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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Verantwortung hat, ist so, als sagte man Wasser, dass es nass ist.« Dann kehrte der Ärger zurück und wurde zu Entschlossenheit: »Ich bin, was ich bin. Und ich sage dir, du bist in Machenschaften geraten, die tiefer und düsterer sind, als du verstehen kannst. Aber du stürzt dich ohne zweiten Gedanken hinein, ganz wie die bei den Feen besonders beliebten Kinder. Ohne zu zögern. Im Herzen ein Kind. Mit Dämonen verheiratet. Aber du kennst sie nicht …«
    »Und ob ich sie kenne«, sagte sie und dachte an den Suk, die glorreiche, tödliche Gewalt, die jeden Tag erfüllte.
    »Du kennst, was sie dir zeigen«, sagte Malachi sanfter, sodass sie sich wünschte, er wäre wieder wütend. »Und wir machen es nicht anders. Und die Elfen ebenso. Das ist alles.« Er blickte auf ihre Stirn und ihr Haar, auf die roten Strähnen, die von der gleichen tödlichen magischen Energie eingefärbt worden waren, die sie ihre Gliedmaßen gekostet hatte.
    »Ich mache mir nichts vor«, beharrte Lila und war wütend, obwohl sie wusste, dass er nur laut dachte. »Ich brauche keinen Schutz. Ich bin kein kleines Mädchen.«
    Sein Blick sagte aus, dass er da anderer Meinung war, und dafür warf sie ihm einen finsteren Blick zu.
    »Pack den Stachel weg«, murmelte Thingamajig aus ihrem Haar. »Ich hätte gedacht, dass du mehr Verstand besitzt, Feenmann. Das Mädel will nicht wissen, was sie weiß.«
    »Die Aussage eines Profis«, gab Malachi zurück. Er lehnte sich vor und küsste die Luft neben Lilas Wange. »Richte den Jungs einen Gruß von mir aus.«
    Sie schloss die Tür hinter ihm und lehnte sich dagegen. Damit stand sie dem Balkon mit der Unzahl geschmückter Körbe gegenüber, aber sie sah noch immer nur Malachis todernstes Gesicht vor sich. Wenn sie es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, hätte sie nicht geglaubt, dass ihm jemals etwas Angst machen könnte.

 
4
     
     
    Ihren Urlaub abbrechen zu müssen war ungefähr so angenehm wie ein Loch im Kopf, aber zu der brennenden Neugier auf die Informationen von Madame trat nun das unangenehme Gefühl, das Malachis Besuch hinterlassen hatte. Dazu kamen der erwähnte Gestadenläufer und Zals Entdeckungen während und nach seinem Besuch in Zoomenon. Alles zusammen sorgte dafür, dass sie es nicht mehr ertragen konnte, untätig herumzusitzen. Sie beschloss, baldmöglichst aufzubrechen, und machte sich daran, ihren Rucksack zu packen, um nichts zurückzulassen, mit dem die Dämonen herumspielen konnten. Da wären beispielsweise Artilleriegeschosse, Patronen oder die schmalen Phiolen mit unterschiedlichsten Biochemikalien, aus denen sie die verschiedenen Drogen und Medikamente mischen konnte. Sie ging sorgfältig und methodisch zu Werke und nutzte die Zeit, um die Erinnerungen an die Motten aus dem Speicher ihrer KI in ihr Gedächtnis zu übertragen. Sie las während der Arbeit.
    Die Motten waren eine Unterart der Feen. Es wurde vermutet, dass sie schon vor der Bombe allein oder zu zweit nach Otopia gekommen waren, und sie waren als wahrscheinlichste Verursacher für die Mottenmann-Vorfälle in den USA in die Annalen der Kryptozoologie eingegangen. Heute gab es die USA natürlich nicht mehr, nur die unzähligen kleinen Inseln mit ihren winzigen Buchten – unabhängige Staaten, Städte und Orte, die sich zwischen den endlosen Kanälen des Flusses Fluvia drängten und die zusammen Millefoss genannt wurden. Auch in Europa, Asien oder Australien war nicht mehr viel von der scheinbar so zeitlosen Geographie übrig, und sogar die Ozeane und ihre Strömungen hatten sich verändert – so stark, dass die ganze Bombengeschichte regelmäßig angezweifelt wurde, und zwar nicht nur von den Bewohnern der offenbarten fünf anderen Welten. Lila hatte jedoch keine Lust, die Vergangenheit zusammenzupuzzlen, sie wollte nur darüber informiert werden, wie man mit menschengroßen geflügelten Feen fertig wurde, wenn sie nicht grundsätzlich von freundlicher Natur waren, so wie Malachi oder die Hunderte anderer Feen, die legal in Otopia lebten und arbeiteten.
    Die Motten entstammten dem Teil des Feenreichs, der eher tierisch als menschlich war, in dem auch viele Kreaturen zu finden waren, die man früher nur aus kryptozoologischen Abhandlungen kannte. Die Feen bezeichneten sie mit dem Wort ›sluagh‹, das bestimmte Feenarten bezeichnete.
    Pah,  sagte Tath, der sozusagen über ihre Schulter hinweg mitlas. Die Sluagh sind keine Feen. Das ist wieder typisch Feenart, einfach sorglos mit Begriffen um sich zu

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