Lila Black 03 - Elfentod
hatte, für das sie nicht auf ihm herumklettern musste. Sie setzte sich auf ihre Hacken.
»Es ist sehr schlimm!«, sagte sie und bot mit weit aufgerissenen Augen ein Abbild mädchenhafter Verzweiflung. Immer mehr gelbe Strahlen erschienen in ihrem Haar, und Stellen, die gerade noch schwarz gewesen waren, färbten sich zunehmend dunkelblau. Es lag am Sonnenaufgang, erkannte Lila. Sie spiegelte den Himmel wider.
»Tu, was du kannst«, sagte Lila. »Ich bin mit meinem Latein am Ende.«
Teazle warf sich nach vorne, aber Lila ließ sich so heftig auf ihn fallen, dass sie Angst hatte, ihm noch etwas zu brechen. Er fauchte und schnappte, und seine Wut wuchs zunehmend, weil sie ihn dominierte. Gleichzeitig erhitzte sich sein Leib auf eine andere Weise. Er war erregt. Auf die Herausforderung, einen wütenden, geilen Dämon zu bändigen, konnte sie verzichten, auch wenn er so schwer verletzt war. Die Nymphe wirkte nicht so, als hätte sie gegen ihn eine Chance, also durfte sich Lila keine Unachtsamkeit erlauben.
»Beeil dich, zur Hölle noch mal«, murmelte sie und versuchte, nicht zu besorgt zu klingen.
Nixas warf Lila einen amüsierten und auch bewundernden Blick von Frau zu Frau zu, als auch ihr die Veränderung in Teazles Verhalten auffiel. »Er steht wirklich unter Strom.« Die Fee war wieder größer geworden, und erneut wechselte ihre Farbe, diesmal zu einem sanften Blau, das von einem inneren Feuer gespeist schien. Ihr Mund war tintenschwarz, und sie hatte die Augen geschlossen. Ihr Gesicht war nur einen Fingerbreit von Teazles Haut entfernt, und ihre Nasenlöcher bebten, als sie auf seine Wunden hauchte. Dabei wurde ihr Körper etwas dunkler, dann legte sie den Mund auf seine Haut, die Lippen zu einem Kuss geschürzt, der jederzeit in einen Biss übergehen konnte, und etwas flackernde, zähe Flüssigkeit drang zwischen ihren Lippen hervor und in sein Fleisch ein.
Er zischte und knirschte mit den Zähnen, während sich sein Körper vor Schmerz verkrampfte, aber er hielt still, und als sie sich wieder aufrichtete, erschauderte er wohlig. Sein Knurren wurde zu einer Art Schnurren.
»Das war die geringste Wunde, Dämon«, sagte sie mit seltsamer Wonne in der Stimme. Ihre Augen waren weit geöffnet und wach, und ihre Finger suchten nach einer weiteren Verletzung. »Ich brauche mindestens eine Woche, um dich einigermaßen wieder hinzubekommen. Und dann auch noch Medusoidgift. Ich kann nicht mehr als die Hälfte davon heute aus dir herausholen. Selbst wenn ich dich wieder auf die Beine bekomme, wirst du langsam sein.«
»Mach voran, Hure«, knurrte Teazle. Er schob seine Schnauze in die Ecke der Ladefläche und presste sie fest dagegen, um sich selbst unter Kontrolle zu halten.
Nixas leuchtete auf und wiederholte ihre Behandlung an einer anderen Stelle.
Teazle bäumte sich auf. Lila spürte seine Knochen in ihrem Griff knirschen, weil seine Gegenwehr sie zu unglaublichem Krafteinsatz zwang. Dann ließ er locker, und auch Nixas legte eine Pause ein, darum ließ Lila ein bisschen nach, damit seine Gliedmaßen wieder durchblutet wurden. Teazle rammte seinen Kopf gegen die metallene Seite des Pick-ups, als wolle er sich selbst bewusstlos schlagen, und brachte ihn damit zum Wanken. Einer seiner Flügel schob sich langsam unter Lilas Unterarm hervor.
»Sei still«, sagte Lila. »Die Nachbarn sind so schon schlimm genug. Es muss nur einer von ihnen rüberkommen, um zu schnüffeln. Sie machen es Max wirklich schwer hierzubleiben, ohne dass wir ihnen wirklich etwas an die Hand geben, das sie gegen sie benutzen können.«
»Flotter Dreier mit Fremdweltlern in einem Bay-City-Vorort bringt die Nachbarn auf die Palme«, flüsterte Nixas und kicherte.
»Nur weil dir das weiter oben an der Küste zwei Millionen Dollar eingebracht hat«, murmelte Lila.
»Ach, diese Story verschafft mir in der Stadt noch immer die eine oder andere Einladung zum Essen«, sagte Nixas. »Motten hin oder her.«
Teazle wand sich, und um sich von seiner wachsenden Erektion abzulenken, fragte Lila: »Was machst du dann hier, wenn du in der Stadt wegen deiner Berühmtheit immer noch gern gesehen wirst?«
Nixas versorgte eine weitere Verletzung Teazles und sagte dann: »Sie mögen mich. Ich mag sie nicht. Sie haben nur schmutzige Gedanken.«
»Vergib mir, dass ich so dumm bin«, sagte Lila und wagte es nicht, sich zu bewegen, weil Teazle sich aufbäumte und knurrte. Er schlug die Schnauze gegen den Pick-up, und sie hörte und fühlte, wie eine Beule
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