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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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herausfinden, wer mein Vater ist. Ich möchte sicher sein, dass in meinem Blut nichts Schlechtes ist, das an unsere Kinder vererbt werden könnte.«
    Â»Warum machst du dir deshalb Sorgen? Du bist völlig gesund. Außerdem hast du früher immer gesagt, du wolltest es gar nicht wissen.«
    Â»Ich sehe das jetzt anders. Erbkrankheiten, sowohl körperliche als auch geistige, können manchmal eine Generation überspringen. Durch meine Rechtsstudien habe ich viel über die menschliche Natur gelernt.«
    Â»Hast du denn überhaupt keine Ahnung, wer dein Vater ist?«
    Â»Nein. Allerdings habe ich schon oft gedacht, dass es mein Onkel Josh gewesen sein könnte. Es würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn sich herausstellte, dass ich ein echter Winton bin.«
    Â»Na schön, dann werde ich nichts sagen. Aber schreib bitte ganz schnell deiner Mutter, denn ich fürchte, dass ich das Geheimnis nicht sehr lange für mich behalten kann.«

19
    N iemand konnte das Leuchten in Louisas Augen übersehen, und schon gar nicht ihre Mutter. »Du siehst aus wie eine Katze, die an der Sahne genascht hat. Oder vielleicht wie ein Mädchen, das weiß, dass seine Liebe erwidert wird?«
    Louisa musste einfach lächeln und spürte, wie ihr ganzes Gesicht strahlte. »Ich bin ja so, so glücklich, Ma. Eigentlich soll ich noch niemandem etwas sagen, aber ich muss dir einfach erzählen, dass Darcy mich heiraten will.«
    Â»Da bin ich ja froh, dass der Junge endlich zur Vernunft gekommen ist.«
    Â»Wie meinst du das, Ma?«
    Â»Ich weiß, dass du ihn schon seit vielen Jahren liebst, mein Schatz. Und ich habe beobachtet, wie du deine Liebe vor ihm geheim gehalten hast, weil du für ihn nie mehr als eine gute Freundin oder so etwas wie eine Schwester warst. Du wirst Darcy eine bessere Ehefrau sein, als Etty das je gewesen wäre.«
    Â»Das glaube ich auch, Ma. Wir werden uns auf Riverview niederlassen und eine Familie gründen. Keiner von uns erwartet mehr vom Leben.«
    Â»Darcy wird also die Anwaltskanzlei verlassen?«
    Â»Darcy bleibt noch ein Jahr in Bendigo. Er ist enttäuscht, dass er keinem Aborigine so hat helfen können, wie er sich das vorgestellt hat. Außerdem vermisst er Riverview. Wir sind beide auf einer Farm groß geworden, und wir lieben diese Art zu leben. Wir möchten nicht, dass unsere Kinder in der Stadt aufwachsen.«
    Agnes umarmte ihre Tochter. »Ich freue mich ja so sehr für dich, mein geliebtes Kind. Aber warum will Darcy denn, dass du niemandem erzählst, dass er dir einen Heiratsantrag gemacht hat?«
    Â»Darcy hat an seine Mutter geschrieben. Du weißt doch, dass Darcy nie wissen wollte, wer sein Vater ist. Er hat immer gesagt, er habe Nelson und wolle keinen anderen Vater. Allerdings hat er mir erzählt, dass er sich manchmal fragt, ob nicht Onkel Josh sein Vater gewesen sein könnte. Nun möchte Darcy wissen, wer tatsächlich sein Vater ist. Er möchte sicher sein, dass es keine Probleme gibt; er meint damit so etwas wie Geisteskrankheiten, die an unsere Kinder vererbt werden könnten.«
    Â»Er macht sich bestimmt unnötig Sorgen. Ich weiß zwar auch nicht, wer Darcys Vater ist, ich glaube allerdings, dass es ein Gentleman war, der nach England zurückgekehrt ist, ohne zu wissen, dass er ein Kind gezeugt hat. Das hab ich aus ein paar Dingen geschlossen, die seine Mutter und Meggan mir im Laufe der Zeit erzählt haben. Ich hab aber nie danach gefragt. Wenn Jane gewollt hätte, dass ich es weiß, hätte sie es mir anvertraut.«
    Nach dem Gespräch mit ihrer Tochter begann Agnes sich Gedanken darüber zu machen, ob Louisa nicht auch erfahren sollte, wer ihre wirklichen Eltern waren. Sie quälte sich zwei ganze Tage damit herum, bis Larry wissen wollte, was sie denn bedrücke.
    Â»Wie kommst du denn darauf, dass mich etwas bedrückt?«
    Â»Weil ich dich kenne, meine Liebste. Du lächelst gar nicht mehr, während Louisa fast nur noch strahlend wie ein Honigkuchenpferd herumläuft. Habt ihr mir irgendwas verheimlicht?«
    Agnes nickte unglücklich. »Ich hätte es dir sagen sollen, aber Louisa wollte, dass es ein Geheimnis bleibt.«
    Â»Was soll ein Geheimnis bleiben? Unsere Tochter sieht aus, als hätte sie sich verliebt.«
    Â»Darcy hat sie gebeten, ihn zu heiraten.«
    Â»Na endlich. Ich kann nicht sagen, dass es mich überrascht, und ich bin auch

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