Lila Black 03 - Elfentod
Worte Malachi, dessen Gesicht den Ausdruck tiefer Nachdenklichkeit annahm. Er starrte unverwandt auf die Symbole auf ihrer Rüstung. »Mindestens eine fragte nicht«, sagte er. »Tatterdemalion ist nicht hier. Auch die nicht, die sich im Exil befanden.«
Sie trat näher zu Zal, und er umarmte sie, glitt um sie, als wäre er ihr Schatten. Am Feuer betrachtete Tath seine Arme eindringlich, als wären sie nicht echt, und biss die Zähne aufeinander, damit sie nicht klapperten. Seine Ohren und Füße waren blau vor Kälte.
»Auch ich habe die Frage nie gestellt!«, rief eine Stimme, die von einem Schuss begleitet wurde. Eine Kugel zischte an Lilas Kopf vorbei, prallte vom Fels vor Jacks Füßen ab und hätte sein Bein getroffen, wäre sie nicht von etwas Unsichtbarem abgefangen und in Staub verwandelt worden, der als silbriger Regen zu Boden rieselte.
Jack kniff die Augen zusammen. Er richtete sich auf und drückte die Brust raus, wie ein Junge, der zu sehr wie ein Mann aussehen wollte und stattdessen lächerlich wirkte. »Mad. Wie schön, dich zu sehen. Liebenswert wie immer. Ich habe deinen Geist.« Er ließ eine kleine, leuchtende Gestalt auf seiner Handfläche erscheinen. Dann schlug er mit der anderen Handflächen darauf und rieb sie aneinander, bis eine leuchtende Flüssigkeit zwischen ihnen hervorquoll und auf das Eis tropfte.
Eine große, in dicke Felle gehüllte Frau stieg im Höhleneingang von einem Wolf, dessen Schulterhöhe sie fast überragte. Das Tier knurrte so laut, dass die ganze Höhle in Schwingung geriet.
»Aber, aber«, sagte die Frau gelassen und lud im Gehen geübt die Waffe nach. »Jetzt sei nicht bockig. Du solltest dich lieber freuen, dass du so viele neue Spielsachen hast.« Sie trat langsam, aber gezielt auf Lilas Seite des Feuers und musterte einen nach dem anderen, ließ ihren dunklen Blick über sie gleiten, wobei sie Tath am längsten maß. Sie stellte sich nah genug neben Malachi, um seine massige Tiergestalt berühren zu können.
»Stellst du dich gegen mich, Mad?«, fragte Jack und zog die Lippen hoch. Es wirkte so sehr wie der typische Ausdruck eines Teenagers, dass Lila fast aufgelacht hätte.
»Ich gleiche nur die Chancen aus«, sagte sie. Ihre Haut leuchtete wie ein Apfel im warmen Sonnenlicht, und sie verbreitete den Geruch reifer Süße. Auf ihrer Seite des Feuers wurde es wärmer und feuchter.
»Du darfst dich nicht auf ihre Seite stellen«, sagte Jack bedeutsam. »Kein Schummeln.«
»Ich stelle nur sicher, dass alles gerecht abläuft«, antwortete sie ruhig und beachtete ihn nicht groß. Lila bemerkte, dass Malachi sich an sie lehnte und die rot-orangefarbenen Augen schloss, aber sie war zu sehr damit beschäftigt, Zals flüchtige Wärme zu spüren, um darüber nachzudenken.
»Endlich allein«, flüsterte Zal ihr zu.
Unterdessen holte Jacks Frau etwas getrocknetes Gras, einige Stöcke und Fell unter ihrer Kleidung hervor und fertigte etwas daraus, wobei sich ihre braunen Finger geschickt und gekonnt bewegten. Jack musterte sie mit widerwilliger Faszination, und in seinem Gesicht lag Sehnsucht. Zu ihren Füßen fuhr Tath damit fort, sich zwanghaft überall zu berühren; er rieb sich das Gesicht, streichelte seine Ohren, zog an Lilas altem T-Shirt. Er schien damit so vollauf beschäftigt, dass er alle erschreckte, als er sich plötzlich aufrichtete und die Arme an der Seite herabhängen ließ.
»Ich werde deine Frage stellen«, sagte er sachlich zu Jack, als hätte er darüber sehr lang nachgedacht und nur darauf gewartet, es auszusprechen.
Lila wollte ihn fragen: Bist du sicher? Bist du verrückt geworden? Aber er wirkte so entschlossen, dass sie es nicht fertigbrachte. Es hätte den Augenblick entweiht. Sie fühlte sich, als würde sie stürzen. »Ich werde …« Sie wollte sich als Jagdbeute anbieten, war sicher, dass sie zumindest eine gewisse Überlebenschance hatte und so einem der anderen dieses Schicksal ersparen konnte, aber Zal unterbrach sie mit fester Stimme: »Ich werde gejagt werden.«
Malachi öffnete die Augen und starrte Jack mit unverhohlenem Hass an. »Ich geselle mich zu deinen unfreiwilligen Gästen.«
»Und du kannst meine tiefste Sehnsucht haben«, flötete der Kobold aus dem Feuer zu Taths Füßen. »Was nicht viel wert ist, das sage ich dir. Aber wenn du es unbedingt haben willst, bitte…«
»Moment mal …«, sagte Lila und bemerkte zu spät, viel zu spät, dass ihr der Moment entglitt. »Nein.«
»Ja!«, sagte Jack, und seine Augen
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