Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
Gestalten, die auf der anderen Seite der Halle auftauchten.
»Nein«, sagte Baltic. Er packte mich und zog mich zurück, als habe er Angst, gesehen zu werden.
»Sie können uns nicht sehen«, beruhigte ich ihn. Ich riss mich los. Wer mochten diese Drachen sein? Ich trat wieder in die Halle, blieb aber stehen, als ein vierter Mann direkt durch Baltic hindurch auf die Gruppe zuging.
»Ist es geschehen?«, fragte der vierte Mann die anderen.
Einer der drei nickte. »Ja. Wir haben den Horst unter Kontrolle.«
»Was ist mit Kostya?«
»Er ist in einem Lagerraum eingesperrt, bis seine Zelle fertig ist.«
»Gut. Ich gebe es dem Chef weiter.«
»Wir haben recht gehabt – dorthin ist Kostya nach der Zerstörung von Dauva geflohen«, sagte ich zu Baltic. »Ich kann mich erinnern, dass Aisling gesagt hat, er wurde gefangen gehalten. Aber wer sind diese Drachen? Zu welcher Sippe gehören sie?«
»Zu keiner. Sie sind Ouroboros. Komm, Gefährtin, wir haben uns schon viel zu lange aufgehalten. Die anderen Wyvern warten auf uns.«
Das Wort »ouroboros« hallte in meinem Kopf nach. »Ich will das unbedingt sehen, Baltic. Ich glaube, es ist irgendwie wichtig.«
»Ist es nicht.«
»Woher willst du das wissen?« Plötzlich durchzuckte mich ein schrecklicher Gedanke. »Allmächtiger! Sind das etwa deine Drachen? Hast du Kostya eingesperrt? Ja, nicht wahr? Weil ihr einmal befreundet wart, konntest du ihn nicht töten, aber du wolltest ihn aus dem Weg schaffen, deshalb hast du ihn dort oben in seinem Schlupfloch eingesperrt!«
»Ich bin dafür nicht verantwortlich, nein«, sagte er und presste die Lippen zusammen.
Ich trat näher an die Gruppe der Drachen heran. »Aber du weißt, wer es war.«
»… wie lange müssen wir denn hierbleiben?«, fragte einer der Männer den Anführer. »Es ist verdammt kalt.«
»So lange, wie es sein muss. Ihr könnt auch einmal nachschauen, ob es etwas zu essen gibt. Der Chef kommt jeden Moment, und ich möchte ihr gerne sagen können, dass wir uns um alles gekümmert haben.«
»Ihr?«, fragte ich niemand Speziellen.
Baltic blickte mich nur gelangweilt an und antwortete nicht.
»Ich finde ja immer noch, dass es ein Fehler war, ihr die Verantwortung zu übergeben«, sagte einer der Männer. »Sie ist ja noch nicht einmal wirklich eine von uns.«
»Sei nicht so ein Snob. Ihr Vater war ein hohes Tier in der Sippe, und es heißt, der Wyvern würde auf sie hören.«
Der Mann schnaubte. »Rote Drachen. Sie wollen doch immer nur Krieg.«
»Was für uns von Vorteil ist«, bemerkte der Anführer. Er legte den Kopf schief, als höre er jemanden kommen.
»Über wen reden sie da?«, fragte ich Baltic. In mir stieg ein Verdacht auf.
Sein Gesichtsausdruck gab nichts preis. »Willst du den ganzen Tag hierbleiben, oder sollen wir mit den Wyvern sprechen?«
»Eine typische Nicht-Antwort. Wer … oh!«
Ein Mann tauchte aus dem Nichts auf. Anscheinend ging er direkt durch die Wand auf die kleine Gruppe zu. Ich starrte ihn an, wobei mir auffiel, dass seine Kleidung vom Ende des zwanzigsten Jahrhunderts zu stammen schien.
»Ist das ein Geist?«, fragte ich Baltic flüsternd.
Er seufzte. »Gefährtin, wir müssen jetzt gehen.«
»Ja?«
»In gewisser Weise. Es ist ein Schatten. Deine Zeit ist um, Ysolde. Beende diese Vision.«
»Meine Herrin kommt«, informierte der geisterhafte Mann die anderen, und über dem Heulen des Windes hörte ich, wie ein Helikopter sich näherte.
»Ich gehe jetzt«, sagte Baltic. Er ließ meine Hand los, die er im vergeblichen Versuch, mich mit sich zu ziehen, ergriffen hatte. »Ob mit dir oder ohne dich – aber erwarte nicht, dass ich einem weiteren Treffen mit den Wyvern zustimme.«
»Nur noch eine Sekunde. Ich will es sehen – Baltic!« Ich rannte hinter ihm her, als er einen schwach beleuchteten Gang entlangging, der von der Halle wegführte. Ich warf einen Blick über die Schulter. »Ich will doch sehen, wer da kommt. Du weißt es, nicht wahr? Du weißt, wer hinter Kostyas Gefangennahme steckt, oder? Und auch, wer diese Drachen sind.«
»Sie sind Ouroboros«, wiederholte er und blieb stehen, damit ich ihn einholen konnte.
»Ich frage mich, ob sie zur gleichen Gruppe gehören wie die, nach denen ich suche.«
»Du solltest besser nicht nach Ouroboros-Drachen suchen«, teilte er mir hochmütig mit.
»Ach nein? Und warum nicht?«
»Es sind gesetzlose Mörder, gefährlich und ohne jede Achtung vor dem Leben. Sie sind die größte Gefahr für die Sterblichen, die
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