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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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gefertigtes Pferd. Lila drehte ein Stück Schädel um, an dem ein Geweih hing, und sah dann am Hals ein seltsames Funkeln. Sie schob ein Stück Kleidung beiseite und starrte auf einen langen Lederriemen, an dem die unverkennbare Form eines industriell hergestellten Aluminiumdosenverschlusses hing, etwa von 1970.
    Zal blickte ihr über die Schulter. »Fremdweltlermetall. Bietet einen starken Schutz vor Geschossen.« Er betrachtete die Überreste etwas länger. »Nun ja … dein Schuss liegt etwa zwei Zentimeter neben der Mitte, also hat der Ring wohl sein Bestes gegeben.«
    Thingamajig tanzte auf ihrer Schulter und schoss dabei mit Daumen und Zeigefinger auf den toten Feenmann. »Heh!«, sagte er immer wieder, bis Lila ihn von der Schulter wischte. »Hey!«
    Sie richtete sich auf, nachdem sie die letzte Kugel gefunden hatte, und sah sich um. Der graue Himmel wurde noch grauer. »Vorschläge? Malachi hat uns davor gewarnt, irgendwohin zu gehen.«
    »Aber das Irgendwo hat uns trotzdem gefunden«, sagte Zal und warf den Leichen einen letzten Blick zu. »Ich sage, wir bleiben in Bewegung. Möglichst schnell. Das hier ist offenes Gelände, und die Nacht bricht herein.« Er klang unsicher, als wäre er selbst nicht vom Erfolg einer Flucht überzeugt.
    Sie scannte die Umgebung – keine Anzeichen von Zivilisation.
    »Ich stimme Langohr zu«, sagte der Kobold und wischte sich die matschverschmierten Klauen an einem Büschel Gras ab.
    Lila machte einen Schritt nach vorn.
    »Aber nicht in die Richtung.« Thingamajig sprang unvermittelt auf ihr Bein und kletterte wie ein Affe ihren Rücken bis zum Kopf hinauf. Dort stellte er sich auf die Zehenspitzen, hielt sich mit den Krallen in ihrem Haar fest und schirmte die Hand mit den Augen ab. »Ich habe kein gutes Gefühl bei dieser Richtung. Der Berg dort … Der sieht schrecklich vertraut aus, wie das Schimmern im Glasauge einer alten Dame, bevor sie dich in den Ofen schubst. Gehen wir in die andere Richtung.«
    Sie drehten sich um …
    »Dahin auch nicht«, sagte er bestimmt. »Die Jacks kamen aus der Richtung.«
    »Er hat recht.« Zal zeigte auf die Spur aus Blutstropfen, die sich hier und da zwischen den Blüten zeigte.
    »Entscheide dich verfickt noch mal endlich!«, blaffte Lila, deren Atem sich plötzlich als Nebel niederschlug. Auf dem Gras um sie herum zeigte sich weißer Frost, und dann wurden die Halme schwarz.
    Der Kobold wies in eine Richtung, Zal ebenfalls. Sie wiesen in entgegengesetzte Richtungen.
    »Moment mal«, sagte Zal. »In welche Richtung hast du dich gerade umgedreht?«
    »Ich weiß nicht … so rum …«, sagte sie und begann sich zu drehen, aber er hielt sie auf.
    »Nicht linksherum drehen«, sagte er.
    »In die andere Richtung … fällt es schwer …« Sie konnte es nicht erklären, aber es war so. Trotzdem drehte sie sich rechts herum. »Gleicht es das wieder aus?«
    Er zuckte mit den Schultern und blies eine Atemwolke aus. »Es ist immer noch kalt. Gehen wir.«
    »Meine Richtung gefiel mir besser«, grummelte der Kobold und glitt an ihren verhedderten Haaren wieder auf ihre Schulter hinab.
    »Aber in meiner Richtung stehen Menhire«, sagte Zal und zitterte. Seine Kleidung war für so ein Wetter nicht geeignet.
    Lila scannte die Umgebung, aber erst bei maximaler Vergrößerung konnte sie etwas erkennen, das Menhire sein könnten. »Woher weißt du das?«
    Er wies mit den Fingern auf seine Augen und dann auf die Umgebung. »Magisches Wesen in einer magischen Welt«, sagte er. »Diesmal gewinne ich.«
    Sie eilte an seine Seite. »Ich mag es, wenn du gewinnst.«
    Er beugte sich zu ihr herunter und küsste sie auf den Kopf, wobei er dem Kobold elegant auswich. Sie freute sich innerlich sehr über diese Geste, schmeckte Zitrone, und mit dem Geschmack kamen die grausam angenehmen Erinnerungen an die Wochen, die sie vor dieser Katastrophe und nach der Hochzeit miteinander verbracht hatten.
    »Also, wer waren diese Kerle?«, fragte sie, als sie etwa einen Kilometer hinter sich gebracht hatten, den Hügeln vor ihnen aber nicht erkennbar näher gekommen waren.
    »Eine Art Feld- und Waldgeister, vermute ich«, sagte Zal. »Aber nur Überbleibsel. Sie sahen fast alle gleich aus.«
    »Wie Klone.«
    »Ja. Ich glaube, sie waren nur das Echo einer Ur-Fee oder so was. Sie sind mit der Jagd verwandt.«
    »Die Jagd … Malachi sagte etwas darüber. Er sagte, wir müssten eine finden, um die Motten zu erledigen, etwas in der Art.«
    »Und jetzt haben wir ein paar von ihnen

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