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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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weggehen wollte. »Hast du sie gefragt, warum ich bei ihr gelassen wurde? Das hast du nicht, oder? Du wolltest ja gar nicht wissen, was wirklich passiert ist!«
    Seine Augen glitzerten gefährlich, aber ich habe meine Zunge noch nie gehütet, und ich sah keinen Grund, warum ich gerade jetzt damit anfangen sollte. Er beugte sich vor. Seine Finger drückten sich fest in meinen Arm, und sein Atem glitt über mein Gesicht, als er grollte: »Sprich nicht in diesem unverschämten Ton mit mir. Ich bin ein Wyvern. Du wirst mir jederzeit Respekt zollen.«
    »Ich werde dir Respekt zollen, wenn du dich einer solchen Ehre würdig erweist!«, fuhr ich ihn an.
    Seine Kiefer mahlten, als wolle er mich anbrüllen, aber stattdessen murmelte er einen Fluch vor sich hin und ließ mich los. Er wandte sich zum Gastwirt, aber ich war noch nicht mit ihm fertig. »Du magst dir ja keine Gedanken um die Wahrheit gemacht haben, aber ich schon! Meine Mutter hat mir von der Frau erzählt, die sie von Jugend an kannte, einer Frau, die schwer verletzt war und die sie heilte. Sie hat mir erzählt, wie sie Freundinnen waren, bis die Frau eines Tages blutüberströmt vor ihrer Tür stand, einen Säugling im Arm – mich – und sie bat, das Kind zu verstecken, damit es nicht ihren Feinden in die Hände fiel. Sie hat meiner Mutter auch den Namen dieses Feindes gesagt.«
    Baltic erstarrte und drehte sich langsam zu mir um. Seine Miene war undurchdringlich.
    Ich straffte die Schultern und erwiderte seinen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Baltic. Die Frau sagte, Baltic sei der Name desjenigen, der sie und ihr Kind vernichten wolle.«
    Knurrend sprang er auf mich zu, so schnell, dass ich seinen Bewegungen kaum folgen konnte. Er wirbelte mich herum, riss mir den Umhang und die Jacke herunter. Schluchzend rannte ich davon, um diesem plötzlich wahnsinnig gewordenen Krieger zu entfliehen, aber er fing mich ein, presste mich an die Wand und zerriss mein Kleid, bis nur noch mein Hemd die bloße Haut vor seinen Augen verbarg.
    Aber selbst das reichte ihm noch nicht. Vor Angst außer mir, weil ich fürchtete, er würde mir das Fleisch von den Knochen reißen, krallte ich mich an die Wand. Er zerrte an meinem Hemd, bis mein Rücken entblößt war.
    »Silbern!«, knurrte er und ließ mich los. Ich brach halb auf den Stufen zusammen, raffte meine Kleidung vor der Brust zusammen und versuchte zu verstehen, was seinen Ausbruch herbeigeführt hatte.
    »Was ist silbern?«, fragte ich. Erschreckt zuckte ich zurück, als er im gesamten Raum gegen Tische und Stühle trat, dass sie nur so durch die Gegend flogen.
    »Das Zeichen, das du trägst.«
    »Auf meinem Rücken?« Ich ergriff den Umhang, der am Boden lag, und wickelte ihn um mich.
    Als Kostya hörte, dass Holz zersplitterte, kam er mit gezogenem Schwert in die Schankstube gestürmt. »Was ist los?«
    Pavel stand oben an der Treppe und beobachtete stumm, wie sein Herr das spärliche Mobiliar der Gaststube zertrümmerte.
    Kostya blickte stirnrunzelnd von Pavel zu mir und schließlich zu Baltic. »Was ist los?«
    Baltic fluchte, und ich bewunderte unwillkürlich, mit welcher Geläufigkeit er die schlimmsten Schimpfwörter von sich gab. Er schleuderte einen Stuhl an die Wand, der in tausend kleine Stücke zersplitterte. »Frag sie doch!«, knurrte er und schob mit den Stiefeln die Trümmer beiseite. Der Gastwirt war bei Baltics Wutausbruch in den hinteren Raum geflüchtet. Er spähte durch den Türspalt, zog aber sofort den Kopf wieder zurück, als Baltic mit seinem Schwert auf ein Bierfass einzuhacken begann.
    »Was hast du denn getan?«, fragte Kostya mich und steckte sein Schwert wieder in die Scheide.
    »Nichts. Baltic ist wütend über ein Geburtsmal auf meinem Rücken.«
    »Das ist kein Geburtsmal!«, schrie Baltic. Sein Gesicht war rot vor Zorn, als er erneut mit gezücktem Schwert auf mich zukam. Ich wich zurück und stolperte über einen kaputten Stuhl. Ich wollte weg von diesem Irren. Drohend marschierte er auf mich zu, wobei er mich aus zusammengekniffenen Augen musterte.
    Kurz dachte ich daran wegzulaufen, aber mir war klar, dass er mich nach zwei Schritten schon einholen würde.
    »Ich habe nichts getan, um dich so wütend zu machen«, sagte ich mutig.
    Er verzog den Mund. »Du trägst das Zeichen eines silbernen Drachen.«
    Kostya machte ein erschrockenes Gesicht.
    »Silbern, nicht schwarz! Du bist die Brut einer Verräterin. Sie hat uns verraten! Ich sollte dich auf der Stelle töten!« Er hob das

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