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Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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schlug sie vor. »Vielleicht …«
    »Was?«
    »Also … wenn ich die Tiere dabeihaben könnte, würde ich mich wohler fühlen. Wenn sie hier wären, ginge es bestimmt!«
    Midas schien die Situation abzuwägen. Nach einem kurzen Moment des Zögerns griff er in die rechte Innentasche seines Anzugs, zog ein Mobiltelefon hervor und tippte eine Nummer. »Bring die Tiere her«, sprach er in den Hörer. »Aber stell sicher, dass sie für niemanden zur Gefahr werden können.«
    Lilli fragte sich, was er damit meinte. Dann bemerkte sie, dass Jesahja sehnsüchtig auf Midas’ Handy starrte. Sie ahnte, was er dachte: Wenn sie an dieses Handy herankämen, könnten sie damit ihre Eltern oder die Polizei anrufen.
    Kurze Zeit später kam einer von Midas’ Männern auf den Acker gestapft. Unter dem rechten Arm trug er ein zotteliges weißes Fellbündel. »Bonsai!«, stieß Lilli hervor und war erleichtert, ihn zu sehen. Der Hund hatte irgendetwas im Gesicht … einen Maulkorb! Man hatte Bonsai einen Maulkorb angelegt!
    »Ey, lass mich runter, Sackgesicht!«, kläffte der Hund. »Du bist der, der mich gestern müde gemacht hat, Blödmann!«
    Lilli sah sich den Mann nun genauer an. Er hatte ein mürrisches Gesicht und einen ungepflegten, dunklen Bart. Seine Kleidung war schmierig und voller Flecken. Unter dem linken Arm trug er ein orange getigertes, sich windendes Etwas: Frau von Schmidt! Die Pfoten der Katze steckten in merkwürdigen … Überziehern. Waren das Pfotenschuhe, die verhindern sollten, dass sie jemanden kratzte?
    Da hörte Lilli die Katze fauchen. »Das ist wahrhaft ungeheuerlich! Was für eine bodenlose Unverschämtheit! Wissen Sie überhaupt, mit wem Sie es hier zu tun haben, Sie hohlköpfiger Schurke, Sie!«
    Das wusste der Mann natürlich nicht. Finster dreinschauend stiefelte er heran und setzte die Tiere auf dem Boden ab.
    »Danke, Oleg«, sagte Midas mit falscher Freundlichkeit. Dann machte er eine wegschiebende, ungeduldige Handbewegung.
    Oleg drehte sich ohne ein Wort um und trampelte in seinen schweren Stiefeln davon.
    Währenddessen sprang Bonsai schwanz- wedelnd an Lilli hoch und hechelte: »Lilli! Kannst du das doofe Ding aus meinem Gesicht wegmachen? Ja? Das stört voll.«
    Frau von Schmidt betrachtete derweil mit zurückgeklappten Ohren die dicken Überzieher an ihren Pfoten. »Wenn das jemals bekannt wird, ist mein Ruf für alle Zeiten ruiniert …«, stieß sie voller Entsetzen hervor.
    Lilli hätte die Tiere am liebsten auf der Stelle von Maulkorb und Pfotenschuhen befreit, aber das wagte sie natürlich nicht. Stattdessen vergrub sie ihr Gesicht tief in Bonsais Fell und drückte den kleinen Hund fest an sich. Der vertraute Geruch von Bonsais Zotteln war tröstlich.
    »Alles okay, Lilli?«, hechelte Bonsai besorgt.
    Da holte Lilli tief Luft, legte ihre Hände erneut auf die Erde, schloss die Augen und stellte sich vor, wie sie zu Hause mit ihrer Familie am Küchentisch saß. Alle lachten und aßen Waffeln mit heißen Kirschen und Schlagsahne. Bei der Vorstellung wurde Lilli ganz warm ums Herz, und plötzlich spürte sie, wie sich im Boden etwas regte. Sie öffnete die Augen und sah einen kleinen grünen Halm, der sich langsam aus der Erde herausarbeitete. Gleich darauf zeigten sich ein Stück weiter ein zweiter und ein dritter Stängel – winzig kleine Bananenstauden, die sich ihren Weg ans Tageslicht erkämpften.
    »Oh!«, hörte sie Midas entzückt ausrufen. »Es ist ein Wunder!« Er rieb sich die Hände. »Ich bin einfach genial – der größte Wundermacher aller Zeiten!«
    Lilli spürte Wut in sich aufsteigen, und im selben Moment hörten die Stängel auf zu wachsen. Sie zog eine Grimasse. »Ich glaube, mehr geht im Augenblick nicht.«
    Midas wirkte zwar enttäuscht, doch er nickte. »Nun gut, das muss für den Anfang wohl reichen. Aber es werden ja noch so viele Wunder folgen! Ach!« Er fasste sich ans Herz.
    Dieser Mann war dermaßen merkwürdig, dass es Lilli völlig die Sprache verschlug.
    »Gehen wir doch erst mal zum Wohnwagen zurück«, schlug Midas nun in beschwingtem Ton vor. »Wir können es ja heute Nachmittag noch mal versuchen.« Freudig erhob er sich und spazierte in seinem Anzug und den Gummistiefeln voraus, zurück zum Camp.
    Lilli folgte ihm, und Bonsai und Frau von Schmidt schlossen sich ihr an. Die Katze hatte sichtlich Probleme, in den Pfotenschuhen zu laufen. Breitbeinig und ohne jede Eleganz watschelte sie daher.
    Lilli grübelte. Gab es denn keine Chance, zu

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