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Light & Darkness

Light & Darkness

Titel: Light & Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Kneidl
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eine Stunde später und fünfzehn Gänge weiter fanden Light und Dante sich an der Kasse wieder. Die Schlange vor ihnen wurde kürzer, so dass Light damit begann, die Einkäufe auf das Kassenband zu legen. Sie runzelte die Stirn. »Also, das habe ich nicht in den Korb gelegt.« Sie hielt eine kleine, silberne Schachtel in der Hand. Fragend sah sie zu Dante. »Warst du das?«
    »Natürlich. Du wolltest alles einkaufen, was ich gebrauchen könnte.« Er zuckte mit den Schultern.
    »Für was brauchst du – schon klar.« Light legte die Packung Kondome auf das Band. Der Kauf war ihr peinlich und sie hoffte inständig, dass ihr Dad nicht darauf bestehen würde, die Quittung zu sehen. Light zahlte und lies den Kassenzettel zur Sicherheit liegen.
    »Wow, das war dir peinlich, oder? Du bist ganz rot im Gesicht«, bemerkte Dante mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Light starrte ihn mit glühenden Wangen an, unfähig zu antworten. Schweigend wandte sie Dante den Rücken zu und marschierte zielstrebig in Richtung Rolltreppe.
    90 Minuten, 4 Läden, 560 Dollar ärmer und mit schmerzenden Füßen fand Light sich in einem der selten gewordenen CD-Läden wieder. Sie stand zwischen den Regalen Pop und Rock bis 2020 , während Dante den Metal -Stand durchwühlte. Bepackt mit den gesamten Einkäufen beobachtete Light Dante dabei, wie er einen stetig wachsenden Stapel an CDs neben sich auftürmte. Sie war froh darüber, dass ihr Dad noch einen alten CD-Spieler hatte und ihnen so zumindest der Weg in ein Antiquariat erspart blieb. Denn sie hatten noch immer keine Klamotten für Dante, dafür alle möglichen Hygieneprodukte, ein Handy und seine Schulunterlagen.
    »Du hörst wohl sehr gerne Musik«, bemerkte Light, die anfing sich zu langweilen.
    »Manchmal«, erwiderte er, ohne sie anzusehen und legte eine weitere CD auf den Stapel«
    »Glaubst du nicht, du hast langsam genug?« Light sehnte sich nach einer warmen Dusche, aber sie wusste, dass Dante noch ein paar neue Hosen und Shirts brauchte. Schmerzhaft ließ sie ihre Schultern kreisen.
    Dante hob seinen Blick. Schulterzuckend schob er die Hülle, die er gerade in den Händen hielt, zurück in das Regal. »Wie du willst. Die hier reichen mir vorerst.« Vorerst? Light sparte sich ihren Kommentar und folgte Dante zur Kasse. Es herrschte reger Betrieb, so dass es fast zehn Minuten dauerte, bis sie endlich an der Reihe waren. Light drückte Dante einige der Einkaufstaschen in die Hand und suchte nach ihrem Geldbeutel.
    »98,16 Dollar«, verkündete der Junge an der Kasse. Light reichte ihm einen 100 Dollar Schein und steckte das Rückgeld in die kleine Trinkgelddose. Sie sortierte ihre Taschen neu und gab Dante einen leichten Schubs in Richtung Ausgang. Er zischte sie an, ging aber vorwärts, bis ein schrilles Piepen die anderen Kaufhausgeräusche zerriss. Der Ton war schrill und schmerze in den Ohren. Verdutzt sah Light sich um, doch erst als der Wachmann vor ihnen stand, wurde ihr klar, dass das Wahnsignal der Diebstahlsicherung ihr galt.
    »Könntest du bitte deine Taschen ausleeren«, sagte der Wachmann, der in seiner blauen Uniform vor ihr aufragte. Lights Blick glitt zu Dante, dessen Mundwinkel amüsiert zuckten. Sie stellte ihre Taschen auf den Boden und ballte die Hände zu Fäusten. Wie konnte er ihr das antun, nach allem, was sie für ihn getan hatte?
    Die Minuten – oder waren es nur Sekunden? – in denen der Wachmann ihre Taschen durchsuchte, erschienen Light endlos. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe und ihre Fingernägel drückten sich schmerzhaft in die Haut ihrer geballten Hände, während Dante vergnügt neben ihr stand.
    »Ich muss dich leider bitten mit mir zu kommen«, sagte der Wachmann schließlich. Er stopfte alles zurück in die Taschen und brachte sie zu einer Tür mit der Aufschrift: Privat! Betreten verboten . Light deutete Dante, auf sie zu warten und folgte dem Wachmann.
    Hinter der Tür lag ein kleines Zimmer, in dessen Mitte ein Tisch mit vier Stühlen stand. Einige Monitore an der Wand zeigten das Bildmaterial der Überwachungskameras aus dem Laden. Davor saß ein etwas älterer Mann, ebenfalls in blauer Uniform.
    »Setz dich«, deutete der jüngere Wachmann ihr. »Wie ist dein Name?«
    »Light Adam.« Sie wühlte in ihrer Handtasche herum und reichte ihm ihren Ausweis.
    »Also gut, Light Adam, könntest du mir sagen, wie das hier in deine Tasche gekommen ist?« Er legte eine eingeschweißte SD-Movie-Card auf den Tisch – den Datenträger, der

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