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Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Titel: Lila Black 01 - Willkommen in Otopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Feuerstrahlen aus ihren Fingerspitzen schossen.
    Lila nickte und sandte ihre Ergebnisse an Sarasilien. Schließlich fragte sie ziemlich verzweifelt: »Sind Sie dann … sind Sie seine Elfenschwester?« Die Dämonin erstarrte, und Lila kniff die Augen zusammen und wappnete sich für den Fall, dass sie gleich gegrillt würde.
    Sorcha sah sie mit lodernden Augen an. »Sehe ich aus wie eine Elfe?« Dann schüttelte sie sich und lachte. »Ich auf diesem Biofood- und Makrameetrip? Du machst wohl Witze. Eher würde ich mir die linke Brust abschneiden.« Sie fuhr mit einer Kralle von Daumennagel durch die Luft, schnaubte verächtlich und stampfte mit dem Fuß auf. Ein leises Zittern lief durch die Fußbodendielen, und der Teppichboden roch plötzlich versengt. Sorcha summte, sichtlich belustigt, eine kleine Melodie vor sich hin. »Welcher Dämon würde denn so was wollen? Welches Wesen überhaupt? Ha!«
    »Dann ist es also was Seltenes«, sagte Lila.
    »Soweit ich weiß, Süße, ist er der Einzige«, sagte Sorcha. »Der Einzige, der überhaupt so was wie Grips hat, was nicht heißt, dass er viel davon hätte.« Sie seufzte. »Ich stehe ja so auf ihn. Ist er nicht toll?« Von da an war Lila nur noch zum Zuhören da, denn Sorcha schien keine Antworten zu erwarten und hatte nicht vor, auf dieses Thema zurückzukommen. »Ich liebe Mode-X. So düster und verrucht. So funky. Vielleicht mache ich auch mal welchen. Hey, was treibst du denn so lange, Legolas? Willst du das ganze Zeug da mitnehmen?« Sorcha zeigte auf das Mobiliar des Raums.
    »Davon gehört mir nichts«, sagte Zal und legte ein paar abgetragen aussehende Kleidungsstücke in eine Reisetasche. »Außer dem Bild.«
    »Oh, hat Titia dir das geschenkt? Ha. Schade, dass sie eine Fee ist.« Sorcha wandte sich an Lila und vertraute ihr an: »Elfen schläfern Feen ein, wenn sie ihnen zu nahe kommen. Ist so ein Aura-Ding, verstehst du?« Dann sprach sie wieder mit Zal. »Und all deine anderen Mädels hier auch, das ist ja wie ein verdammtes Nonnenkloster. Besinnst du dich auf deine alfheimischen Wurzeln, jetzt wo du von dort weg bist? Wirst du jetzt puritanisch?« Sie warf Lila lausbübische Blicke zu, während sie Schubladen öffnete und im Zimmer herumschnüffelte, mit ihren perfekt manikürten Fingern über die Möbeloberflächen strich, in rastloser Bewegung. Schließlich schien sie befriedigt und rollte sich wie eine Katze mitten auf dem Bett zusammen.
    Zal ignorierte sie wie ein verächtlicher Halbwüchsiger, ging in das längliche Ankleidezimmer und machte die Tür hinter sich zu.
    Sorcha drehte sich auf den Bauch und wandte sich wieder an Lila. »Da ist ein Spiel zwischen euch im Gang, stimmt’s?« Ihr Haar umwallte ihr Gesicht in Flammenzungen, und nur gründliche Zaubervorkehrungen verhinderten, dass es das Haus in Brand steckte.
    Lila weigerte sich, das mit dem Spiel zu bestätigen oder zu leugnen. Sie versuchte, so viel professionelle Gelassenheit zu wahren, dass es Sorcha irgendwie beeindrucken würde. Aber das war ein vergebliches Bemühen, da Dämonen für ihre Affinität zu wilder Magie bekannt waren. Kontrollieren konnten sie sie ebenso wenig wie alle anderen, aber sie vermochten sie unvergleichlich gut zu spüren und zu lesen.
    Sorchas entzücktes Grinsen wurde noch breiter. »Oh, du meine Güte, dich hat’s ja schlimm erwischt! Was ist es?«
    Lila zuckte die Achseln, gab sich so ahnungslos, wie es für einen Menschen angemessen war.
    »Ah, du weißt es noch nicht? Soll ich es für dich herausfinden?« Sorchas lange, spitze Zunge leckte begierig über ihre glänzenden Lippen. »Mach schon, bevor er zurückkommt. Es könnte dir einen Vorteil verschaffen. Ich bin wirklich gut in so was. Schnell, gib mir was von dir.« Sie sprang übers Bett zu Lila hinüber und streckte die Hand aus.
    Obwohl Lila hundert Gründe gewusst hätte, es nicht zu tun, konnte sie doch Sorchas Begeisterung und Charisma nicht widerstehen. Noch schlimmer als elfischer Zauber. Und dass Sorcha Zal mochte, stand außer Frage, seltsamerweise, da Dämonen und Elfen sonst bekanntermaßen nichts füreinander übrig hatten. Also öffnete Lila trotz ihrer Bedenken einen Reißverschluss an ihrer Jacke.
    Sorcha hüpfte vor Aufregung auf der Stelle, als Lila ihr eine Patrone mit Flechettes reichte. »Du bist so super!«, rief Sorcha und drehte die Nadelgeschosspatrone hin und her. »Schreckliche kleine Todbringer! Und jetzt noch was von Zal. Oh!« Sie hüpfte hinüber, hielt das Magazin an das

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