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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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weniger Leute ihnen begegneten, desto sicherer für sie. Midnight war ein zu markantes Pferd, als dass ihn irgendwer vergessen würde, wenn die Polizei nach irgendwelchen Begegnungen auf der Straße fragte.
    Als die Schatten länger wurden, suchte Darcy nach einem Platz, an dem sie die Nacht verbringen konnten. Ein gutes Stück von der Straße entfernt war ein kleiner Flussarm, an dem sie ohne Gefahr ein Feuer machen konnten, um sich zu wärmen und um das Fleisch und die Kartoffeln zu braten, die sie von Langsdale mitgebracht hatten. Schon jetzt war es deutlich kälter geworden, und Etty zitterte ein wenig, als sie vom Pferd stieg.
    Â»Ist alles in Ordnung?«, fragte Darcy, als er sah, dass sie die Arme um sich geschlungen hatte und kräftig rieb.
    Â»Es ist nur ein bisschen kühl.« Außerdem fühlte sie sich sehr steif und wund, da sie nicht mehr gewohnt war, so lange Strecken zu reiten, und schon gar nicht zwei Tage hintereinander.
    Â»Meinst du, du kannst ein Feuer anzünden, während ich mich um die Pferde kümmere?«
    Â»Ich hab nicht vergessen, wie das geht, Darcy. Dafür habe ich früher zu oft ein Lagerfeuer gemacht.«
    Sie hatten eine kleine Pfanne, um das Fleisch zu braten, einen Kessel zum Wasserkochen, zwei Löffel, zwei Messer, zwei Gabeln, zwei kleine Zinnteller und zwei Zinnbecher. Ruan hatte das Allernotwendigste an Geschirr für sie zusammengesucht. Als das Feuer richtig brannte, schob Etty es an einer Seite etwas auseinander, legte die Kartoffeln dort in die heiße Glut, holte Wasser im Kessel und stellte ihn zum Kochen seitlich auf das Feuer. Dann briet sie das Fleisch.
    Nachdem Darcy die Pferde versorgt hatte, begann er, belaubte Äste von Bäumen abzuhacken.
    Â»Was machst du da?«
    Â»Ich baue uns ein Gunyah für die Nacht. Da sind wir etwas geschützter vor der feuchten Nachtluft.«
    Bis zu diesem Augenblick hatte sich Etty nur danach gesehnt, ihren schmerzenden Körper auszuruhen. Doch Darcys Worte lösten ein ganz anderes Verlangen in ihr aus. Heute Nacht würde sie wieder in den Armen ihres Geliebten liegen, in einer einfachen Schutzhütte, wie sie die Aborigines bauten, und nur die Sterne wären Zeugen, wenn sie sich liebten.
    Nachdem sie gegessen hatten, ging Darcy mit Tellern und Besteck ans Wasser und spülte alles ab. Etty schüttete Teeblätter in das kochende Wasser, nahm den Kessel vom Feuer und ließ ihn eine Minute stehen, bevor sie dreimal gut umrührte, damit die Teeblätter nach unten sanken.
    Sie tranken den Tee schwarz und ungesüßt, weil sie vergessen hatten, Zucker mitzunehmen. Etty störte das nicht. Sie war so müde und brauchte so dringend eine Tasse Tee, dass sie ihn rasch austrank und ihnen sofort einen zweiten Becher einschenkte.
    Darcy begleitete sie ein kleines Stück von ihrem Lager fort und entfernte sich dann, damit sie ungestört ihre Notdurft verrichten konnte, während er selbst sich auch im Dunkeln erleichterte. Sie rief leise nach ihm, als sie fertig war, und er führte sie zurück zum Feuer.
    Â»Bist du sehr müde, Liebste?«
    Â»Ja. Außerdem bin ich ganz steif und wund. Ich würde mich gern hinlegen.«
    Â»Geh in das Gunyah und zieh dich aus. Da ist eine Decke, auf der wir liegen können, und eine zum Zudecken.« Er küsste sanft ihre Lippen. »Ruf mich, wenn du so weit bist. Diese Nacht halten wir uns gegenseitig warm.«
    Es war gar nicht so einfach, sich auf der Decke kniend in dem Gunyah auszuziehen. Nach zahlreichen Verdrehungen und Verrenkungen war sie schließlich nackt. Sie faltete ihre Kleidung ordentlich zusammen, legte sich hin und zog die zweite Decke über sich. Dann rief sie nach Darcy.
    Er musste sich tief beugen, um hereinzukommen. Offensichtlich hatte er sich draußen ausgezogen, er war nämlich bereits genauso nackt wie sie. Etty hob die Decke, damit er darunterkriechen konnte. Sofort nahmen sie sich in die Arme, schmiegten ihre Körper aneinander und genossen die warme Haut des anderen. Etty wusste, dass Darcy das gleiche Verlangen nach ihr verspürte wie sie nach ihm, doch er hielt sie einfach nur fest. Schließlich küsste er sie auf die Wange und setzte sich hin.
    Etty verstand das nicht. »Was ist los, Darcy? Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Â»Ich habe mir geschworen, dich erst wieder zu lieben, wenn du meinen Ring am Finger trägst.«
    Als sie Anstalten machte zu protestieren,

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