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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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bei jeder Fee an einem Zelt- oder Rastplatz. Es waren magische Gegenstände, die einzigen, die in Otopia zurzeit erlaubt waren, und sie beinhalteten meist eine kleine Verzauberung, die beispielsweise die Augen heller leuchten ließ oder, im Falle des berühmten Feengeschirrs, den Geschmack des Essens verbesserte.
    »Tja, er hat wirklich Glück gehabt, so lange auf Zoomenon zu überleben, eine Quelle geordneter Energie in dieser Welt zu finden, eine Menge uralter Geister nach einem Jahrtausend der Qual zu befreien und dadurch genau das beschämende Geheimnis in der elfischen Geschichte zu enthüllen, das ihm die Beweise dafür lieferte, dass die nächtlichen und die lichten Elfen Blutsverwandte sind. Das war wirklich großes Glück.« Malachi hatte geflüstert und ließ nun die Hand sinken, ohne die Spirale berührt zu haben. Kohlenstaub umschwirrte sie, näherte sich und wich zurück, als würde er abgestoßen oder hätte Angst. Er schüttelte den Kopf und riss sich damit aus der Trance. »Hast du jemals versucht, es loszuwerden?«
    »Nein, warum sollte ich?«
    »Du solltest Poppy fragen, wo sie es gefunden hat.«
    Zum ersten Mal seit langer Zeit dachte Lila an Zals Entführung – es waren Feen daran beteiligt gewesen, auch wenn Elfen die Sache ausgeheckt hatten. Sie wollte es gerade erwähnen, da sagte Malachi: »Und der andere Anhänger? Der ist nicht von feeischer Art.« Er musterte den Talisman aus zusammengekniffenen Augen.
    »Sarasilien gab ihn mir. Ein Andenken«, murmelte sie, obwohl sie wusste, dass nur der Anhänger die ganzen magisch Geprägten in ihrer Nähe davon abhielt, Tath zu bemerken. Sie wusste nicht, welche Magie der Elf bei der Fertigung benutzt hatte, obwohl sie dabei gewesen war. Es hatte wie eine alltägliche Geste gewirkt, aber Malachi hatte ihr schon mehr als einmal erklärt, dass Gesang und Tanz bei den magischen Künsten nur schmückendes Beiwerk waren. Mächtige und einfache Zauber wurden gleichermaßen in einem Augenblick gewirkt, und wahrhaft Geprägte brauchten dafür auch keine Hilfsmittel. Sie hatte ihm nicht recht glauben wollen, vor allem weil Feen viel erzählten, wenn der Tag lang war, aber langsam zweifelte sie an ihrer Einstellung.
    »Das ist eine dermaßen umfassende Untertreibung, dass ich mich schon wieder wie in der alten Heimat fühle«, sagte Malachi und richtete sein Jackett. Plötzlich schossen die schimmernden schwarzen Wolken wieder in seine Flügel und seine Haut zurück, wie Eisenspäne, die von einem Magneten angezogen wurden. »Als Nächstes behauptest du noch, deine neue Familie bestünde aus ganz normalen Leuten. Ich mache mich auf den Weg. Wir sehen uns in der Zentrale.« Er blickte sie eindringlich aus Bernsteinaugen an, was bedeutete, dass sie besser bald dort auftauchte und er sehr wohl bemerkt hatte, dass sie wichtige Informationen verschwieg.
    »Sicher«, sagte Lila und brachte ihn zur Tür.
    Bevor er sich abwandte, ließ er noch einen letzten Blick durch den Raum schweifen und verharrte bei dem großen, zerwühlten Bett. »Es ist ein Jahr vergangen, seit du aus Alfheim zurückkamst, hm? Du bist weit gekommen, Schätzchen.«
    »Es ist nicht so, wie es aussieht.«
    Er nickte, und sie wünschte sich sehr, dass er nicht mehr so ernst wäre, als wäre er ihr trauriger, weiser Vater oder so. Ihr eigener Vater hingegen … nein, sie konnte sich nicht einmal vorstellen, wie sie ihm das erklärt hätte. ›Hallo Papa, das ist mein Ehemann. Er ist ein Elf. Und ein Dämon. Ja, beides zugleich. Ich weiß, das ist seltsam, aber anscheinend geht es. Und das ist mein anderer Ehemann. Er ist nur ein Dämon, und wir leben alle zusammen. Ach so, da ist noch dieser tote Elf, an dessen Ermordung ich vor sechs Monaten beteiligt war – mit ihm gehe ich nicht ins Bett, aber er lebt in meinem Körper … Und dies ist Thingamajig. Dämon? Öh, ja, nun, nur ein Kobold. Wie eine Katze, aber nervenaufreibender. Er lebt neben meinem Kopf. Ja, Ehemann im eigentlichen Wortsinn. Soll ich dir dein Bier aufmachen?‹ Und dann könnte sie gar nichts mehr sagen, weil sie buchstäblich vor Scham gestorben wäre.
    Der Feenmann sah ihr in die Augen. »Du musst dich mir gegenüber nicht rechtfertigen«, sagte er. »Ich will dich nur in Sicherheit wissen.«
    Sie mochte nicht, was in dieser Aussage mitschwang, und so platzte es aus ihr heraus: »Du bist nicht für mich verantwortlich, also vergiss es.«
    Ärger verhärtete seinen Blick, aber dann lachte er. »Einer Fee zu sagen, dass sie keine

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