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Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Rückt dem Wolf nicht auf den Pelz! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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Schlüssel zu meinem Wunder!«
    Im Geiste hörte Lilli plötzlich die Stimme ihrer Oma, die ihr sagte, dass ihre Gabe eine große Verantwortung mit sich brachte. Da wurde Lilli klar, dass sie diesem verrückten Mann auf keinen Fall helfen durfte. Das wäre nicht richtig.
    »Dieser Acker hier ist nur der Anfang«, fuhr Midas nun voller Energie fort. »Sobald das Obst auf diesem Feld reif ist, bearbeiten wir das nächste!«
    »Nein!«, platzte es da aus Lilli heraus. »Das mache ich nicht!«
    Midas’ Blick verfinsterte sich. »Es wäre sehr schade, wenn du dich widersetzen würdest«, raunte er leise. »Weißt du, ich habe Mittel und Wege, dich dazu zu zwingen. Aber es wäre doch viel netter, wenn du einfach freiwillig mitmachen würdest.«
    Lilli sah, dass Jesahja aschfahl wurde. »Was passiert denn, wenn ich … Ihnen nicht helfe?«, presste sie zwischen den Zähnen hervor.
    Midas rieb sich das Kinn und machte ein Gesicht, als täte es ihm sehr leid, was er als Nächstes sagen musste. »Ich fürchte, dann muss ich deiner Katze etwas antun. Oder deinem Hund.« Er schüttelte scheinbar traurig den Kopf.
    Lilli zuckte zusammen. »Das können Sie doch nicht …«, begann sie, aber ihre Stimme brach weg.
    Midas sah sie versöhnlich an. »Das möchte ich natürlich nicht, mein Kind«, säuselte er. »Ich tue das nur im äußersten Notfall – nur dann, wenn du übermäßig trotzig sein solltest. Aber ich glaube, das bist du gar nicht, oder?«
    »Lilli kann es ja zumindest mal versuchen«, warf Jesahja ein und blickte sie auffordernd an.
    »Das wäre wunderbar!« Midas zeigte seine perfekt weißen Zähne. »Würdest du das tun, Liliane?«
    Lilli wollte nein sagen. Sie durfte sich nicht von solch einem Menschen benutzen lassen! Andererseits konnte sie nicht riskieren, dass Bonsai oder Frau von Schmidt etwas zustieß. Das würde sie sich niemals verzeihen! Was sollte sie tun?
    »Probier es einfach mal, Lilli«, sagte Jesahja. Die Anspannung war ihm deutlich anzuhören.
    Da quetschte Lilli hervor: »Okay.«
    »Fein!« Midas klatschte zufrieden in die Hände und ging ein paar Schritte weiter auf den Acker. Er machte eine Handbewegung, die sie zum Folgen aufforderte und die sie ahnen ließ, wie sehr er es gewöhnt war, dass man seinen Befehlen gehorchte.
    Lilli und Jesahja trotteten dem großen, dicken Mann mit verschlossenen Mienen hinterdrein. »Hier habe ich Bananen anpflanzen lassen«, erklärte Midas, ging in die Knie und strich zärtlich mit der Hand über die Erde. »Natürlich sieht man noch nichts. Aber wenn du einmal deine Magie spielen lassen könntest, liebe Lilli, würde bestimmt in Sekundenschnelle ein grünes Stängelchen aus dem Boden hervorschießen!« Erwartungsvoll schaute er sie an.
    Lilli zögerte. Alles in ihr sträubte sich dagegen, diesem Mann zu helfen. Da stieß Jesahja ihr leicht den Ellbogen in die Seite, und Lilli ging neben Midas in die Hocke. Angestrengt legte sie die Hände auf die Erde, schloss die Augen und versuchte, sich vorzustellen, dass die kleinen Samen im Boden aufkeimten und zu wachsen begannen.
    Doch dieses Mal fühlte Lilli weder die Freude in sich, die sie normalerweise empfand, wenn sie Pflanzen auf diese Weise Energie schickte, noch spürte sie die unbändige Kraft des Lebens, die sonst immer durch sie hindurchzufließen schien. Sie fühlte einfach gar nichts.
    »Warum passiert denn nichts?«, hörte sie Midas fragen. Er klang ungeduldig.
    »Es geht nicht.« Lilli zog die Hände zurück.
    »Was?« Midas’ Augen verengten sich. »Wieso nicht?«
    Lilli wich ein Stück vor ihm zurück. »Ich glaube, es liegt daran, dass … dass ich mich nicht wohl fühle«, versuchte sie zu erklären.
    »Wie bitte?«
    »Pflanzen reagieren am stärksten auf mich, wenn ich lache«, sagte Lilli leise. »Das bedeutet, dass die Wirkung davon abhängt, wie ich mich fühle. Es klappt am besten … wenn es mir gut geht.«
    »Und das soll ich dir glauben?« Midas starrte sie unverhohlen verärgert an.
    Hinter ihrem Rücken ballte Lilli hilflos die Fäuste. »Wenn ich zu etwas gezwungen werde, was ich eigentlich gar nicht machen will, geht es mir nicht gut, und dann klappt es eben nicht!«, rutschte es ihr heraus. Dann erst merkte sie, dass Jesahja kleine warnende Bewegungen mit der Hand machte.
    »So ist das also«, murmelte Midas. Aus seiner Stimme war jegliche Freundlichkeit verschwunden.
    Jesahjas warnende Handbewegungen verstärkten sich.
    Lilli schluckte. »Ich könnte es aber noch mal versuchen«,

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