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Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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Essig-Steinmeier.
    Natürlich wusste Lilli das noch. Trixi hatte den kleinen Otter, der zu Lillis liebsten Tieren im ganzen Zoo gehörte, mit einem Krebs gelockt, so dass er immer wieder gegen eine Glasscheibe gesprungen war – so lange, bis er Nasenbluten bekommen hatte! Trixi tat das Ganze heute furchtbar leid, das wusste Lilli.
    »Trixi habt ihr eine zweite Chance gegeben«, sprach die Direktorin weiter. »Und ihr habt es nicht bereut, oder?«
    Lilli schüttelte den Kopf.
    »Trina hat auch eine zweite Chance verdient«, sagte Frau Essig-Steinmeier. »Und ich werde ihr eine geben. Eine Woche lang soll sie im Zoo aushelfen, und dann entscheide ich, ob sie ihre Ausbildung wieder aufnehmen darf.« Sie beugte sich ein Stück zu Lilli herunter. »Ich würde mir wünschen, dass Jesahja und du Trina ebenfalls die Gelegenheit gebt, ihren guten Willen zu beweisen.«
    Lilli wusste nicht, was sie davon halten sollte.
    Nun ergriff Trina das Wort. »Ich hab damals ziemlichen Mist gebaut, das stimmt.« Ihre Stimme klang unsicher. »Ich war echt nicht nett. Also … eher richtig gemein«, gab sie zu. »Aber das tut mir inzwischen leid. Echt. Ihr habt mir ja eigentlich nie was getan. Im Grunde hab ich gar nichts gegen euch. Echt nicht! Wahrscheinlich war ich nur eifersüchtig.« Sie schaute Lilli an. »Du kannst so krass gut mit Tieren umgehen. Und du«, wandte sie sich an Jesahja, »du hast echt was in der Birne.« Sie lachte verlegen. »Also … ich bin nicht gerade die Hellste. Das weiß ich. Ist halt so. Aber Tiere mag ich wirklich gern! Echt. Ich kann natürlich nicht mit ihnen reden oder so was, aber ich kann sie versorgen und mich um sie kümmern und so. Im Zoo zu arbeiten ist echt viel besser als im Eiscafé oder in der Fabrik zu jobben. Oder nur zu Hause rumzuhängen. Da hab ich bloß am Computer gezockt und bin voll versumpft. Echt übel.«
    Lilli schwieg. Meinte Trina es ernst?
    »Ich muss wieder was machen«, sprach Trina weiter. »Und ich will am liebsten hier arbeiten! Ohne Scheiß – ich will mich wirklich bessern. Trixi hat es ja auch geschafft. Irgendwie kommt sie jetzt voll gut klar mit der Schule und so. Und mit dir.«
    Lilli konnte nicht widersprechen.
    »Kannst du beweisen, dass du es ernst meinst?«, fragte Jesahja.
    Trina hob leicht die Schultern. »Wie denn?«
    »Kommst du mit mir in den Baumarkt? Ich will heute Abend was bauen und muss dafür einkaufen. Ich brauche jemanden, der mir tragen hilft.«
    Lilli hätte beinahe gelächelt. Jesahja schlug das garantiert nur vor, weil er Trina auf Herz und Nieren prüfen wollte. Wenn er mit ihr im Baumarkt war, würde er jede Menge Zeit haben, Trina auszufragen und genau unter die Lupe zu nehmen.
    »Klar, wenn Oberst Essig mich gehen lässt …«, erwiderte Trina.
    Frau Essig-Steinmeier ignorierte ihren Spitznamen und sagte: »Natürlich! Geht ruhig. Wenn ihr euch dabei ein bisschen anfreundet, ist das doch perfekt!« Wieder klang die Direktorin ein wenig überdreht. Was war heute nur mit ihr los?
    »Alles klar, dann gehen wir.« Jesahja warf Lilli einen langen Blick zu, der zu sagen schien, dass er fest entschlossen war, Trinas wahre Beweggründe herauszufinden.
    Jesahja und Trina verließen die Pinguinanlage.
    »Hach, das ist doch toll!« Frau Essig-Steinmeier klatschte überschwänglich in die Hände. »Alle haben sich gern!« Sie kicherte wie ein junges Mädchen.
    »Sie sind heute komisch«, rutschte es Lilli heraus.
    Die Direktorin lachte herzhaft. »Mein Kind«, sagte sie. »Ich bin nicht komisch. Ich bin glücklich!«
    Finn runzelte fragend die Stirn.
    »Ich verrate euch auch, warum!« Frau Essig-Steinmeier machte eine Pause, um die Spannung zu erhöhen. Dann platzte sie heraus: »Ich werde heiraten!«
    Finn riss verblüfft die Augen auf, und Lilli staunte nicht weniger. »Sie? Heiraten?«
    »Ja!«, jauchzte die Direktorin. »Everdorn hat mir gestern Abend einen Heiratsantrag gemacht.«
    »General Grimm?«
    »Ja! Der tollste Mann der Welt!« Frau Essig-Steinmeier blickte verträumt an die Decke, als wolle sie auf der Stelle losfliegen.
    Finn und Lilli begannen zu grinsen.
    »Herzlichen Glückwunsch!« Finn streckte der Direktorin die Hand hin. Doch statt sie zu schütteln, zog Frau Essig-Steinmeier Finn in ihre Arme, drückte ihn an sich und wackelte sogar übermütig mit ihm hin und her. Dann umarmte sie Lilli und klopfte ihr lachend auf den Rücken. »Man ist nie zu alt, um sich zu verlieben!«
    Ihre gute Laune war ansteckend. Lilli und Finn strahlten

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