Light & Darkness
politische System negativ zu beeinflussen.«
(Buch der Delegation, Artikel 4)
Ava hatte die bisherige Auswahl mit einer tragbaren Kasse eingescannt, die einer Pistole ähnelte. »Ihr seid bisher bei einem Preis von 64 Dollar und 86 Cent. Ab einem Einkaufswert von 150 Dollar bekommt ihr 5 % Rabatt.« Light hatte keinen Zweifel daran, dass sie die 150 Dollar bei weitem überschreiten würden. »Kümmern wir uns um deine Hosen«, sagte Ava an Dante gewandt. »Wollen wir uns auf lange Hosen beschränken, oder auch kurze?«, fragte sie Light.
»Lange Hosen.« Light dachte an die Wärme, den Sommer und dass Dante dann nicht mehr bei ihr wäre. Nur noch acht Wochen. Dann würde sie ein Wesen bekommen, das besser zu ihr passte und Dante hätte einen Delegierten, der seinen Ansprüchen gerecht wurde. Einen Delegierten mit dem er seine gestohlenen Pornos ansehen konnte.
»Ich finde, die Hose, die du trägst, steht dir.« Ava musterte Dante. »Vielleicht sollten wir nach so einer suchen, nur ohne Dreck und Löcher.« Sie nahm das Flying-Board, das am Regal lehnte, um die höher gelagerten Jeans zu erreichen. Das Bord, das in etwa die Größe einer Personenwaage hatte, gab ein brummendes Geräusch von sich, als es sich langsam durch die Luft bewegte und Ava die Hosen einsammelte, von denen sie dachte, sie würden Dante gefallen.
»Ich hab keine Lust.« Dante stellte sich mit verschränkten Armen vor Light und versperrte ihr den Blick auf Ava, die ihr gerade eine Hose zeigen wollte. »Lass uns einfach ein paar Sachen in den Korb schmeißen und verschwinden.«
»Probier die Hosen und Shirts an, dann laufen wir nicht Gefahr, am Montag noch einmal kommen zu müssen, um die Sachen umzutauschen«, erklärte sie.
Dante verzog die Lippen. »Nein danke. Ich möchte lieber gehen. Ich langweile mich.«
»Ach und wenn wir daheim sind, langweilst du dich weniger?« Light zog die Brauen zusammen.
»Ich möchte gehen«, wiederholte Dante mit Nachdruck.
Light wand sich. Sie fühlte sich unwohl dabei, Dante die Stirn zu bieten. »Hör zu, was ich sage widerspricht allem, was ich je in der Schule gelernt habe.« Sie holte tief Luft. »Du probierst die Sachen an und als Gegenleistung dafür bekommst du von mir 50 Dollar.«
»100.«
»Nein. 50.«
»100.«
Light seufzte. Er würde nicht aufgeben. »In Ordnung, 100 Dollar, wenn du dich anständig benimmst und die Klamotten ohne zu Meckern anprobierst.« Sie streckte ihm die Hand entgegen, um ihre Abmachung zu besiegeln.
Ihre Haut kitzelte, als Dante ihre Finger berühre und gerade als sie sich zurückziehen wollte, packte er entschlossen ihr Handgelenk. Erschrocken keuchte Light, als er sie an sich zog. Sie prallte gegen seinen Oberkörper. Noch bevor sie realisieren konnte, was geschehen war, beugte er sich zu ihr. »100 Dollar und ich möchte, dass du jede Nacht neben mir schläfst«, sagte er mit tiefer Stimme, die Light einen Schauer über den Rücken trieb. Sie versuchte nicht, sich seinem Griff zu entziehen. »Nicht, dass du eine Wahl hättest. Ich würde ohnehin zu dir kommen, aber ich möchte, dass du neben mir schläfst, ohne jedes Mal eine große Nummer daraus zu machen.«
Light biss sich auf die Lippe. »Das kannst du nicht von mir verlangen.«
»Und ob ich das kann«, zischte Dante.
»Ich geb dir 200 Dollar«, versuchte Light ihn zu bestechen.
Er lachte. »Du kannst dein Geld auch ganz behalten und ich verschwinde für immer aus deinem Leben. Das wäre mir genauso recht.« Seine Worte trafen Light hart. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals und Tränen stiegen ihr in die Augen. Sofort kniff sie ihre Lider zusammen. Sie wollte sich nicht die Blöße geben vor Dante zu weinen und somit ihre Wette zu verlieren. Sie schüttelte den Kopf, um einen klaren Verstand zu bekommen.
»In Ordnung. 100 Dollar und wir teilen uns das Bett«, murmelte sie und schaute zu Boden.
»Bei euch alles in Ordnung?« Ava war von dem Flying-Board gestiegen und hielt einen Stapel Hosen in den Händen. Sie schien sich Sorgen zu machen. »Soll ich euch einen Moment alleine lassen?«
»Nicht nötig«, antwortete Dante. »Light und ich haben nur über das Mittagessen geredet.«
Light blinzelte. »Wir wollen thailändisch essen«, erklärte sie, um Ava zu täuschen. Diese öffnete den Mund um etwas zu erwidern, schloss ihn jedoch wieder, bevor sie ihn erneut öffnete. »Hier sind die Hosen«, sagte sie mit ihrem freundlichsten Verkäuferlächeln. Sie legte den Stapel auf einen der Stühle und zog die
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