Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
Vom Netzwerk:
stark nach Katze, und knapp über ihrem Scheitel ragten aus seinem massigen Kopf die übergroßen Zähne. Er flüsterte fast: »Der Elf hat recht. Lass nicht zu, dass Verzweiflung deinen Weg bestimmt. Wenn du das zulässt, ist alles vergebens. Egal was passiert.«
    »Willst du mir sagen, ich soll keine Angst haben?«, fragte sie kühl, auch wenn ihr bewusst war, dass sie gemein zu ihm war.
    Er leckte sich über die Zähne, damit er weitersprechen konnte, ohne sich die Lefzen aufzureißen. »Wirst du dich von mir verabschieden?«
    »Nein«, sagte sie und umarmte seinen fremdartigen Körper, presste ihr Gesicht so stark in das dicke Fell, dass sie die Rippen an ihrer Wange spürte. Sein Körper erbebte mit einem Seufzen.
    »Manchmal ist es weiser loszulassen«, sagte er.
    »Mache ich trotzdem nicht«, antwortete sie und klammerte sich an ihn. Er klopfte ihr mit einer riesigen Pranke auf den Rücken, eine tröstende Geste, mit der er ihr verzieh. Sie wusste, dass es falsch war, aber sie konnte es trotzdem nicht ertragen. »Ich werd’s nicht tun.«
    Der Kobold sprang auf ihren Arm und kletterte auf ihre Schulter, wo er sich hinhockte. Malachi löste sich von ihr, und widerstrebend entließ sie ihn aus der Umarmung. Er wandte sich ohne ein weiteres Wort ab und ließ sich auf alle viere fallen, schüttelte leicht den Kopf, bevor er Tath anblickte. »Ich möchte auch deine Geschichte eines Tages hören, aber nicht als Teil der Menge.«
    »Das wirst du nicht«, sagte Tath mit unerschütterlicher Ruhe, als befände er sich nicht in der gleichen Welt wie die anderen, als wäre er unberührbar. Er löste seinen unnachgiebigen Blick die ganze Zeit nicht von Jack. Sein Körper zitterte weiterhin, aber er schien es kaum zu bemerken.
    Malachi trat zu ihm und drückte ihm etwas in die Hand. Dabei fing er den Blick des Elfen auf und formte »Iss es« so mit den Lippen, dass Jack es nicht sehen konnte. Dann schlenderte er auf Raubkatzenart um das Feuer herum, ging mit zuckendem, in eine Wolke aus schimmernder Dunkelheit gehülltem Schwanz an Jack vorbei. Lila sah ihm nach, bis er die Feen am Eingang erreicht hatte. Sie machten ihm Platz, um ihn aufzunehmen, und er reihte sich bei ihnen ein. Dann war er verschwunden, obwohl Lila ihn nicht hatte kleiner werden oder die Form einer dieser gesichtslosen Gestalten annehmen sehen. Sie bewegten sich unablässig, wurden aber nie wirklich erkennbar, als habe Jack ihnen nicht nur ihre Kräfte, sondern auch ihre Gesichter gestohlen.
    Tath schien Malachis Übergang gar nicht bemerkt zu haben, und obwohl Lila nach dem Ausschau hielt, was ihr wie ein Pfirsich erschienen war, sah sie es nicht mehr. Tath hatte es verschwinden lassen.
    »Also, Kobold«, schwadronierte Jack. »Wenn du dann so lieb wärest. Ich nehme dein Opfer an. Unser Elfenritter muss auf die richtige Zeit warten, aber den Rest will ich sofort.«
    Thingamajig klammerte sich leicht zitternd an Lilas Schulter, und seine Flammen loderten orangefarben, waren aber sehr klein. »Ich halte mein Versprechen«, sagte er. »Ich hoffe, dass du eine Lehre daraus ziehst, wenn dies Früchte trägt.« Er warf Madrigal einen Blick zu, die langsam nickte, als wisse sie, was er damit meinte. Sie kam mit langsamen, gemessenen Schritten zu Lila, wie ein Chirurg sich einem gefährlichen Patienten nähern würde, und streckte dem Kobold die Puppe hin.
    »Was ist das?«, fragte Lila Thingamajig flüsternd, aber er achtete nicht auf sie. Er blickte der Puppe, die fast so groß war wie er, ins Gesicht und atmete einige Male mit geschlossenen Augen tief durch, während seine Hände sich mit einer Geschicklichkeit bewegten, die Lila bei ihm noch nie bemerkte hatte. Sie formten etwas Weiches und Schleimiges. Schließlich drang ein Leuchten zwischen seinen kleinen Klauen hervor. Unter den stummen Blicken der anderen arbeitete er weiter daran, und dann streckte er die Hände mit dem Leuchten darin der Puppe hin.
    »Lass es bloß nicht fallen«, versuchte der Kobold einen Scherz, aber sein Blick auf das Licht war voller Schmerz und Trauer. Er spiegelte und verstärkte das, was Lila bereits verspürt hatte. Sie hob den Finger und berührte seinen mageren Fuß. Sein Schwanz zuckte und wand sich dann drängend um ihren Daumen, wobei sie sein kaltes Feuer auf der Hand spürte.
    »Das werde ich nicht«, sagte die Puppe mit ungewöhnlicher Ernsthaftigkeit und nahm das Licht in sich auf.
    Madrigal entfernte sich mit der Puppe, ging um das Feuer herum zu Jack. Der Kobold

Weitere Kostenlose Bücher