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LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition)

Titel: LIGEIA - Ein erotischer Horrorthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Everson
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Distanz schwimmend zu überwinden, kontrollierte Evan den Schusswinkel und brachte sich im Rücken von Ligeia in Stellung, bis er auf Augenhöhe mit den sanften Schwüngen ihrer Pobacken war. Anschließend hantierte er an der Harpune herum, bis die Spitze des Widerhakens genau die Stelle zwischen ihren Schulterblättern anvisierte. In seiner Maske schrie Bill erneut auf. Evan schloss die Augen. Er wollte nicht mitansehen, wie die Frau, die er geliebt hatte, starb. Er drückte den Abzug, und der heftige Rückstoß, mit dem der Speer herausgeschleudert wurde, ließ ihn zurücktaumeln. Der Speer schoss durchs Wasser und durchbohrte in einem blutig roten Sprühnebel die schneeweiße Haut in ihrem Nacken.
    Während Evan in der unterseeischen Düsternis stürzte, fiel der orangefarbene Schein seiner Stirnlampe auf Ligeias Rücken. Und er konnte nicht anders, als auf die Stelle zu starren, wo der silberne Stahl des Speeres aus ihrer Haut ragte. Sie hob die Arme und versuchte, nach hinten zu greifen, um das verflixte Ding herauszuziehen. Im selben Moment löste sich Bill von ihr und schwamm der Freiheit entgegen. Wie ein Korkenzieher wirbelte Ligeia im Wasser herum, um ihren Angreifer auszumachen. Ihre Augen weiteten sich.
    »Du gehörst mir«, sagte ihre Stimme in seinem Innern. »Und du wirst immer mir gehören.«
    Evan schüttelte den Kopf, während sich Ligeias Körper krümmte und eine Blutfahne hinter sich herzog. »Nein«, erwiderte er. »Ich werde immer nur mir selbst gehören.«
    Er paddelte von ihr weg zu Bill, der ebenfalls einen blutigen Schatten hinter sich herzog. »Alles in Ordnung?«, wollte er von seinem Freund wissen, während er ihn mit der Schulter anstupste.
    »Es wird mir besser gehen, sobald wir von hier verschwinden.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete Evan bei. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie Ligeia dem schlammigen Deck des verfallenen Schiffs entgegentrudelte. Sie mühte sich ab, den Speer aus ihrem Rücken zu ziehen. Ihr Körper bebte, und sie trat unkoordiniert um sich. »Machen wir, dass wir von hier wegkommen!«
    Bill nickte und fing sofort an, nach Atem zu ringen.
    »Falsche … Bewegung«, keuchte er.
    »Kannst du schwimmen?«, fragte Evan.
    »Klar«, erwiderte Bill, doch dann fluchte er. »Shit!«
    »Was ist los?«
    »Ich glaube, die Sache ist für uns noch nicht ausgestanden.«
    Evan folgte Bills Blick hinab zum Deck des Schiffs und fluchte ebenfalls. Ligeia war spurlos verschwunden.
    »Wo zum Teufel …? Ich habe sie mit einem Speer getroffen, der selbst den Weißen Hai erledigt hätte.«
    »Sie ist mehr als ein Hai«, entgegnete Bill.
    »Nicht, als ich mit ihr zusammen war«, sagte Evan.
    »So sind sie, die Frauen! Spielen einem die ganze Zeit etwas vor«, kam die schläfrige Antwort. Bill sackte der Kopf auf die Brust, und Evan stieß ihn mit seinen gefesselten Fäusten an.
    »Komm schon, Mann«, flehte er. »Gib jetzt nicht auf!«
    Bill hustete. »Es tut weh.«
    »Ab nach Hause«, sprach Evan ihm Mut zu. »Aber du musst bei mir bleiben. Allein schaffe ich es nicht.«
    Bill stöhnte.
    »Ich meine es ernst«, blieb Evan beharrlich. »Ich kann nicht vernünftig schwimmen, schon vergessen?«
    Bill hustete abermals. »Jetzt wirst du es wohl müssen«, antwortete er. »Mir geht es nicht besonders gut.«
    Was Evans aus den Kopfhörern mitbekam, klang wirklich nicht gut. Eine Mischung aus hörbarem Lufteinziehen und asthmatischem Keuchen, das von einem ungesunden Pfeifen untermalt wurde.
    »Komm schon«, drängte Evan und trat mit den Füßen aus. Verzweiflung drohte ihn zu übermannen. Wie sollte er seinen Freund retten, wenn er selbst kaum schwimmen und noch nicht einmal seine Hände benutzen konnte? Gleichzeitig war ihm jedoch klar, dass er es versuchen musste. Er konnte Bill unmöglich zum Sterben zurücklassen. Dies war Evans Krieg. Evans Fehler. Evans Dummheit.
    Evan versuchte es mit einem Beinschlag, setzte auf Kraft anstelle von Können, um sie beide durch das Loch im Schiffsrumpf hinaus in die Bucht zu bugsieren. Sie hatten die Öffnung gerade passiert, da spürte Evan, wie ihn etwas am Rücken berührte. Er wirbelte herum und starrte in Ligeias meersanfte Augen. Sie fesselte ihn mit ihrem Blick, und in seinem Hinterkopf vernahm er ihre Stimme: »Wir werden für immer zusammen sein. Du gehörst mir, das ist deine Bestimmung.«
    Er schüttelte den Kopf, während sie die Arme um ihn schlang.
    »Nein«, widersprach er und tastete nach der Stahlspitze, die immer noch in ihrem

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