Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
unbedingt mit Kostya reden, dass er uns Dragonwood zurückgibt«, sagte ich, als ich an dem Halbmond aus Weiden und Linden hielt, der das Haus von der langen Auffahrt abschirmte.
Baltic betrachtete die rote Backsteinvilla im Tudorstil und nickte zustimmend. »Abgesehen von Dauva ist dies wirklich das beste unserer Häuser.«
Seufzend stimmte ich ihm zu. Es war tatsächlich perfekt, von der Lage oben auf dem Hügel, über den viereckigen Turm in der Mitte bis zu den Zinnen, die hoch in den Himmel ragten. Auch das Grundstück war ausnehmend schön, mit einem Garten, den ich selbst entworfen hatte, einem kristallklaren Teich und samtgrünen Rasenflächen.
»Baltic …« Ich brachte keinen Ton mehr heraus. Der Anblick schnürte mir die Kehle zu.
Er ergriff meine Hand und küsste meine Finger. »Es wird wieder dir gehören, mein Liebling. Das schwöre ich dir.«
»Es will uns zurückhaben«, sagte ich. Meine Augen schwammen in Tränen der Sehnsucht. Die Aura des Hauses schien sich um mich zu legen, diese Essenz, die voller glücklicher Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit war. »Es braucht uns.«
Baltic schwieg einen Moment, dann wischte er mir mit dem Daumen eine Träne von der Wange und sagte leise: »Wir holen es uns zurück.«
Ich nahm mich zusammen und unterdrückte den Schmerz. Es würde noch ein langer Weg sein, ehe wir mit Kostya um die Rückgabe des Hauses verhandeln konnten. »Ein Schritt nach dem anderen. Vorerst ist es wichtiger, diesen dummen Krieg zu beenden.«
»Das verstehe ich nicht«, sagte Pavel, als wir aus dem Auto stiegen. »Brom besucht die silbernen Drachen und hat einen grünen Drachen zum Lehrer. Und du triffst dich doch auch mit den Gefährtinnen … Spielt es wirklich eine Rolle, ob der Krieg weitergeht?«
»Ja, es spielt eine Rolle. Dass wir im Moment freundschaftlich miteinander umgehen, heißt ja nicht zwangsläufig, dass es auch so bleibt. Wir sollten schon Teil des Weyr sein, um seinen Schutz genießen zu können.«
Baltic seufzte, aber er ergriff meine Hand und geleitete mich die Treppe hinauf. Oben standen zwei kräftige Gestalten.
»Guten Morgen, Maata. Tipene. Hat man euch nach draußen verbannt, oder sind Gabriel und May noch nicht hier?«, fragte ich.
Beide Silberwachen begrüßten mich und nickten Baltic zu. »Es wurde beschlossen, dass während der Sitzung alle Wachen draußen bleiben müssen.« Maata schien ein Lächeln zu unterdrücken, blieb aber ernst. »Wir wollten ein wenig im Garten spazieren gehen, den du entworfen hast. Vielleicht möchte Pavel ja gerne mitkommen?«
»Oh, das hört sich wundervoll an. Ich hoffe, uns bleibt noch Zeit, später nachzukommen. Ich würde so gerne die Blumen wiedersehen …«
Baltic schubste mich in Richtung der Flügeltüren.
»In den Garten. Wie entzückend«, sagte Pavel, der den Eindruck machte, er würde sich lieber die Fingernägel einzeln ausreißen lassen.
»Es wird schon nicht wehtun«, sagte ich zu ihm. Lachend beobachtete ich, wie er den beiden silbernen Drachen folgte.
»Komm. Lass es uns hinter uns bringen«, sagte Baltic und stieß eine der Türen auf. Zögernd blieb ich auf der Schwelle stehen. Als ich sie das letzte Mal überqueren wollte, war ich ins Jenseits gezogen worden, in die Schattenwelt parallel zu unserer Realität, wo ich beobachtet hatte, wie Baltic traurig einer bittersüßen Vision unserer Vergangenheit zugeschaut hatte.
Er sah mich an. Ich lächelte und erwiderte voller Liebe seinen Blick. Dann betrat ich das Haus.
»Ich hätte wissen müssen, dass das passiert«, sagte ich einen Augenblick später, als eine Eiseskälte in mein Bewusstsein drang. Die Welt verschob sich und verlor an Farbe. Sie löste sich in eine graue Szenerie auf, was daran lag, dass das Gebäude aus Stein und Metall bestand. Ich rieb mir die Arme und blickte mich neugierig in der Empfangshalle um, in der ich mich anscheinend befand. »Brr. Wo bin ich hier?«
»Ich weiß nicht, aber es gefällt mir nicht.«
Ich fuhr herum. Baltic stand direkt hinter mir. »Du wirst immer mehr in meine Visionen mit hineingezogen. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Ich glaube, wir sind im Adlerhorst.«
»Was für ein Adlerhorst?« Mit undurchdringlichem Blick schaute er sich um. Dann verzog er das Gesicht. »Ah ja. Der, der Kostya gehört. Beende die Vision, Gefährtin.«
»Wie soll ich das denn machen? Welche Drachen leben in Nepal? Rote?«
Hinter mir ertönten Geräusche. Ich drehte mich um und betrachtete die beiden
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