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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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durch die Bäume folgte.
    »Du magst J … ihn also nicht?«, fragte Lila. Sie wollte den Entscheidungsprozess so lange wie möglich hinauszögern und sehen, ob sie Malachis Puppe nicht irgendwie in die Finger bekommen könnte.
    Gulfoyle beugte den Kopf über die Puppe, murmelte und sagte dann lauter: »Der Sklave darf nicht über den Herrn sprechen.« Sie warf Lila einen gezierten Blick von der Seite zu. »Weißt du, wie oft wir uns gedreht haben?«
    Lila schüttelte den Kopf. »Wie, gedreht?«
    »Das Jahr über«, sagte Gulfoyle. »Rund und wieder rund, und doch kommen wir immer wieder an den gleichen Ruhepunkt, der einfach nicht weichen will. Wir haben uns sogar rückwärts gedreht, um es zu überprüfen, wie die Schraube auf ihrem Weg, aber im Gegensatz zur Schraube drehen wir uns und drehen uns, kommen aber nicht tiefer. Vom Winter zum Frühling zum Sommer zum Herbst. Zehn mal zehntausend Umdrehungen. Wir stecken fest. Wir alle. Wir sind zusammen in diesem Kreislauf gefangen.« Ihre Stimme veränderte sich bei diesen Worten. Mal lachte sie fast, dann war sie voller Verbitterung und Wut. »Wenigstens gehört ihr ihm nicht. Sonst hätte ich nicht mit euch gesprochen. Ihr wäret gestorben und zu meinen Bäumen geworden, wie all die anderen, die er ausgeschickt hat, um mich zu verspotten.« Sie wies zur Seite, und sie sahen einen verdrehten Stamm mit einem gequälten und verzogenen Gesicht, das im Holz gefangen und Teil davon geworden war.
    »Herrin!«, flüsterte er, als sie vorbeiging. »Bitte, lasst mich frei. Ich habe doch nichts getan!«
    Aber sie beachtete ihn nicht und ging weiter. Bald ließen sie ihn hinter sich, aber andere kamen in Sicht. Ihre Stimmen waren durch die Verwandlung in Holz stark angegriffen. Ihr Flehen klang wie Klopfen oder das Heulen des Windes. Gulfoyle ignorierte sie allesamt.
    »Darf ich meinen Boten haben?«, fragte Zal und schob sich zwischen die Fee und Lila.
    »Vielleicht«, sagte sie. »Wenn du versprichst, ihn mir rasch wiederzugeben.«
    »Das werde ich«, sagte er.
    Sie reichte ihm die Graspuppe und trat eilig beiseite, wobei sie ein Gähnen unterdrücken musste. Sie schüttelte sich und warf ihm einen nachdenklichen Blick zu, dann Lila, und beobachtete, wie sie auf die Handlungen des anderen reagierten.
    Lila mochte dieses eindringliche Mustern nicht. Sie lehnte sich zu Zal und hörte das Flüstern der Puppe, doch deren Stimme wurde beinahe vollständig von Zals Andalun- Leibaufgesogen, der die Puppe umhüllte, um sie zu beruhigen. Gleichzeitig berührte er Lilas Gesicht mit sanfter Zärtlichkeit.
    »Malachi sagt, dass ihr nur einer Frau auf einem Wolf trauen dürft. Er wird bei den Wirbelnden Steinen auf euch warten.«
    »Kannst du zu ihm zurückkehren?«
    »Nein. Ich stecke jetzt fest. Wie ihr alle. In den Drehungen stecken wir fest. Gebt mich nicht wieder dieser Hexe zurück. Sie missbraucht mich.«
    »Wenn ich es nicht mache, bleibst du mir was schuldig«, sagte Zal.
    »Du hast mich beim letzten Mal ertränkt!«, sagte die Puppe.
    Lila verstand den Zusammenhang nicht und runzelte die Stirn.
    »Und diesmal werde ich dich aufzwirbeln, aber das sind die einzigen Alternativen.«
    Die Puppe grummelte, nickte aber. »Beim nächsten Mal, Elf, wirst du …«
    Aber Zals Finger hatten den geschickten Knoten bereits gelöst. »Oh!«, sagte er und spielte überzeugende Überraschung. Er zeigte der enttäuschten Gulfoyle das Gras. »Das hat nicht lang gehalten. Schlampige Arbeit.«
    »Dein Freund, der sie ausschickte, warnt euch zweifelsohne vor uns allen«, sagte sie und ging den immer gleichen Weg entlang, wobei ihr Haar aus Zweigen wogte, als sei es weich, und eine Eule ausspuckte, die den Weg zurückflog.
    »Danke für deine Geschichten«, sagte Zal, »aber wenn es sonst nichts mehr gibt, sind wir hier fertig und verabschieden uns.« Er blieb stehen. »Ich vermute, dass du der Nachhut Bescheid gegeben hast.«
    »Aber ich habe euch noch nicht alles erzählt«, sagte die Fee, blieb ebenfalls stehen und drehte ihnen den Oberkörper halb zu. Der Wind verebbte, und der Wald wurde still. Lila interpretierte dies als schlechtes Vorzeichen.
    »Wir sind nicht sonderlich neugierig«, sagte Zal leichthin. »Und wir müssen woanders hin.«
    Gulfoyle zögerte, und ihre Ausstrahlung änderte sich. Sie wirkte nun eher etwas gekränkt als arrogant. »Ich habe seit fünfzehntausend Jahren keinen Besuch mehr gehabt«, sagte sie nachdenklich. »Und dann kommt ihr, tötet meine Jacks mit Eisen und

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