna je gekannt hätte. Er war dagewesen, als sie ihren ersten Atemzug tat, und er hatte gehofft, sie zu ihrem ersten Schultag begleiten und ihren ersten Freund begutachten zu können. Jetzt war das höchste der Erwartungen gelegentlich ein Foto, das Kate ihm schickte.
    Rusty saß auf der Bettkante und barg das Gesicht in den Händen. Shanna würde sich seiner nicht einmal mehr erinnern.
    Vielleicht war es an der Zeit, weiterzuziehen. Vielleicht war ein neuer Horizont gerade das, was er brauchte, um seine Lebensgeister wieder aufzufrischen. Wenn erst viele tausend Meilen zwischen ihm und den Cramer-Frauen lagen, dann würde es ihm wohl gelingen, sie sich aus dem Kopf zu schlagen... und keinen zweiten Liebhaber.
    Ja, es war entschieden an der Zeit, sich davonzumachen.
    Rusty ging zum Schrank und holte seinen Koffer hervor. „Wir haben die Gastfreundschaft hier wohl schon über Gebühr beansprucht, Rebell", sagte er.
    Das Tier hob den Kopf und wedelte in stummer Einwilligung zu allem, was sein Herrchen tat, mit dem Schwanz.
    „Pack deine Knochen ein, mein Junge, morgen geht's gen Westen."
    Kate bewegte sich im Einschlafen so unruhig, daß sie fast von der Couch fiel. Der Kopf war ihr so voll, daß sie nicht zur Ruhe kommen konnte.
    Doug war schon im Bett gewesen und fest eingeschlafen, als sie nach dem Abendessen mit der Küche fertig war. Als sie ihn schnarchend im Bett hatte liegen sehen, hatte sie ein Gefühl der Erleichterung gehabt. Sie hatte nicht die Absicht, das Bett mit Doug zu teilen. Noch nicht. Erst mußte sie seine Gründe sie zu verlassen akzeptieren sowie seine unerwartete Rückkehr. Die Erklärungen, die er ihr bisher

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