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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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Na gut, ihr könnt es sehen. Warum holen wir nicht auch noch Kaawa und deinen großen Freund, damit sie es auch sehen können? Vielleicht sollten wir es auch auf der Straße verkünden und noch ein paar Leute von draußen hereinholen!«
    Gabriel ignorierte meinen kleinen Wutausbruch und starrte einen Moment lang auf meine Hüfte. Dann blickte er mich an. Seine grauen Augen waren dunkel und nachdenklich. »Ich glaube, ich habe mich geirrt.«
    »Na, endlich ein vernünftiger Satz!«, sagte ich, zog mein Höschen wieder hoch und den Rock herunter. »Vielen Dank! Es ist schön zu wissen, dass jemand eine Narbe erkennt, wenn er eine vor Augen hat.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist keine Narbe, Ysolde.«
    »Tully. Mein Name ist Tully.«
    »Dein Name ist Ysolde«, sagte er mit fester Stimme. Seine Augen glitzerten seltsam im Dunkeln. Ich öffnete den Mund, um zu protestieren, aber Gabriel kam mir zuvor. »Ich habe mich geirrt. Du bist kein silberner Drache. Du trägst nicht unser Emblem. Aber du trägst das Emblem der schwarzen Drachen.«
    Ich schloss den Mund, ergriff Broms Hand, drehte mich auf dem Absatz um und ging zurück ins Haus und die Treppe hinauf in das Zimmer, wo ich aufgewacht war.
    Brom beobachtete mich ein paar Minuten lang, dann sagte er: »May sagt, ich kann im Zimmer nebenan schlafen, weil du mich bestimmt in deiner Nähe haben willst. Aber ich habe ihr gesagt, du hältst mich nicht für so ein Baby.«
    »Das war sehr umsichtig von May. Ich will dich tatsächlich in meiner Nähe haben. Ich habe dich schrecklich vermisst.«
    Er verzog das Gesicht. »Ich hoffe, du machst vor den anderen nicht so sehr auf Mutter. Ich mag Gabriel und May. Sie sind nett, nicht wahr? Wusstest du, dass May unsichtbar werden kann?«
    Ich schüttelte den Kopf, noch ganz benommen von den Ereignissen des Tages. Was ging nur mit mir vor? Verlor ich den Zugang zur Realität, oder hatte etwas viel Furchterregenderes die Kontrolle über mein Leben übernommen?
    »Sie hat gesagt, sie besteht aus Schatten, obwohl ich glaube, sie wollte sich nur einen Spaß mit mir machen, denn sie fühlte sich ganz normal an. Aber im Auto auf dem Weg hierhin hat sie mir gezeigt, wie sie verschwinden kann. Sie sagte, man muss so geboren sein. Sie ist etwas mit einem langen Namen und deshalb kann sie unsichtbar werden.«
    Ein Wort arbeitete sich plötzlich aus den Tiefen meines Gehirns an die Oberfläche. »Doppelgänger.«
    »Ja, genau.« Er ließ sich neben mich auf das Bett sinken. »Gabriel sagt, wenn Gareth ein sterblicher Mensch gewesen wäre, hätte ich Wyvern sein und ihn eines Tages herausfordern können.«
    »Gareth ist ein Mensch«, stellte ich klar. Ich hatte das Gefühl, als ob Tausende von Ameisen über meinen Körper krabbelten.
    »Sullivan«, erwiderte er und verdrehte theatralisch die Augen. »Hast du diese Bilder von ihm und Ruth und dir in altmodischen Kleidern gesehen? Er muss mindestens hundert Jahre alt sein. Wenn nicht sogar mehr.«
    »Bilder? Was für Bilder?« Ich blickte ihn an.
    »Die in Ruths Zimmer.«
    Ich wühlte mich durch die Tiefen meines noch vorhandenen Gedächtnisses. »Ich kann mich nicht erinnern, irgendwelche Bilder in ihrem Zimmer gesehen zu haben.«
    »In einer Schachtel in der verschlossenen Schublade in ihrer Kommode«, sagte Brom und schaute sich neugierig im Zimmer um.
    »Woher weißt du denn, was in einer verschlossenen Schublade ist?«, fragte ich, merkte dann aber, wie blöd diese Frage war. »Es ist mir egal, ob dein Vater dir zu Weihnachten einen Schlüsselkasten geschenkt hat – du wirst kein Einbrecher werden, wenn du groß bist, und du sollst deine Fähigkeiten nicht an der verschlossenen Kommode deiner Tante ausprobieren.«
    »Sie hat auch Bilder von dir«, erklärte er, unbeeindruckt von meiner Strafpredigt.
    »Das bezweifle ich. Ruth und ich sind nicht gerade die besten Freundinnen.«
    »Ja, ich weiß, aber sie hat Bilder von dir und Gareth und ihr, und du trägst Kleider wie aus dem Film, den ich mir anschauen musste.«
    Erneut durchforstete ich die Reste meiner Erinnerung. »Was für ein Film?«
    »Der, den du so gerne guckst. Du weißt schon, mit den Frauen in den langen Kleidern, die in der Gegend herumlaufen und ständig reden.«
    » Stolz und Vorurteil?«
    Er nickte. »Ja, du hast auf den Bildern auch solche Sachen an.«
    »In der Regency gab es noch keine Fotoapparate«, sagte ich zu ihm, aber der Gedanke an die Bilder beschäftigte mich. Brom würde mich sicher nicht anlügen, aber

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