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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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genug, um alles aufzugeben? Den Gesang? Deinen Ruhm? Für ein Leben als Darcys Frau auf einer Schaffarm?«
    Â»Ja, Mama, das tue ich.«
    Meggan betrachtete ihre Tochter, sah die Entschlossenheit in ihren Augen. »Ich glaube, du liebst Darcy so, wie ich deinen Vater geliebt habe.« Sie lächelte ihren Mann leicht resigniert an. »Ich fürchte, wir müssen unserer Tochter erlauben, uns zu verlassen. Sie wird auch ohne unsere Zustimmung gehen.«
    Â»Ja, Papa, das werde ich.«
    Â»Dann müssen deine Mutter und ich uns jetzt auch noch Sorgen um dein Wohlergehen machen, nicht nur um Darcys.«
    Â»Es tut mir leid, Papa. Aber ich muss Darcy begleiten.«
    Tief seufzend gab ihr Vater angesichts ihrer Entschlossenheit nach, obwohl ihm die Sache ganz und gar nicht behagte. »Pass gut auf deine Schwester auf, Ruan.«
    Etty umarmte ihren Vater und gab ihm einen Kuss. »Danke, Papa.«
    Â»Ich bin allerdings überhaupt nicht glücklich über diese ganze Angelegenheit. Sergeant Dunstan wird all seine Männer losschicken, wenn er feststellt, dass Midnight nicht mehr bei uns auf der Koppel steht.«
    Da hatte Ruan eine Idee. »Sag ihm, ich wäre mit Midnight für ein bis zwei Tage zu einer der Außenweiden geritten.«
    Â»Ich bezweifele zwar, dass er mir so eine Geschichte abnimmt, aber vielleicht funktioniert es ja. Und ihr beide solltet jetzt besser sehen, dass ihr fortkommt, wenn ihr heute Abend in Bendigo sein wollt.«
    Meggan folgte Etty in ihr Zimmer, um ihr zu helfen, Kleidung zum Wechseln und einige andere notwendige Dinge einzupacken. Als Etty fertig war, klammerten sich beide mit Tränen in den Augen aneinander.
    Â»Du verstehst das, nicht wahr, Mama?«
    Â»Ja, mein Liebes, ich verstehe das. Du musst mir schreiben, sobald du in Sicherheit bist.«
    Â»Das werde ich. Ich versprech’s dir.«
    Meggan sah Etty merkwürdig lächelnd an. »Du bist wie Selena. Sie ist deinem Onkel Will hinterhergeritten.«
    Diese Bemerkung lenkte Etty von ihrer eigenen Situation ab. »Onkel Will? Aber Tante Selena ist doch mit Onkel Hal verheiratet.«
    Â»Diese Geschichte erzähle ich dir irgendwann einmal. Pass auf dich auf, Schatz.«
    Â»Du auch, Mama. Es tut mir leid, dass ich nicht hier sein werde, wenn das Baby kommt.«
    Â»Mach dir darüber keine Sorgen. Ich habe das Gefühl, dass alles gut gehen wird und ich ein gesundes Kind zur Welt bringe.«
    Darcy wartete, bis die Stadt fast völlig im Dunkeln lag, bevor er nach Bendigo hineinritt. Es überraschte ihn nicht, als er in Williams’ Wohnung über dessen Kanzlei Licht brennen sah. Ganz bestimmt beschäftigte sich sein Arbeitgeber noch mit einem Fall. Er führte Midnight in die Gasse hinterm Haus, wo ihn niemand sehen konnte, dann schloss er die Tür zur Kanzlei auf und ging hinein. Er hatte kaum die Tür geschlossen, da rief Williams von oben nach ihm.
    Â»Sind Sie das Winton? Kommen Sie herauf, ich habe Sie erwartet.«
    Darcy stieg argwöhnisch die Treppe hinauf. Die Nachricht von seiner Verhaftung und anschließenden Flucht könnte Bendigo durchaus schon erreicht haben. Hatte Williams angenommen, dass er zur Kanzlei kommen würde, oder hatte man ihm eine Falle gestellt? Williams erschien oben auf der Treppe und beruhigte ihn.
    Â»Bisher war keine Polizei hier. Sie haben die Verbindung offenbar noch nicht hergestellt.« Er schüttelte Darcy die Hand. »Ich freue mich, dass Sie es sicher bis hierher geschafft haben. Kommen Sie herein.«
    Williams deutete einladend auf die offene Wohnungstür. Als Darcy eintrat, sah er Etty, die ihn quer durch das Zimmer anlächelte.
    Â»Was machst du denn hier?«, fragte er erschrocken, obwohl sein Herz sich vor Freude überschlug.
    Â»Ich warte auf dich. Ich komme mit dir, Darcy.«
    Â»Das kannst du nicht, das ist viel zu gefährlich. Die Polizei ist hinter mir her. Etty, du musst zurück nach Langsdale.«
    Â»Ich war doch nicht den ganzen Tag unterwegs, um dich hier zu treffen, bloß um dann gleich wieder kehrtzumachen und zurück nach Hause zu reiten.«
    Â»Etty.« Er sprach ihren Namen mit Verzweiflung in der Stimme aus, dann wandte er sich an Ruan, der seitlich an der Wand auf einem Stuhl saß. »Hast du deine Schwester hierher begleitet, Ruan?«
    Â»Keiner von uns wollte zulassen, dass sie alleine reitet.«
    Â»Eure Eltern wissen Bescheid?« Er blickte von Ruan zu

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