Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
damit alle meine Seen und Flüsse in einem Tipptopp-Zustand sind, wohingegen Kostya mir immer nur sagt, das sei Zeitverschwendung! Ha!«
Daher wehte also der Wind. Es war interessant, aber eigentlich ging es mich nichts an. Im Geiste vermerkte ich mir jedoch, Baltic davon zu erzählen. Es würde ihn sicher interessieren, dass Kostyas Quasi-Gefährtin offensichtlich ihre rosa Brille im Hinblick auf Kostya verloren hatte.
»Wird Drake sehr sauer auf Aisling sein?«, fragte ich Jim, als wir durch die Nacht zum Bahnhof fuhren, wo ich Cyrene absetzen wollte.
»Ja, aber sie wickelt ihn um den kleinen Finger«, erwiderte er. Er zögerte kurz, dann fuhr er fort: »Meistens jedenfalls. Eine Zeitlang wird er bestimmt sauer sein, aber sie besänftigt ihn schon wieder.«
»Ich hoffe, die beiden bekommen keinen Ärger.« Ich fragte mich, wie böse Baltic wohl werden würde, wenn er entdeckte, dass ich entgegen seinen Wünschen gehandelt hatte. Einige der Erinnerungen, die ich an unsere letzten Jahrhunderte hatte, gingen mir durch den Kopf. Es konnte schlimm werden. »Nun, dieses Mal kann er sich wenigstens über nichts beklagen«, murmelte ich und bog auf die Hauptstraße ab.
Manchmal wäre ich dankbar, wenn ich solche Äußerungen einfach nicht machen würde. Sie scheinen das Schicksal geradezu herauszufordern.
Anderthalb Stunden später blickte ich auf und fragte: »Hast du sie ins Bett gebracht?«
Jim kam die Treppe heruntergestampft. Er hatte gerade Thala in eins der Gästezimmer gebracht. »Wenn du damit meinst, dass ich sie aufs Bett geworfen und sie mit den Handschellen, die du noch gefunden hast, gefesselt habe, dann ist das korrekt. Darf ich erwähnen, wie pervers ich es finde, dass du Handschellen besitzt? Fesselst du Baltic damit? Oder er dich?«
»Weder noch. Sie gehören Pavel«, sagte ich und vermied es, den Dämon anzusehen. Ich checkte mein Handy. Baltic hatte auf die SMS, in der ich ihm mitgeteilt hatte, dass wir Thala erfolgreich befreit hatten, noch nicht geantwortet.
»Ernsthaft? Mann, und dabei sieht er so normal aus. Hast du schon zugeschaut …«
»Nein«, unterbrach ich ihn rasch. Der Dämon wand sich unbehaglich, und ich musterte ihn stirnrunzelnd. »Was ist los mit dir?«, wollte ich wissen.
»Dem großen Jim und den Zwillingen gefällt es hier drin nicht«, antwortete er und zupfte am Schritt der Jeans, die ich ihm geliehen hatte.
»Du liebe Güte – du bist genauso groß wie Baltic, und deine Genitalien sind bestimmt nicht so gewaltig, dass sie nicht in eine Jeans passen.«
»Ja, aber ohne Unterhose ist es wirklich unbequem.«
»Du hättest dir ja eine aus dem Schrank nehmen können. Ich habe dir doch gesagt, du kannst dir nehmen, was du brauchst.«
»Ich trage doch nicht die Unterwäsche von einem anderen Kerl!«, antwortete er entsetzt. »Außerdem würde es Baltic bestimmt nicht gefallen, wenn er wüsste, dass ich Sachen von ihm anhabe.«
»Es wäre ihm bestimmt lieber, als dass du mit einem behelfsmäßigen Sarong aus zwei Pullovern herumläufst. Jetzt hör auf, an dir herumzufummeln, und setz dich. Ich will mit dir reden.«
»Oh, oh«, sagte er und wich einen Schritt zurück. »Du machst so ein strenges Gesicht. Worüber willst du mit mir reden?«
»Über Ouroboros-Drachen.«
Jim blinzelte. »Du könntest mir wenigstens vorher etwas zu essen geben.«
»Es ist zwei Uhr morgens, Jim. Du brauchst jetzt nichts zu essen.«
»Doch, klar. Es hat mich viel Energie gekostet, Thala durch die Gegend zu schleppen. Sie ist nicht gerade ein Leichtgewicht.«
Ich wollte widersprechen, entschied dann jedoch, dass ich Jim besser etwas zu essen gab, statt endlos mit ihm zu diskutieren. »In Ordnung. Ich mache dir einen Burger mit Schimmelkäse, aber dafür erzählst du mir auch alles über die gesetzlosen Drachen, was du weißt.«
»Abgemacht. Ich weiß allerdings nicht viel, nur das, was ich bei Ash und Drake aufgeschnappt habe.«
Als ich die Burger für uns beide zubereitet hatte, hatte Jim sich an das Tragen von Kleidung gewöhnt und saß zahm am Küchentisch.
»Baltic hat gesagt, Fiat und einige seiner Gefolgsleute seien vor Kurzem zu ouroboros erklärt worden«, sagte ich und setzte mich ebenfalls an den Tisch. »Diese Drachen werden also als Gesetzlose betrachtet, aber was ist mit den anderen?«
»Was für andere?«, fragte Jim mit vollem Mund.
»Es muss doch auch andere Drachen geben, die zu irgendeinem Zeitpunkt aus der Sippe ausgeschlossen worden sind. Oder handelt es sich nur um
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