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Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Titel: Lila Black 01 - Willkommen in Otopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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holen wollten?«
    »Ich habe die Drohbriefe gelesen«, sagte sie, weil ihr das Erklärung genug schien.
    »Ich muss heute Nacht hierbleiben«, erklärte er. »Außerdem dachte ich, Sie hätten sie schon gelesen gehabt.«
    »O ja, das elfische Zeug an der Oberfläche, dass Sie Ihr Volk in Verruf bringen und die Magie der alten Fürstentümer in den Dreck ziehen. Tod den Abtrünnigen, die Schande über alle elfischen Häuser bringen. Und dann habe ich das andere gelesen. Ich glaube, wir beide müssen miteinander reden.«
    Doch in der Zwischenzeit war Sorcha neugierig herbeigekommen. Sie schlüpfte unter Zals Arm und schlang ihren langen Schwanz um seine Taille. »Wer ist das, Zal?«
    Sorcha musterte Lila von Kopf bis Fuß, wie es auch schon ihr Gefolge getan hatte, und Lila war überrascht, dass in diesen Blicken so viel Interesse und Anerkennung, ja Bewunderung, lag. Sie war erst wenigen Dämonen begegnet, und auch das nur vor ihrem Unfall. Sie hatten ein Faible für alles, was fremd, geheimnisvoll oder außergewöhnlich war, und Lila begriff jetzt, dass sie auch darunter fiel.
    »Hey, Girl«, sagte Sorcha in einem respektvollen Ton, der Lila noch mehr verwirrte. Sie hatte gedacht, jemand, der so mächtig und berühmt war, würde sie günstigstenfalls wie Luft behandeln.
    Sorchas Augen waren rot loderndes Feuer, umgeben von gelb glühender Lava, dort wo bei einem Menschen das Weiße gewesen wäre. Sie hatte schöne, spitze weiße Zähne. Sie war wirklich umwerfend sinnlich. Fast nackt, rieb sie sich schnurrend an Zals Seite und drängte sich provozierend noch näher an ihn.
    Lila hielt ihre Mimik absolut unter Kontrolle. Sie war wütend auf Zal und wütend auf sich selbst und konnte und wollte nicht zeigen, wie enttäuscht sie war. Sie unterdrückte ein Erröten durch eine gezielte Wirkstoffausschüttung ihres frisch aufgefüllten medizinischen Systems. Sie würde sich nicht kleinkriegen lassen. Auf gar keinen Fall.
    Zal grinste noch breiter, als er in Lilas Gesicht sah. Er nahm die Hand von Sorchas Schulter, gab ihr einen Klaps auf den Po und zwickte sie, dass sie aufquietschte. »Sorcha, das ist Lila, mein neuer Schatten. Lila, das ist Sorcha, auch bekannt als Sorcha, die Sengende. Meine Schwester.«

 
8
     
     
    Eine Stunde später war Lila immer noch damit beschäftigt, diese Enthüllung zu verdauen. Sie hatte sie an Sarasilien weitergemeldet, und zuerst hatte er ihr nicht geglaubt. Er hatte gesagt, es müsse ein PR-Gag sein. Aber Sorcha beharrte darauf, dass es die Wahrheit war. Sie hatten inzwischen die Party-Räume verlassen und waren in Zals Zimmer hinaufgegangen, wo sie ihr Gespräch fortführten, während Zal packte.
    »Haben Sie beide denn nicht entgegengesetzte magische … ich meine ätherische … ich meine, sind Sie nicht so was wie Antikörper? Elf und Dämon … so wie …?«
    »Engel und Dämon?« Sorcha lachte und fauchte gleichzeitig, was wirklich ein Kunststück war. Sie entblößte ihre spitzen kleinen Zähne. »Beide können nicht blutsverwandt sein, so wie ihr das Wort Geschwister versteht, nein, das ganz bestimmt nicht.« Sie verdrehte die Augen, schüttelte den Kopf und lachte schnaubend. »Nein.«
    »Dann ist er also doch nicht Ihr Bruder.«
    »Doch, er ist es, und wer etwas anderes behauptet oder ihn behandelt, als wäre er kein Mitglied unserer schätzenswerten Sippe, zieht die ewige Rache meiner Familie auf sich.« Ihr Ton ließ keinen Zweifel, dass sie es wörtlich meinte.
    »So eine Art Wahlverwandtschaft?«, versuchte es Lila anders, wobei sie sich gar nicht vorstellen wollte, welche Art Wahl das wohl von Zals Seite aus war.
    »Quatsch. Wie könnte ein Elf unter Dämonen leben, und welcher Dämon würde mit ihm verwandt sein wollen?« Sorcha starrte sie an, als hätte Lila ihnen etwas ganz und gar Abartiges unterstellt. »Wie könnten wir Wahlverwandte sein? Bist du verrückt?«
    »Deshalb frage ich ja«, sagte Lila geduldig. »Ich habe noch nie gehört, dass jemand … über die Schranken der Spezies hinweg adoptiert wurde. Schon gar nicht zwischen Ihren beiden Spezies.«
    Sorcha grinste, und ein wenig Dampf ging von ihr aus. »Tja, Schwester, ich werde es dir nicht verraten. Du musst es schon selbst herausfinden. Es ist etwas, was man nicht erklären kann. Nur wissen. Verstehst du?«
    Lila verstand gar nichts. »Dann ist es also ein Geheimnis?«
    Sorcha schüttelte den Kopf und machte eine wegwerfende Handbewegung, die beinahe die Gardinen in Brand steckte, weil dabei kleine

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