Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
fabelhaften Neufundländer-Gestalt anstellt.«
»Ysolde de Bouchier«, sagte Aisling und ergriff meine Hand, um einen Schutzzauber in meine Handfläche zu zeichnen. »Dir verleihe ich meine Macht über meine Untergebenen. Jim, bleib bei Ysolde, bis ich dich wieder zurücknehmen kann, und hör auf dich zu beklagen. Wir wissen alle, dass du lieber in Hundegestalt wärst, und wir finden sicher heraus, wie wir das bewerkstelligen, aber bis dahin tust du einfach, was Ysolde sagt, und ziehst dir sobald wie möglich eine Hose an.«
Wir trennten uns oben an der Treppe. Aisling und May versprachen, ihr Möglichstes zu tun, um die Aufmerksamkeit der Drachen von der Nordseite des Hauses abzulenken.
»Ich rufe dich morgen an«, sagte Aisling. Dann hielt sie inne und blickte auf ihre Uhr. »Nein, heute noch, um Vorkehrungen für Jim zu treffen. Viel Glück, alle zusammen.«
Wir brauchten eine Weile, bis wir im Erdgeschoss waren, weil Jim darauf beharrte, dass sich seine Schulter nach innen wölbte. Ständig musste er Thalas Position verändern. Zu allem Unglück ließ er sie dabei auch noch fallen, aber niemand schien den lauten Krach zu hören, als sie die letzten Stufen herunterkullerte.
»Wenn du mit ihr fertig bist, wird sie überall blaue Flecken haben«, sagte ich, als Jim sie durch das Fenster schob, durch das wir ins Haus hineingekommen waren.
»Und wenn schon«, sagte Jim und ließ Thalas Beine los, sodass sie durch das Fenster zu Boden glitt. »Falls du dich nicht mehr erinnern solltest, sie ist nicht gerade die netteste Person auf Erden. Sie hat versucht, Kostya und Savian zu töten. Der ist zwar vielleicht nicht wichtig, aber ich mag Savian. Wenn ich bei May bin, und er kommt zu Besuch, dann steckt er mir immer Gebäck zu.«
»Entschuldigung.« Cyrenes Stimme drang durch das Fenster. »Hätte ich Thala auffangen sollen? Ich dachte, ich hätte eine Stimme gehört, und wollte nur nachsehen, ob ich meinen Taser einsetzen könnte. Kommt ihr beiden jetzt?«
Die folgenden zehn Minuten wirkten eher wie eine Szene aus einem Monty-Python-Film, aber May und Aisling stellten sich als die perfekten Lockvögel heraus. Als Jim mit Thala über der Schulter vom Haus wegtaumelte, hörte ich das Knistern von Funkgeräten und Alarmrufe, die sich zu meiner großen Erleichterung immer weiter entfernten. Zu Cyrenes Enttäuschung trafen wir auf unserem Weg zum Auto nicht auf einen einzigen Drachen. Ich hatte sowieso darauf bestanden, dass wir uns versteckten, falls ein Drache vorbeilaufen sollte, aber das war ihr gar nicht recht.
»Wozu habe ich denn einen Taser, wenn ich keine Drachen damit zappen kann?«, beschwerte sie sich.
»Du kannst ihn bestimmt noch ein anderes Mal einsetzen«, sagte ich zu ihr und blieb stehen, um die Straße entlangzusehen, wo wir das Auto geparkt hatten.
»Vielleicht benimmt Kostya sich ja daneben, und ich kann ihn damit bewusstlos machen«, überlegte sie.
Ich warf ihr einen neugierigen Blick zu. »Läuft es nicht gut in eurer Beziehung?«
»Oh, das ist es nicht«, sagte sie achselzuckend. »Es ist nur, dass … na ja … es geht immer nur um diese ganze Wyvern-Geschichte. Kostya verlangt von mir, dass ich das Wohlergehen der schwarzen Drachen an erste Stelle setze, und das kann ich einfach nicht. Ich bin eine Najade! Ned sagt, genau das sei der Grund, warum gemischte Beziehungen nicht funktionieren.«
»Ned?« Ich holte meine Autoschlüssel aus der Tasche und schloss den Wagen auf.
»Das ist nur ein Freund«, antwortete sie kokett.
»Mann, du hast eine Affäre mit Neptun? Kostya geht bestimmt hoch wie eine Rakete, wenn er das herausfindet.« Jim ließ Thala auf den Rücksitz fallen. »Kann ich dabei sein, wenn du es ihm erzählst?«
Ich bedachte Cyrene mit einem langen Blick, bevor ich ins Auto stieg. Sie setzte sich auf den Beifahrersitz und warf Jim, der Thalas Beine beiseiteschob und sich neben die schlafende Schönheit setzte, einen erbosten Blick zu.
»Ich habe keine Affäre mit Ned. Ich bin ihm nur zufällig ein paarmal begegnet. Wir waren vielleicht zweimal essen, aber mehr auch nicht. Kostya lässt mich viel zu oft allein, weil alles andere ja immer viel wichtiger ist als ich. Es ist doch nichts dabei, wenn ich mich mit dem Oberhaupt der Wasserwesen treffe. Schließlich bin ich ja nicht wie wahnsinnig in ihn verliebt, auch wenn er wirklich sensibel und verständnisvoll auf alles reagiert, was ich mit meiner Quelle mache. Er weiß wenigstens die Arbeit zu würdigen, die ich mir mache,
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