Liebster Mitbewohner
will dich etwas fragen .“
„In Ordnung .“
„Bitte stell deine Tasse hin.“
Ich beäugte ihn misstrauisch, doch stellte meine Kaffeetasse gehorsam auf dem Boden ab.
Er tat es mir gleich. Dann stützte er seine Hände rechts und links von mir auf dem Sofa ab und zog sich hoch, so dass er aufrecht vor mir kniete. Einen Moment lang starrten wir uns an. Dann küsste er mich.
Ich schloss die Augen. Ein leises Seufzen entwich mir. Zu lange hatte ich mir genau das gewünscht. Und obwohl ich wusste, dass es nichts änderte ; obwohl ich wusste, dass ich trotzdem morgen gehen würde; ich genoss einfach das Gefühl. Das wilde Flattern in meinem Bauch. Das Kribbeln, das sich in meinem ganzen Körper ausbreitete. Das Adrenalin, die Aufregung.
Leider war der Kuss viel zu früh vorbei.
Felix blieb in seiner Position. Beide Hände auf dem Sofa aufgestützt, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.
„Das… war keine Frage. Glaube ich.“ Meine Stimme klang so belegt, dass es schon peinlich war. Ich räusperte mich.
„Hör zu, Maja. Ich will das. Ich will das wirklich.“
„Was?“
„Na das .“ Er drückte mir noch einmal einen Kuss auf die Lippen.
Obwohl dieser flüchtig und ein bisschen lieblos war, zog es sich in meinem Bauch zusammen, als säße ich gerade in einer Achterbahn. Er wollte das . Hieß das…?
„Und ich will auch das, was wir die ganze Zeit hatten. Unsere Freunds chaft. Reden. Lachen. Streiten.“
Das Kribbeln in meinem Bauch stoppte sofort. Stattdessen bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Ich rückte so weit von Felix weg, wie es die Tiefe des Sofas zuließ. „Freundschaft Plus oder was?“
Felix schnaubte. „Du verstehst auch gar nichts, oder?“ Er klang ehrlich empört.
Ich entspannte mich zumindest etwas. „Ich warte immer noch auf deine Frage.“
„Ist es nicht gut so, wie es jetzt ist?“
Ich stöhnte. „Geht das jetzt schon wieder los?“
„Lässt du mich mal ausreden, ja? Verdammt noch mal!“ Felix‘ Augen blitzen auf.
Ich schwieg, aber nickte.
„So , wie es jetzt ist. Und das andere. Ich meine Küssen und mehr, reden, herumalbern, zusammen was unternehmen….“ Er stockte und sah mich erwartungsvoll an. „Was denkst du? Ich will all das mit dir haben. Lass es uns versuchen, okay?“
„Versuchen… was denn genau?“ Ich wagte nicht einmal zu atmen.
„Na das, was ich gerade aufgezählt habe.“
Ich holte Luft. Er würde es nicht sagen. Ich hätte es wissen sollen. Dann würde ich es eben tun. „Für mich hört sich das sehr nach einer Bez ieh-“
Felix‘ Hand, die sich blitzschnell auf meinen Mund gelegt hatte, hinderte mich am Weitersprechen. Ich starrte ihn an.
„Sag es nicht“, flüsterte er.
Ich wusste nicht, ob ich lachen oder heulen oder ihn anschreien sollte.
Er nahm vorsichtig die Hand von meinem Mund. Seine Augen bohrten sich noch immer in meine.
„Du meinst es ernst…?“, hauchte ich.
„Es ist, wie es ist!“
Jetzt konnte ich nicht mehr anders: Ich musste grinsen. Ich grinste von einem Ohr zum anderen.
Auch auf Felix‘ Gesicht erschien ein leises Lächeln.
„Du weißt schon, dass das albern ist, oder? Du hast Angst vor einem Wort.“
„Ich habe keine Angst!“, stellte er klar. „Ich traue nur dem Konzept hinter dem Wort nicht. Bei mir ist das schon einmal gründlich schief gelaufen. Also lass uns doch einfach tun, was wir wollen. Ohne uns dauern d an diesem vorgegebenem Konzept zu orientieren. Lass uns eine eigene Definition finden!“
Ich starrte ihn an, unfähig, mit dem Grinsen aufzuhören. Meine Hand fand den Weg zu Felix‘ Gesicht. Fuhr über seinen Wangenknochen und hinunter bis zum Kinn. Schließlich beugte ich mich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Als ich mich wieder von ihm löste, hatte er die Augen noch immer geschlossen. „Sieh an, wer jetzt die hohen Ansprüche stellt.“
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Die
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