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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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Küche gelaufen.
    Â»Darcy!«
    Er sprang auf, schlang seine Arme um sie und drückte sie voller Verlangen an sich. Dann küssten sie sich leidenschaftlich. Mrs Clancy verließ leise die Küche.
    Â»Ich war ganz außer mir vor Sorge um dich. Das waren wir alle.«
    Â»Ich habe bei jedem Schritt auf dem Weg hierher an dich gedacht. Etty, setz dich zu mir und red mit mir, während ich esse. Ich wage nicht, zu lange zu bleiben.«
    Â»Wo willst du denn hin?«
    Â»Als Erstes nach Bendigo, um Williams zu erklären, was passiert ist. Ich muss Victoria mindestens für so lange verlassen, bis mein Name reingewaschen ist.«
    Â»Pa bemüht sich sehr darum. Willst du mit dem Schiff nach Hause fahren?«
    Â»Ja. Der Fluss ist die sicherste Möglichkeit. Wenn ich die River Maid oder die Lady Jane erwische, kann mir nichts mehr passieren.«
    Â»Die Polizei könnte auch den Fluss beobachten. Was machst du, wenn die den Dampfer durchsuchen wollen, auf dem du bist?«
    Er sah sie mit jenem frechen Grinsen an, bei dem ihr immer das Herz schmolz. »Dann spring ich über Bord und schwimme nach New South Wales.«
    Â»Du solltest über die Gefahr, in der du dich befindest, keine Witze machen.«
    Â»Ich habe nur versucht, ein Lächeln auf dein trauriges Gesicht zu zaubern, Liebste.« Er legte Messer und Gabel hin. »Etty, ich werde nach dir schicken, sobald ich sicher auf Riverview angekommen bin. Wirst du kommen?«
    Â»Ja. Ja, das werde ich.«
    Â»Meinst du das wirklich? Wirst du das Singen aufgeben, um mich zu heiraten?«
    Â»Ich habe jetzt keinerlei Zweifel mehr. Ich liebe dich, Darcy Winton. Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen.«
    Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. »Danke.«
    Sie saßen nur da und lächelten sich an, während Darcy zu Ende aß und Mrs Clancy zurückkehrte, um für ihn ein Paket mit Proviant für seine Flucht vorzubereiten.

22
    B evor Darcy sich auf Midnights Rücken schwang, nahmen sie sich noch einmal leidenschaftlich in die Arme. Etty schaute ihm hinterher, wie er am Scherschuppen vorbei querfeldein ritt. Er hatte ihren Eltern, Ruan und ihr erzählt, er würde auf einem Umweg Richtung Westen reiten und Straßen möglichst meiden. Bendigo würde er nur im Schutze der Dunkelheit betreten und wieder verlassen und genau darauf achten, dass ihn niemand sah.
    Etty kam in jener Nacht nicht zum Schlafen. Sie zog einen warmen Morgenmantel über ihr Nachthemd, setzte sich ans Fenster und dachte an Darcy, der irgendwo dort draußen im Dunkeln war. Sein Leben war in Gefahr, falls er von der Polizei aufgespürt würde. Tausende Gedanken, Bilder, Erinnerungen und Ängste wirbelten ihr durch den Kopf. Als sie morgens um halb fünf den ersten Kookaburra lachen hörte, lief sie zu Ruans Zimmer und klopfte laut an, um ihn zu wecken.
    Â»Ruan, wach auf. Ich muss mit dir reden.«
    Â»Warte, ich zieh mir nur schnell eine Hose an.«
    Â»Beeil dich.«
    Er öffnete die Tür und fuhr sich mit der Hand durch sein zerzaustes Haar. »Was ist denn los?«
    Â»Reitest du mit mir nach Bendigo?«
    Â»Nach Bendigo? Warum? Oh Gott! Willst du etwa hinter Darcy her?«
    Â»Ja. Wenn wir jetzt aufbrechen, können wir vor Darcy dort sein.«
    Â»Wie willst du ihn denn treffen, wenn er nichts von dir weiß?«
    Â»Er hat mir erzählt, dass er zu seinem Arbeitgeber Mr Williams will. Dort werde ich auf ihn warten.«
    Â»Das werden unsere Eltern dir nicht erlauben.«
    Â»Sie können mich nicht aufhalten. Ich werde nach Bendigo reiten, Ruan, egal was irgendwer sagt. Notfalls auch alleine.«
    Â»Diese weite Strecke kannst du auf keinen Fall alleine zurücklegen. Ich muss mich nur eben fertig ankleiden. Zieh du dich auch an, dann reden wir mit den Eltern.«
    Â»Kommt überhaupt nicht infrage!«, erklärte Con.
    Â»Papa, ich liebe Darcy. Ich ertrage es nicht, nicht zu wissen, ob er in Sicherheit ist.«
    Â»In der letzten Woche hast du es doch auch ausgehalten, nichts zu wissen, meine Liebe.«
    Â»Da blieb mir nichts anderes übrig, denn wir wussten ja nicht, wo er steckte. Jetzt, da ich weiß, wohin er will, möchte ich bei ihm sein. Ich muss Gewissheit haben, dass er sicher in Riverview ankommt.«
    Â»Hast du vor, Darcy nach Riverview zu begleiten?«, fragte ihre Mutter.
    Â»Ja, Mama. Ich werde ihn heiraten.«
    Â»Liebst du ihn denn

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