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Liebster Mitbewohner

Liebster Mitbewohner

Titel: Liebster Mitbewohner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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ich endlich Schritte. Sie entfernten sich von meiner Zimmertür. Gab er am Ende doch einfach so auf? Dieser Gedanke löste eine Welle der unterschiedlichsten Gefühle in mir aus. Es waren ausnahmslos negative Gefühle. Schnell konzentrierte ich mich wieder auf meine Surferei im Internet.
    Nach einer weiteren Stunde hörte ich abermals Schritte im Flur. Ich versteifte mich augenblicklich. Die Schritte tappten auf mein Zimmer zu. Doch dann machten sie plötzlich Halt. Für einen Moment war es still. Dann entfernten sich die Schritte wieder.
    Was war hier los? Machte er das absichtlich? Wollte er mich so in den Wahnsinn treiben? Ich traute ihm das durchaus zu.
    Ich versuchte, mich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren, doch ertappte mich ständig dabei, wie ich auf jedes noch so kleine Geräusch lauschte. Anderthalb Stunden später waren wieder Schritte zu hören. Diesmal gingen sie an meiner Zimmertür vorbei, nur um an der Haustür umzudrehen, den Flur zurückzulaufen und dort ihren Rundgang von Neuem zu beginnen. Ich wollte aus meinem Zimmer stürzen und Felix sagen, dass er seine Auf- und Abgeherei gefälligst nach draußen verlagern sollte. Aber vielleicht war es ja auch nur Dani. Schließlich stoppten die Schritte und es wurde wieder still.
    Doch das änderte nichts an meiner angespannten, lauschenden Haltung. Es war unmöglich, mich mit etwas andere m abzulenken. So war ich nachts um eins immer noch hellwach und horchte auf jedes kleinste Geräusch. Ich kuschelte mich in meine Decke und schloss die Augen. Doch meine Aufmerksamkeit ließ sich nicht so einfach abschalten. Ich versuchte, an etwas anderes zu denken. Würde ich mein Jurastudium fortsetzen? Komischerweise spürte ich plötzlich doch eine gewisse Vorfreude, wenn ich an die Kurse dachte, die ich im nächsten Semester besuchen würde. Am Ende hatte Felix doch Recht und ich hatte in der Vergangenheit einfach immer zu schnell aufgegeben?
    Irgendwann musste ich doch weggedämmert sein, denn ein lautes Geräusch ließ mich hochfahren. Mein Herz schlug wild gegen meinen Brustkorb. Es war dunkel im Zimmer. Ich zog die Beine an und klammerte mich an meiner Decke fest. Es roch nach Kaffee. Ich schnüffelte. Kein Zweifel. Es roch nach frisch aufgebrühtem Kaffee und zwar so stark, als hätte ihn jemand direkt neben meinem Sofa gekocht.
    Da schob sich plötzlich ein Schatten in mein Blickfeld. Ich sog erschrocken die Luft ein. Der Schatten glitt durchs Zimmer, auf mein Sofa zu. Es sah aus, als würde er etwas tragen.
    „Felix?“, flüsterte ich.
    Der Schatten gab ein überraschtes Quieken von sich.
    Ich setzte mich auf. „Warum machst du nicht das Licht an? Und wo zur Hölle kommt dieser Kaffeegeruch her?“
    Klappernd stellte Felix etwas auf dem Fußboden ab. Dann verschwand er aus meinem Blickfeld. Im nächsten Moment erhellte Felix‘ Nachtischlampe das Zimmer.
    Ich blinzelte ein paar Mal. Und schließlich konnte ich erkennen, was es war, das Felix mit sich herumgeschleppt hatte. Und auch, wo das penetrante Kaffeearoma herkam. Auf dem Boden vor meiner Couch stand ein kleine s Tablett mit einer Kanne, die wiederum mit Kaffee gefüllt war. Daneben zwei Tassen.
    Ich sah zu Felix hoch, der sich grinsend auf den Boden neben das Tablett hockte.
    „Geht‘s dir gut?“, fragte ich, ehrlich besorgt. „Warum kochst du mitten in der Nacht Kaffee?“
    „Für dich.“ Er hielt mir eine dampfende Tasse hin.
    Ich nahm sie zögernd. Mit geschlossenen Augen sog ich das köstliche Aroma ein. Wenn ich jetzt meinem Verlangen nachgab und trank, konnte ich die nächsten zwei Stunden sicher nicht wieder einschlafen. Ich warf einen Blick auf Felix. Seufzend nahm ich einen Schluck. Mein Noch-Mitbewohner machte ohnehin nicht den Eindruck, als würde er mich diese Nacht überhaupt noch mal einschlafen lassen. „Was ist los?“, fragte ich, um die Sache voranzutreiben. Es war offensichtlich, dass Felix etwas wollte.
    Er goss sich selbst eine Tasse Kaffee ein, umfasste sie mit beiden Händen und starrte über deren Rand hinweg. „Daniel hat gesagt, dass du morgen ausziehst.“
    „Das weißt du sicher nicht erst seit eben. Also wieso kommst du jetzt, mitten in der Nacht, um darüber zu reden?“
    „Ich will nicht darüber reden.“
    „Okay. Was willst du dann?“
    Felix nahm einen weiteren Schluck von seinem Kaffee. Seine seelenruhige Miene provozierte mich aufs Äußerste.
    „Ich habe keine Angst. Und das beweise ich dir jetzt“, sagte er schließlich.
    „Okay.“
    „Ich

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