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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Momenten auf beinahe einhundert Prozent an«, sagte sie, denn das war die einzige sichere Aussage, die sie treffen konnte.
    Eine Stimme neben ihrem Ohr sagte: »Ja, aber sogar die kommt in letzter Zeit auf den Hund. Ich sage dir doch, du sollst dich mal in etwas Spannendes verwandeln, ein Rennboot zum Beispiel, damit die KI was zu tun hat, aber du willst ja nicht hören.«
    Thingamajig ließ seine Tarnung als Rubin in Lilas Ohr fallen, machte sich auf ihrer Schulter breit und starrte Malachi unverhohlen an. Er beugte sich leicht vor und rieb sich mit zusammengekniffenen Augen die Hände, wie ein Bösewicht in einer Pantomime.
    »Er gibt im Bett sicher eine interessante dritte Partei ab«, sagte Malachi. »Heute ist er jedoch ungewöhnlich still.«
    »Weißt du was? Ich habe einen Namen!«, sagte der Kobold mürrisch und gab sich damit wieder seiner in letzter Zeit vorherrschenden trüben Laune hin.
    »Ja, und wenn du ihn herausgefunden hast, dann ruf mich an«, antwortete der Feenmann.
    »Mjah.« Thingamajig drehte ihm den Rücken zu, vergrub sein Gesicht in Lilas Haar, zielte mit dem Hintern auf Malachi und drückte einen gelben Flammenfurz heraus.
    »Kannst du dich in ein Rennboot verwandeln?«, fragte Malachi.
    »Nein. Wann kann ich den Gestadenläufer treffen?«, fragte Lila zurück.
    »So bald wie möglich«, sagte der Feenmann, stand auf und richtete seinen Mantel. »Ich muss gehen. Einige Angelegenheiten … naja, du wirst schon sehen.«
    Sie vermutete, dass er ihr mit seiner steifen Förmlichkeit signalisieren wollte, dass die Probleme in Otopia besonders ärgerlich waren. Normalerweise war er so locker, dass diese geschäftsmäßige Einstellung bei ihm das war, was eine Panikattacke für andere darstellte. Also nickte sie zustimmend und lächelte ihm beruhigend zu. Hoffentlich wirkte das nicht zu bemüht. Zudem versuchte sie sehr angestrengt, sich nicht einzugestehen, dass es ein Fehler gewesen sein mochte, sich auf den dämonischen Brauch einzulassen, zur Entschädigung zu heiraten. Ständig tanzten ihr Bilder wie aus einer billigen Varietéshow durch den Kopf, wie es wäre, den Rest ihres Lebens mit Teazle und Zal zu verbringen. Aber sie wollte nicht darüber nachdenken. Sie würde einfach die »Ignorieren«-Datei in ihrem Kopf auf einige Gigabyte erweitern.
    »Ich habe noch eine Frage, bevor du gehst. Weißt du etwas hierüber?« Lila griff sich in den Ausschnitt und zog den spiralförmigen Feenanhänger hervor.
    Malachi blickte gelassen darauf, aber seine Flügel zuckten unvermittelt und gaben eine dichte, funkelnde Wolke Kohlenstaub ab. Die dunklen Teilchen drehten sich und tanzten in der Luft, wobei sie kleine Wirbel formten. Sie sanken nicht zu Boden, sondern umschwirrten ihn, trieben zusammen, als wollten sie Formen bilden, ohne sich jedoch entscheiden zu können, welche. Plötzlich lag der Geruch von Zitronen in der Luft. Lila bemerkte einen räumlich begrenzten Anstieg der Magie, und ihre Vermutung wurde bestätigt, da Tath sich plötzlich zusammenzog, als er den Äther bemerkte. Die Spirale prickelte in ihren Fingern, als wäre sie mit einer kleinen Batterie verbunden, und ein dünner weißer Energiefaden schob sich zögerlich aus ihren Fingerspitzen darauf zu, berührte sie aber nicht.
    »Ist das der Anhänger, den du von der Eachuisge- Sängerinbekommen hast?«
    Lila erkannte in dem seltsamen Wort die offizielle Feenbezeichnung für Zals Backgroundsänger – Wasserpferdfee. »Poppy, die Nervige. Ja, genau.«
    »So ist das also.« Malachi klang beinahe schläfrig, und seine Augen blickten ins Leere. Er trat mit seiner üblichen Eleganz, aber langsam vor und hob die Hand, hielt jedoch wenige Zentimeter vor der Spirale inne. »Wann hat sie dir dies gegeben?«
    »Sie gab es Zal mit dem Auftrag, es mir zu bringen, kurz bevor er hierherzukommen versuchte und stattdessen in Zoomenon landete. Er gab es mir, als er zurückkam.«
    »Also trug er es bei sich, als er dort war …« Es war eine Aussage, keine Frage, darum sagte Lila nichts. Malachi wirkte ernst, sein Blick schien ziellos umherzuwandern und fokussierte sich dann auf die Spirale. »Ich nehme an, dass sie nicht gesagt hat, was es ist oder wofür es dient?«
    »Ein Glücksbringer«, sagte Lila und wiederholte, was Zal gesagt hatte. Er hatte dem Ganzen keine große Bedeutung beigemessen, darum hätte sie nie gedacht, dass der Anhänger mehr als ein Schmuckstück mit irgendeiner Feenspielerei sein könnte. So etwas bekam man für ein paar Pfund

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