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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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müsst uns ins Feenreich bringen«, sagte Malachi und wählte seine Worte mit Bedacht.
    »Aber das kannst du doch auch«, sagte Viridia und zog ihren Sarong im warmen Nachtwind enger.
    »Nur in die oberen Regionen«, sagte Malachi.
    »Du willst tief ins Innere vordringen«, sagte Poppy mit Abscheu. »Das habe ich mir schon gedacht. Aber was wollt ihr dort unten?« Sie erschauderte bei der Vorstellung.
    »Hast du Angst?«, fragte Teazle mit verschränkten Armen und machte seine Geringschätzung deutlich, dass sie wegen einer Kleinigkeit so ein Gewese machten.
    »Nein. Das ist es nicht«, sagte sie und streckte ihm die Zunge heraus. »Nur kommt man von manchen Orten nicht so leicht wieder weg, wie man hinkommt, und je tiefer man geht, umso … fundamentaler … wird alles. Einige von uns mögen die Fundamente nicht, wisst ihr? Wir sind heute zivilisierter als damals.«
    »Da habe ich anderes gehört«, sagte Teazle. Seine tiefe Stimme übertönte das Rauschen der Wellen und die Stimmen der Mädchen. Sie blickten verwundert drein, weil ihre kleinen Zauber nicht wirkten. »Wir verschwenden unsere Zeit.«
    Doch Poppy war nicht so leicht zu beeindrucken. Sie wandte sich ihm ganz zu und flirtete: »Ich wusste gar nicht, dass Dämonen so hübsch sein können.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Feen noch verlogener sein können«, antwortete er. »Für meine wahre Form hättest du keine so lieblichen Worte parat, und wenn du jetzt nicht tust, was unser Freund verlangt, dann wirst du diese Erscheinungsform sehr bald besser kennen lernen, als dir lieb ist.« Seine Stimme klang fast ebenso schmeichelnd wie ihre. Er lächelte kalt.
    Poppy stand der Mund offen.
    »Wir waren zu lange bei den albernen Menschen«, murmelte Viridia. »Es wird Zeit, dass wir mal wieder was unternehmen, das über Affären und Kartenspiele hinausgeht.«
    »Es liegt an dem Anhänger, oder?«, fragte Poppy, drehte sich um und stupste Viridia heftig mit dem Finger in die Seite. »Du musstest ihn ja unbedingt holen und ihr geben.«
    »Mach mir keine Vorwürfe«, blaffte Viridia und stupste ebenso heftig zurück. »Du hast ihn zuerst gesehen. Es war deine Idee.«
    »Meine Damen«, sagte Naxis sanft und trat zwischen die beiden. Die Spitzen seines grausilbernen Haars wirkten im Mondlicht schwarz, wie ein seltsamer Fuchspelz. Er war so hübsch und charmant, wie sie schön waren, und legte ihnen je einen Arm um die Schulter. »Streiten wir nicht über Vergangenes. Ihr habt euer Bestes gegeben, um die Katastrophe abzuwenden, aber der Schlüssel ist ein Artefakt und hat als solches Mittel und Wege, seinen Willen durchzusetzen. Man kann niemandem einen Vorwurf machen. Die Frage ist jetzt lediglich: Werdet ihr seinem Ruf folgen? Immerhin hat er euch unter allen Feen erwählt, damit ihr ihn wieder ins Spiel holt. Es wäre eine Schande, eine solche einmalige Gelegenheit zu verpassen, an großartigen Ereignissen teilzunehmen, wenn doch alles in euch danach schreit mitzumischen.«
    Malachi schmunzelte innerlich, zeigte es aber nicht. Nax hatte einen glühenden Zauber. Er wirkte sogar bei Experten wie Poppy und Viridia. Und er war den Göttern dankbar, dass nicht er diese Rede halten musste, denn bei ihm hätte sie eher verzweifelt geklungen, statt den Nachhall wahrer Größe in sich zu tragen. Geschickt Worte zu wählen, war nie sein Ding gewesen. Er fing Teazles Blick auf und vermutete ähnliche Gedanken bei dem Dämon.
    Poppy schmollte einen Augenblick länger, dann wandte sie Malachi huldvoll den Blick zu. »Also, wo sind sie?«
    »Umeval«, sagte er.
    »Iiiehh!« Poppy hielt sich beide Ohren zu und kreischte schmerzerfüllt auf. Die anderen schüttelten den Kopf und warfen ihr tadelnde Blicke zu. In der Ferne bellten Hunde, und Katzen antworteten ihnen jammernd. »Der Ruhepunkt!« Sie warf Teazle einen vielsagenden Blick zu.
    »Davon kann er nichts wissen. Ich wette, Zal weiß es auch nicht. Oder? Sie wissen nichts darüber. Es gibt keinen Weg hinaus, und Jack jagt ewiglich. Da können wir nicht hin, wir würden Sklaven in seiner Karawane werden. Es geht nicht! Es geht einfach nicht!«
    »Pop«, sagte Viridia scharf. »Lila hat den Schlüssel.«
    »Und Jack will den Schlüssel haben!«, sagte Poppy. »Er wird jeden töten, der ihn davon abhalten will. Er ist völlig verrückt! Wir dürfen uns ihm nicht nähern! Es war Irrsinn, ihn dorthinzubringen. Sobald er Wind davon bekommt, wird er sie in Stücke reißen. Malachi, was hast du dir dabei nur gedacht?«
    »Ich glaube,

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